12.07.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Droht Deutschland eine Wohnungsnot?
In Deutschland werden viel zu wenige Wohnungen gebaut. Das betrifft den allgemeinen Wohnungsbau, insbesondere aber auch den Sozialwohnungsbau. Dadurch steigt die Nachfrage und gleichzeitig die Mieten. Keine gute Nachricht für jene, die auf Sozialwohnungen angewiesen sind.
Im Jahr 2021 ging die Zahl der Sozialwohnungen zurück. Das liegt daran, dass Sozialwohnungen ja nach Bundesland nach 12 bis 30 Jahren auf dem freien Mietmarkt angeboten werden können. Kein Problem, wenn entsprechend viele neue Wohnungen nachkämen – was nicht der Fall ist.
100.000 Sozialwohnungen will die Bundesregierung pro Jahr bauen. Dafür stellt sie Fördergelder zur Verfügung – die offenbar nicht ausreichen. Laut Linke-Fraktionsvorsitzende Caren Lay müsste die fünffache Menge gebaut werden. Dementsprechend müssten auch die Fördergelder massiv angehoben werden, von derzeit 14,5 Milliarden auf 100 Milliarden jährlich.
Das Problem wird dadurch verschärft, dass auch generell zu wenig Wohnungen gebaut werden. Statt der geplanten 400.000 pro Jahr rechnen Experten nur mit 250.000 Wohnungen.
Streit um CO₂-Steuer: Der Energieausweis solls richten
Wer zahlt die Energiesteuer? Der Vermieter, weil der verantwortlich dafür ist, dass seine Immobilie gut gedämmt ist? Oder der Mieter, der die Energie verbraucht? Beide, sagt die Bundesregierung. Wie genau die Steuer aufgeteilt werden soll, dazu hat der Bundesrat eine eigene Meinung und möchte den Gesetzesentwurf nachbessern.
Wer wie viel bezahlen muss, soll sich nach Willen des Bundesrates nicht am Verbrauch, sondern am Bedarf orientieren. Je besser gedämmt eine Immobilie ist und je nachhaltiger das Heizsystem, desto weniger soll sich der Vermieter an der CO₂-Steuer beteiligen müssen. Ein Problem könnte sein, das nicht für jede Immobilie ein Bedarfsausweis existiert.
Grundsteuerreform: Elster-Portal geht in die Knie
Seit Anfang Juli müssen Immobilieneigentümer über das Elster-Portal Daten für ihre Grundsteuererklärung abgeben. Theoretisch. Denn das Portal scheint dem Ansturm nicht gewappnet. Eine einfache Rechnung legt offen, warum.
Das für die Elster-Plattform zuständige Bayerische Landesamt für Steuern meldete, es hätte weit über 100.000 gleichzeitige Anfragen gegeben. Zwar ist es nicht ungewöhnlich, dass Onlinedienste bei Useranstürmen nicht mithalten können – doch wie Welt.de ausrechnet, müssen Eigentümer die Daten für rund 35 Millionen Immobilien abgeben. Dafür haben sie bis Ende Oktober oder 123 Tage Zeit. Selbst bei einer Gleichverteilung wären das 285.000 Anfragen pro Tag. Das System scheint also schlicht zu klein dimensioniert zu sein.
Versicherer setzen auf Immobilien – aber nicht in Deutschland
Wenn Versicherer auf Immobilien als Investment setzen, kann es so schlecht nicht stehen um die Immobilienbranche. Genau das tun sie – doch leider investieren Versicherer immer seltener in deutsche Immobilien.
Laut Trendbarometer Immobilienanlagen der Assekuranz von EY planen nur 5 Prozent der Versicherer ihr Immobilieninvestment zurückzufahren. 45 Prozent sind zufrieden mit dem derzeitigen Portfolio, 50 Prozent wollen es weiter ausbauen. Doch das Geld fließt inzwischen schwerpunktmäßig in die USA und Kanada. Deutschland bleibt zwar das beliebteste europäische Land, doch nachdem im Jahr 2021 noch über 90 Prozent der Versicherer angaben, Deutschland stehe voll und ganz im Investmentfokus, trifft das in diesem Jahr nur noch auf 40 Prozent der befragten Unternehmen zu.