07.04.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Bundesbank bereitet sich auf platzende Immobilienblase vor
Das Platzen einer Immobilienblase könnte auch den Finanzsektor schnell in die Bredouille bringen. Die Bundesbank prüft daher derzeit Instrumente, um die Gefahren für die Banken zu minimieren, falls die Marktpreise plötzlich rapide fallen sollten. Die Bundesbank ist auch für die Bankenaufsicht zuständig und warnt seit Jahren vor einer Überbewertung am Immobilienmarkt.
Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling betrachtet den Immobilienmarkt mit Sorge. Die Eigenkapitalquote von Baukreditnehmer ist seit Jahren ruckläufig, die monatliche Tilgungsbelastung am Einkommen steigt indes. Zudem erhöht sich bei den Geldhäusern der Anteil von Immobilienkrediten an der gesamten Kreditsparte. Diese Faktoren könnten sich beim etwaigen Platzen einer Immobilienblase auch für den Bankensektor als explosiv entpuppen.
Widerrufsbelehrung: Gültige Zustellung auch im Spam-Ordner
Eine vermeintlich beim Kunden im Spam-Ordner gelandete Widerrufsbelehrung gilt nicht zwangsläufig als fehlerhaft zugestellt. Ein Makler hat trotzdem noch Anrecht auf seine Courtage. Das hat das Oberlandesgericht Schleswig entschieden.
Im konkreten Fall hatte sich ein Immobilienkäufer geweigert, die Maklerprovision zu begleichen. Der Kläger behauptete, die Widerrufsbelehrung sei im Spam-Ordner seines E-Mail-Postfaches gelandet und dort direkt gelöscht worden. Da er also nie über sein Widerrufsrecht aufgeklärt worden sei, müsse er auch keine Provision leisten. Um aber überhaupt an das Exposé des Objektes zu kommen, musste der Käufer ausdrücklich zwei Haken setzen – und hat damit die AGB sowie die Widerrufsbelehrung akzeptiert. Die Maklerin konnte nachweisen, dass die Widerrufsbelehrung ihrem Kunden zugestellt wurde. Dessen Verweis auf den Spam-Ordner ließen die Richter nicht gelten – die Courtage muss bezahlt werden.
Investments in Wohnimmobilien geben stark nach
Der Wohninvestmentmarkt ist im 1. Quartal 2022 stark rückläufig. Gewerbliche Investoren steckten deutlich weniger Geld in den Kauf von großen Wohnimmobilien als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das geht aus Berechnungen der Unternehmensberatung JLL hervor.
Rund 4 Milliarden Euro wurden in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres mit dem gewerblichen Handel von Wohnimmobilien umgesetzt. Im Krisenjahr 2021 waren es noch 6,4 Milliarden Euro. Mit 17.600 verkauften Einheiten hat sich die Anzahl auf fast die Hälfte reduziert.
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Energiewende: Bundesregierung präsentiert Maßnahmenpaket
Die Bundesregierung drückt beim Umbau auf erneuerbare Energien aufs Tempo: Die Ampel-Koalition stellte ein „Osterpaket“ vor, das eine Reihe von Maßnahmen enthält. Unter anderem sollen Solardächer noch mehr gefördert werden, zudem entfällt die EEG-Umlage für Verbraucher.
„Ökologischer Patriotismus“ und „Freiheitsenergien“: Wirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) wählten schmissige Begriffe, um die beschleunigte Abkehr Deutschlands von fossilen Brennstoffen aus dem Ausland zu beschreiben. Ab 2035 soll beispielsweise die Stromerzeugung in Gänze aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne gespeist werden. Für die Immobilienwirtschaft wird besonders der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Dächern ein Thema werden, der noch stärker gefördert werden soll.
Berlin: Ex-Politiker wird direkt Vonovia-Lobbyist
Politik und Wirtschaft als Drehtür: Christian Rickerts wird neuer Lobbyist für den Wohnungskonzern Vonovia in Berlin. Brisant ist der Jobwechsel deshalb, weil der Manager noch bis Ende 2021 Staatssekretär der Berliner Landesregierung war. Die Opposition wittert nun Mauschelei.
Rein formal ist an Rickerts‘ neuem Posten nichts auszusetzen. Eine Karenzzeit, nach der scheidende Politiker eine temporäre Sperre für Posten in der Wirtschaft hätten, existiert in Berlin nicht. Einen Beigeschmack hat die Sache trotzdem, denn in der Hauptstadt tobt die Debatte um die Vergesellschaftung großer Wohnungskonzerne wie Vonovia. Dass ein Staatssekretär nun direkt einen gut dotierten Lobby-Posten bei einem Immobilienkonzern bekommt, wirft zumindest Fragen auf. Rickerts soll an neuer Wirkungsstätte nun die Beziehungen von Vonovia zur Landes- und Bundespolitik verbessern.
Ahrtal: Versicherungen lassen Flutopfer im Regen stehen
Immobilieneigentümer sind gut beraten, für ihre Häuser eine Versicherung abzuschließen, die auch Schäden bei Naturkatstrophen abdeckt. Das hatten auch viele Bewohner des Ahrtals gemacht, das im Sommer 2021 von einem Jahrhunderthochwasser heimgesucht wurde. Ein Jahr später zeigt sich: Viele Versicherungen wollen nicht für die Schäden an den Gebäuden aufkommen – mit teils kurios anmutenden Begründungen.
In einem Fall teilte eine Versicherung ihrem Kunden mit, dass er laut Police zwar gegen Hochwasser infolge von Starkregen, nicht aber gegen eine Sturmflut abgesichert sei. Die Versicherung erklärte das Hochwasser im Ahrtal aber kurzerhand zur Sturmflut. Ein Kamerateam des „Spiegel“ hat einen Rechtsanwalt begleitet, der Betroffenen hilft. [Video 16:03 Min.]