05.05.2021
Ihr News-Update für die erfolgreiche
800.000 genehmigte Wohnungen wurden nicht gebaut
Deutschland gerät bei der Fertigstellung von neuen Wohnungen ins Hintertreffen. 2020 gab es laut Schätzungen des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) einen Bauüberhang von fast 800.000 Wohnungen. Diese Objekte sind geplant und genehmigt, wurden aber im vergangenen Jahr nicht gebaut. Die Gründe dafür sind vielfältig: Unter anderem fehlende Baustoffe, ausgelastete Baubetriebe und die Einschränkungen der Corona-Pandemie setzen der Baubranche derzeit zu. Nur rund 300.000 neue Wohnungen wurden 2020 laut ZIA fertiggestellt.
Dass bereits genehmigte Wohnungen nicht gebaut werden, verschärft die Lage auf dem Wohnungsmarkt vielerorts. Den oftmals sollen diese Objekte in Großstädten und Ballungsräumen entstehen, wo sie dringend benötigt werden. Weil der Bauüberhang zuletzt stetig zunahm, übersteigt die Nachfrage das Angebot und sorgt für steigende Kauf- und Mietpreise von Immobilien.
Immobilienklassen: Gewinner und Verlierer der Corona-Krise
Die Corona-Pandemie hat am Immobilienmarkt für Gewinner und Verlierer gesorgt: Während die Preise in manchen Assetklassen trotz oder sogar wegen der Krise weiterwachsen, kämpfen andere Objektkategorien mit Leerstand und Preisverfall. Wohn- und Logistikimmobilien zählen zu den Profiteuren der Krise, die Preise steigen weiter. Büroimmobilien zeigen sich robust, sodass die Miet- und Kaufpreise stagnieren. Die bisherigen Verlierer sind Hotel- und Einzelhandelsobjekte: In diesen Assetklassen ist das Transaktionsvolumen und Preisniveau stark unter Druck geraten.
Die Segmente des Immobilienmarktes spiegeln somit alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umwälzungen der Corona-Krise wider: Die Relevanz der eigenen vier Wände steigt, ebenso die Quoten von Homeoffice und Online-Shopping. Fußgängerzonen, Shopping-Center und Hotels sind hingegen wegen des Lockdowns verwaist.
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Städte: Erwachsene gehen, Junge kommen
Steigende Mietpreise sorgen für einen Generationswechsel in deutschen Großstädten: Berufstätige und Familie ziehen weg. Stattdessen kommen junge Menschen und Studenten, die in WGs und Wohnheimen leben, und sich die Preise so noch leisten können. Für die Städte bedeutet der Rückgang der berufstätigen Einwohner einen Verlust an Steuereinnahmen.
Wer berufstätig ist und Familie hat, möchte gern etwas mehr Platz zum Wohnen haben. Das können sich aber viele in der Stadt nicht mehr leisten, daher stellt sich ein Trend zur Stadtflucht ein. Es rücken vor allem junge Menschen nach, die noch keine so hohen Ansprüche an die Wohnverhältnisse haben – allerdings oftmals auch kein so großes Einkommen. In Speckgürtel-Gemeinden steigt daher das Steueraufkommen durch Menschen, die in der Stadt ihr Geld verdienen, aber auf dem Land versteuern. Die Einnahmen der Großstädte gehen indes zurück.
IVD mit scharfer Kritik am ZDF
Mit einem unglücklichen Tweet sorgt das ZDF für Verstimmung in der Immobilienbranche. Der öffentlich-rechtliche Sender hatte in einem mittlerweile gelöschten Post die Krawalle am 1. Mai mit dem Hinweis auf Vermieter relativiert: „Angesichts der Tricks von Wohnungsbesitzern platzt manchen Mietenden der Kragen“, schrieb der Sender auf Twitter. IVD-Präsident Michael Schick bezeichnet die Aussage als „völlig inakzeptabel“. Er fordert eine Distanzierung des Senders von politisch motivierter Gewalt und interne Konsequenzen.
Der ZDF-Tweet verunglimpfe Millionen private Vermieter, Wohnungsunternehmen und Arbeitnehmer in der Immobilienbranche, so der Verbandschef. Während diese daran arbeiten, die Probleme auf dem Wohnmarkt zu lösen, werden sie zum Sündenbock gemacht.