18.10.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
EZB senkt Leitzins
Die Europäische Zentralbank (EZB) nimmt eine weitere Zinsanpassung vor und senkt den Leitzins auf 3,25 Prozent. Die Senkung um 0,25 Prozentpunkte war im Vorfeld bereits erwartet worden. Was bedeutet die EZB-Entscheidung für die Bauzinsen?
Die absinkende Inflation hat der EZB wieder Spielraum für Zinsentscheidungen gegeben. Im September betrug die Teuerungsrate in der Eurozone nur noch 1,7 Prozent, war also sogar unter das selbstgesetzte Ziel von 2 Prozent gerutscht.
Die Zinsen für Immobiliendarlehen sinken durch diese Entscheidung aber nicht automatisch. Im Gegenteil, viele Experten gehen davon aus, dass die jetzige Leitzinssenkung in den letzten Wochen schon in die Bauzinsen eingepreist wurde und das Niveau daher stabil bleibt.
Worauf Immobilienkäufer wirklich achten
Die Entwicklung der Zinsen sowie die Energieeffizienz einer Immobilie werden bei der Kaufentscheidung immer zentraler. Die Lage und Ausstattung des Objekts sind damit nicht mehr die einzig relevanten Kriterien, wie das vielleicht noch vor ein paar Jahren der Fall war.
Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 2.166 Bundesbürgern über 18 Jahren. 42 Prozent geben an, dass die Zinsen ein starker bis sehr starker Faktor für die Kaufentscheidungen bei einer Immobilie sind. 45 Prozent blicken sehr genau auf den Energieverbrauch eines Objekts. Der Erwerb von Wohneigentum ist aber weiterhin im Trend: Zwei Drittel der Befragten wollen eine Immobilie für den Eigennutz kaufen. 64 Prozent der Befragten betrachten ein Haus oder eine Eigentumswohnung als gute langfristige Geldanlage.
Hausverwaltungen werden zur Mangelware – was nun?
Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) sind auf Immobilienverwalter angewiesen. Das Problem: Die Zahl der Verwalter hierzulande sinkt beständig. Der Nachwuchs bleibt aus – zu stressig, zu schlecht bezahlt. Viele WEG tun sich mittlerweile schwer, eine Hausverwaltung zu finden.
Auch wenn die Bestellung strenggenommen nicht verpflichtend ist, ist ein Verwalter nahezu immer empfehlenswert. Denn eine Hausverwaltung kümmert sich für die Eigentümer um Reparaturen und Pflege der Wohnanlage. Zudem führt sie die Eigentümerversammlung durch.
Was kann eine WG nun tun, wenn sich kein Verwalter mehr auftreiben lässt? Mitarbeiten: Eine WEG kann einen Beirat aus ihrer Mitte berufen, der sich beispielsweise um Koordination von Handwerkern kümmert. Mehr zahlen: Je mehr man einer Verwaltung bezahlt, desto wahrscheinlicher ist es, dass man einen fähigen Verwalter bekommt, der auch bleibt. Auf Umlaufbeschlüsse setzten: Statt langwieriger Vollversammlungen kann mit Laufzetteln oder Messenger-Gruppen auch ein Beschluss von allen Eigentümern gefasst werden, was die Verwalter entlastet.
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Gated Community – neuer Trend oder Irrsinn?
Abgeschirmte und eingezäunte Wohnanlagen oder ganze Viertel sind in den USA aber auch in Südamerika üblich. Diese Gated Communities werden stellenweise sogar rund um die Uhr von einem Sicherheitsdienst bewacht. In Deutschland wirkt das Konzept eher befremdlich und fand in der Vergangenheit wenig Anklang. Nun probiert es ein Investor in Köln erneut – und erntet viel Kritik und Ablehnung.
In Köln Stammheim direkt am Rhein entsteht in neues Viertel: 8 exklusive Loftwohnungen, 6 Apartments und 15 Townhouses. Die Kaufpreise beginnen bei 540.000 Euro und gehen bis zu 3,2 Millionen. Das Besondere ist allerdings, dass die ganze Siedlung von einem 2 Meter hohen Zaun, Videoüberwachung und elektrischen Türen geschützt wird. Rein kommt nur, wer dort wohnt oder eingeladen wird. Bereits vor Fertigstellung wird Kritik am Konzept laut: Das Kölner Stadtplanungsamt wollte zunächst keine Genehmigung erteilen, Kritiker sprechen von sozialer Isolation und Ausgrenzung. Eine gut betuchte Klientel schirme sich und ihr ganzes Viertel gegen den Rest der Gesellschaft ab und treibe damit die soziale Schere weiter auseinander. Der Investor sieht indes keinen Grund, von seiner Gated Community abzurücken: Das Gelände sei Privatgrund und jeder dürfe sein eigenes Grundstück nach Gutdünken schützen und umzäunen. Eine geschlossene Wohnsiedlung verstoße hierzulande gegen kein Gesetz.
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