10.10.2025
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Bundestag beschließt „Bau-Turbo“
Der Gesetzentwurf zur Beschleunigung des Wohnungsbaus und zur Wohnraumsicherung, landläufig auch „Bau-Turbo“ genannt, passiert den Bundestag. Das neue Gesetz soll Genehmigungsverfahren im Wohnungsbau drastisch verkürzen: Es sieht befristete Sonderregelungen im Baugesetzbuch vor, um Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich zu verkürzen. Künftig können Kommunen auf aufwendige Bebauungspläne verzichten, wenn sie sich für die Anwendung des „Bau-Turbos“ entscheiden. Auch das Bauen in zweiter Reihe oder auf Supermarktgebäuden wird erleichtert. Zudem dürfen in Einzelfällen Lärmschutzvorgaben gelockert werden. Unterstützt wird der Entwurf von Union und SPD, während AfD, Grüne und Linke dagegen stimmten.
Bauministerin Verena Hubertz betonte, die Reform werde Verfahren vereinfachen und Baukosten senken. Kritik kam von den Grünen, die fehlende Quoten für sozialen Wohnraum bemängeln. Der Umwandlungsschutz von Miet- in Eigentumswohnungen wird bis Ende 2030 verlängert. Die schwarz-rote Regierung will damit den Wohnungsmarkt spürbar entlasten.
Wohnpreise steigen wieder – Trendwende am Markt?
Die Preise für Wohnungen und Häuser steigen wieder. Nach einer kurzen Sommerpause zeigt der Europace-Hauspreisindex im September in allen Segmenten nach oben. Besonders Neubauten und Bestandshäuser legen spürbar zu, getrieben durch das knappe Angebot. Der Gesamtindex steigt um 0,48 Prozent gegenüber August, im Jahresvergleich um 2,65 Prozent. Neue Ein- und Zweifamilienhäuser verteuern sich um 0,63 Prozent, Bestandsobjekte um 0,69 Prozent. Auch Eigentumswohnungen legen leicht zu. Laut Value AG stiegen die Angebotspreise im dritten Quartal um bis zu 1,1 Prozent, die Mieten um rund sechs Prozent im Jahresvergleich. Fachleute sehen den Aufwärtstrend als Folge der anhaltenden Wohnungsnot – und erwarten weiter steigende Preise, falls der Bauturbo aus Berlin nicht greift.
Vonovia-Chef warnt vor jahrzehntelangem Wohnungsmangel
Deutschland steuert auf jahrzehntelangen Wohnungsmangel zu, warnt Vonovia-Chef Rolf Buch und fordert radikale Kostensenkungen im Bau. Nur mit einfacheren Regeln und mehr seriellem Bauen sei bezahlbarer Wohnraum langfristig realisierbar. Durch den Zuzug ausländischer Fachkräfte werde sich der Wohnungsmangel vor allem in Großstädten wie München und deren Umland weiter verschärfen. Um gegenzusteuern, müssten die Baukosten von derzeit rund 5.000 auf 3.500 Euro pro Quadratmeter sinken. Der von der Bundesregierung verabschiedete Bau-Turbo könne laut Buch ein erster wichtiger Schritt sein, wenn Kommunen Genehmigungen schneller erteilen. Außerdem setzt er auf den Gebäudetyp E, der einfachere Baustandards erlaubt. Erst die Kombination solcher Maßnahmen könne den Wohnungsbau wieder ankurbeln und langfristig bezahlbaren Wohnraum sichern.
Wohnimmobilien-Investments nehmen wieder Fahrt auf
Der Markt für Wohnimmobilien-Investments in Deutschland kommt wieder in Schwung. Laut Colliers steigt das Interesse von Käufern deutlich, weil die Nachfrage nach Wohnungen groß ist und das Angebot weiter knapp bleibt. m Jahr 2024 wurden rund 42,5 Milliarden Euro investiert, das sind 29 Prozent mehr als im Jahr davor. Besonders stark war das Wachstum in den größten Städten, aber auch in kleineren Standorten gab es mehr Verkäufe. Wohnimmobilien gelten laut Colliers weiter als stabile Geldanlage mit Renditen zwischen 3,85 und 4,5 Prozent. Für 2025 und 2026 erwarten die Experten, dass die Aktivität am Markt hoch bleibt und die Preise langsam wieder steigen.
Berlin verdonnert Wuchervermieter erstmals zu Bußgeld
Im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist erstmalig ein rechtskräftiger Bußgeldbescheid wegen Mietwuchers verhängt worden. Eine Vermieterin hatte für eine 38 Quadratmeter große Wohnung eine Miete verlangt, die rund 190 Prozent über dem Mietspiegel lag. Das Bezirksamt setzte eine Geldstrafe von mehr als 26.000 Euro fest. Zudem soll die Mieterin über 22.000 Euro zu viel gezahlter Miete zurückerhalten, wenn sie einen Antrag stellt. Die Vermieterin hatte zunächst Einspruch eingelegt, diesen jedoch kurz vor der Gerichtsverhandlung zurückgezogen, wodurch der Bescheid rechtskräftig wurde. Bezirksstadträtin Regine Sommer-Wetter (Linke) sprach von einem wichtigen Signal für den Mieterschutz und hofft auf Nachahmung in anderen Bezirken.
Die im März gegründete Mietpreisprüfstelle des Berliner Senats meldet zahlreiche ähnliche Fälle. In mehr als 93 Prozent der bislang geprüften Fälle wurde eine überhöhte Miete festgestellt.
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