10.01.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Verfassungsbeschwerde: Maklerin geht gegen geteilte Courtage vor
Seit gut einem Jahr teilen sich Käufer und Verkäufer einer Immobilie die Maklerprovision: Wer den Makler beauftragt, zahlt mindestens 50 Prozent. Dagegen hat eine Berliner Maklerin Verfassungsbeschwerde eingereicht. Ihr Argument: Das Gesetz stelle einen unzulässigen Eingriff in ihre Berufsfreiheit dar – und erreiche dabei nichts für das Allgemeinwohl.
Unterstützt wird sie vom Ring Deutscher Makler in Berlin und Brandenburg, den ihr Sohn führt, außerdem hat sie einen renommierten Anwalt engagiert, der beispielsweise den Medienunternehmer Leo Kirch bei seinem Streit mit der Deutschen Bank vertrat. Die Argumentation fußt unter anderem auf den Ergebnissen des Marktmonitor Immobilien 2021, in dem Prof. Dr. Kippes zusammen mit immowelt herausfand, dass die geteilte Provision das Geschäft vieler Makler negativ beeinflusste. Ein Drittel der befragten Makler machte entsprechende Angaben.
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Rekordinvestitionen auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt
Noch nie wurde so viel Geld auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt investiert wie 2021. Zu diesem Ergebnis kommen verschiedene Studien. Insgesamt wurden etwa 50 Milliarden Euro ausgegeben, mehr als doppelt so viel als im bisherigen Rekordjahr: 2015 wurden 23,3 Milliarden investiert. Im Jahr 2020 waren es 20,4 Milliarden. Anteil am Rekordergebnis haben einige große Immobiliendeals, doch auch in anderen Bereichen wurde investiert wie nie zuvor.
Die Übernahme der Deutschen Wohnen durch Vonovia schlägt mit 22 Milliarden Euro zu Buche. Allein dieser Deal würde ausreichen, um die Investitionen im Vorjahr zu übertreffen. Daneben gab es weitere umfangreiche Fusionen. Doch auch kleinere Investments sorgten für neue Bestwerte, beispielsweise im Bereich von bis zu 100 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte aller Investitionen betreffen Regionen außerhalb der A-Städte, auch das war in der Vergangenheit anders.
Koalition vs. Wohnungsnot
Die Wohnungsknappheit und die damit einhergehenden hohen Miet- und Kaufpreise gehören zu den wichtigsten Themen für die neue Regierungskoalition. Die verschiedenen Akteure der neuen Regierung melden sich mit unterschiedlichen Strategien zu Wort. FDP-Fraktionschef Christian Dürr beispielsweise fordert beispielsweise schnellere Baugenehmigungen. Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke von den Grünen und Bundesbauministerin Klara Geywitz von der SPD meldeten sich zu Wort.
Lemke forderte, leerstehende Bestandsgebäude müssten besser genutzt werden als bisher. Geywitz kündigte an, der Staat werde eine Milliarde Euro jährlich für den sozialen Wohnungsbau bereitstellen. Damit es auf den Baustellen schneller vorangeht, soll der Zuzug von Fachkräften erleichtert werden.
Hamburg erhöht Grunderwerbssteuer
Während viele Regionen mit hohen Immobilienpreisen kämpfen und Maßnahmen dagegen suchen, geht Hamburg einen scheinbar gegensätzlichen Weg: Dort werden Immobilien teurer gemacht, indem die Grunderwerbssteuer ab 2023 angehoben wird, von 4,5 auf 5,5 Prozent. Mit den Einnahmen soll der durch die Coronakrise belastete Haushalt entspannt werden. Immerhin wurden auch Erleichterungen für bestimmte Käufergruppen angekündigt.
Während nämlich für die Allgemeinheit die Steuer von 4,5 auf 5,5 Prozent steigt, soll sie für junge Familien auf 3,5 Prozent sinken. Das Gleiche gilt für den Grundstückserwerb für Sozialwohnungen und im Erbbaurecht. Für die Pläne gibt es Kritik, unter anderem deswegen, weil die Entlastungen gesetzlich gar nicht so einfach umzusetzen wären.
Internationaler Vergleich: Kampf gegen hohe Wohnkosten
Nicht nur in Deutschland sind die Wohnungsmärkte angespannt. Das Handelsblatt sieht sich deswegen in Spanien, Neuseeland, der Schweiz und Dänemark um und zeigt, welche Ansätze dort gewählt werden, um dem Problem Herr zu werden. Einige Maßnahmen sind aus Deutschland bekannt – andere nicht.
In Spanien beispielsweise gibt es ein neues Wohnraumgesetzt. Es ermöglicht den einzelnen Regionen, Gebiete mit besonders angespanntem Wohnimmobilienmärkten zu bestimmen – und dort weitere Mietsteigerungen einzuschränken.
Neuseeland hat vor allem Spekulanten im Blick und versucht, deren Aktivität durch ein geändertes Steuerrecht einzuschränken: Hypothekenzinsen auf Wohnimmobilien können nicht mehr abgesetzt werden. Außerdem wurde der Leitzins auf 0,75 Prozent angehoben, um Kredite zu verteuern.
In der Schweiz und Dänemark konnte das Handelsblatt keine relevanten Neuerungen finden und berichtet von den Restriktionen für ausländische Käufer und Investoren – was aber kein geeignetes Instrument gegen hohe Wohnkosten zu sein scheint, denn dort besteht das Problem ebenso.
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