18.01.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Baugenehmigungen 2021: Mehr, aber noch nicht genug
In den ersten elf Monaten 2021 wurde der Bau von 341.037 neuen Wohnungen und Häusern genehmigt. Das ist ein Plus von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Für das Ziel der Bundesregierung reicht das allerdings noch nicht ganz.
Denn die Vorgabe von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr wird 2021 nicht erreicht werden. Dennoch, der Trend stimmt: Die Baugenehmigungen bei Zweifamilienhäusern gingen bis November 2021 um 24,6 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 nach oben. Bei den Einfamilienhäusern waren es im gleichen Zeitraum noch +1,2 Prozent. Die Baugenehmigungen von neuen Mehrfamilienhäusern gingen zuletzt aber zurück.
Kommentar: „Lieber etwas mehr bauen als zu wenig“
Bezahlbarer Wohnraum in Deutschland ist knapp, die Lage in vielen Städten entsprechend angespannt. Doch wo liegen die Gründe dafür und wie wird es zukünftig besser?
Roland Preuß, Redakteur im SZ-Parlamentsbüro in Berlin, sieht die aktuelle Situation vor allem in Versäumnissen der Vergangenheit bei der Wohnungspolitik begründet: „Kommunen stellten den schnellen Gewinn eines Verkaufs über die langfristige Sicherheit von Mietern, Bundesländer sparten sich die Ausgaben für Sozialwohnungen und verwendeten das Geld lieber für Projekte, die mehr politisches Prestige versprachen.“ Auch die lange Zeit unterschätzte – und teilweise wenig planbare – Zuwanderung habe ihren Beitrag zur aktuellen Situation geleistet. Die Regierung müsse die Zuwanderung künftig besser steuern und vor allem: schnell bauen. Und zwar nicht nur, um den aktuellen Bedarf an Wohnungen zu decken. Vielmehr müssten sich Politik und Unternehmen auf Leerstand einlassen, um so schnell reagieren zu können.
Sind steigende Gaspreise noch aufzuhalten?
Die Gaspreise steigen immer weiter – ein durchschnittlicher Haushalt zahlt schon jetzt über ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Das ist eine große Herausforderung für die Ampel-Koalition. Doch was kann sie eigentlich dagegen tun?
Die Koalitionsparteien haben sich darauf geeinigt, Gas als Brückentechnologie weiter zu nutzen. Für Investoren ist es aber uninteressant in eine Übergangstechnologie zu investieren. Die Regierung könnte die Bezeichnung „Brückentechnologie“ wieder zurücknehmen. Kurzfristig hätte das aber wohl keinen Effekt auf die Gaspreise – und mit den Grünen wäre das politisch auch nicht machbar. Ebenfalls politisch und gesellschaftlich schwierig wäre es, die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern. Das könnte aber zumindest zu einer Entlastung bei den Energiepreisen führen. Den größten Input auf den Gaspreis hätte wohl die Inbetriebnahme der russisch-deutschen Pipeline Nord Stream 2. Sie ist zwar fertig, aber ebenfalls politisch umstritten.
Berlin: Wohnungsbündnis legt los
Die neue rot-grün-rote Landesregierung in Berlin hat sich für ihre ersten 100 Tage einiges vorgenommen. Unter anderem soll bis Ende Januar das im Koalitionsvertrag vereinbarte Bündnis für Wohnungsbau und bezahlbare Mieten zum ersten Mal zusammenkommen – und nicht viel Zeit verlieren.
Denn laut der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) soll die Vereinbarung, wie schneller neue Wohnungen gebaut und Mieter gleichzeitig vor übermäßigen Mieterhöhungen geschützt werden können, bis Ende Juni 2022 stehen. Das Berliner Wohnungsbündnis setzt sich aus Vertretern des Senats, der Bezirke, privaten, kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen sowie aus der Zivilgesellschaft zusammen. Es soll einmal pro Monat tagen.