15.08.2024
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Ungewollter Effekt: Führt Wohngelderhöhung zu steigenden Mieten?
Ab kommendem Jahr soll das Wohngeld nach dem Willen der Bundesregierung erhöht werden. Kritiker warnen, dass die Anhebung die Mieten weiter nach oben treiben wird.
Im Durchschnitt sollen Haushalte mit geringem Einkommen laut Plänen der Bundesregierung 15 Prozent mehr Wohngeld erhalten. Das sind durchschnittlich 30 Euro zusätzlich pro Monat. Das Pestel-Institut kritisiert die Erhöhung, da diese ungewollt zu steigenden Mieten beitrage. So adressiere das Wohngeld nicht das grundlegende Problem des Wohnungsmangels in Deutschland. Solange dieser bestehe, führe eine Erhöhung des Wohngelds lediglich dazu, dass Vermieter noch höhere Mieten verlangen können. Darunter würden laut Pestel-Institut insbesondere Haushalte leiden, die knapp über der Wohngeldgrenze liegen.
Wohnungsverkäufe durch den Bund sinken deutlich
Bei Wohnungsverkäufen hält sich der Bund immer stärker zurück. Die Zahl der veräußerten Wohnungen aus Eigenbesitz ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken.
Seit 2018 hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben durchschnittlich deutlich weniger Wohnungen verkauft als zuvor, mit nur 216 Verkäufen im vergangenen Jahr und 126 im Jahr davor. Bis 2017 lag die Zahl laut Bundesfinanzministerium dagegen stets im vierstelligen Bereich. Folglich sanken auch die Einnahmen des Bundes: Im Jahr 2023 kamen durch Wohnungsverkäufe knapp 26,5 Millionen Euro zustande – vor zehn Jahren war es noch mehr als das Fünffache. Grund ist, dass sich die Bundesregierung und ihre Vorgänger verpflichtet haben, Verkäufe genauer zu überprüfen und bevorzugt Kommunen oder nachgelagerte Gesellschaften zu berücksichtigen, was seit 2022 bei über der Hälfte der Verkäufe der Fall war. Insgesamt besitzt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) 38.232 Wohnungen, zusätzlich gibt es 1.904 Wohnungen aus dem Bundeseisenbahnvermögen.
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Nach „Immo Tommy“ Kontroverse: So können sich Immobilienkäufer schützen
Die Betrugsvorwürfe gegen den Influencer Immo Tommy verdeutlichen die finanziellen Risiken beim Immobilienkauf. Doch wie können Kaufinteressenten verhindern, an überteuerte Immobilien zu geraten?
Der Immobiliensachverständige Kamil Platzek rät potenziellen Käufern bei der Besichtigung des Objekts einen Experten mitzunehmen. Dies könne ein Architekt, ein Statiker, oder eine Gutachterin sein, möglicherweise aus dem Freundeskreis, so Platzek im Interview mit dem Spiegel. Alternativ würden viele Gutachter sogenannte Kaufberatungen anbieten und Interessenten für eine Stunde bei der Besichtigung begleiten. Zudem sollten sich angehende Immobilienkäufer den Grundbuchauszug ansehen – hier stehen oft Dinge, die man bei der Besichtigung nicht sieht, etwa ein Nießbrauchrecht eines Bewohners. Bei der Finanzierung rät Platzek Kaufinteressenten unbedingt mehrere Angebote einzuholen. Meistens biete jedoch die Hausbank Vorteile, da die Ansprechpartner vor Ort sind und sich bei schwierigen Situationen, etwa dem Verlust des Arbeitsplatzes, möglicherweise eher auf Verhandlungen einlassen. Auch bei der ansässigen Hausbank bestehe jedoch die Gefahr, nachteilige Finanzierungen untergejubelt zu bekommen.
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Trotz Bafög-Erhöhung: Vielen Studenten droht Überforderung bei der Miete
Die kürzlich durch den Bundestag beschlossene Erhöhung der Bafög-Förderung verpufft vielerorts. In vielen Unistädten reicht die Wohnpauschale nicht einmal für die Kaltmiete einer kleinen Studentenwohnung aus.
Die Wohnpauschale von 380 Euro ist in 50 von 68 untersuchten Hochschulstädten nicht hoch genug, um die Kaltmiete zu bezahlen. Das geht aus einer aktuellen Analyse von immowelt hervor. In 64 von 68 Städten müssen Studenten sogar mindestens ein Drittel des kompletten Bafög-Höchstsatzes von 992 Euro fürs Wohnen ausgeben. Am höchsten ist der Anteil in den teuren Großstädten: In München fallen 73 Prozent für die Miete an, in Stuttgart 62 Prozent und in Frankfurt 57 Prozent. Am meisten vom Bafög bleibt Studenten dagegen in Chemnitz (24 Prozent) und Magdeburg (29 Prozent).