21.02.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Bundesbank warnt weiter vor Immobilienblase
Obwohl sich im vergangenen Jahr eine Trendwende auf dem Immobilienmarkt eingestellt hat, sieht die Bundesbank noch keinen Grund zur Entwarnung. Wohnungen und Häuser sind laut ihrer Analyse weiterhin deutlich zu teuer. Vor allem in Großstädten sehen die Experten der Bundesbank eine Überbewertung.
Die Kosten für Wohneigentum sind „in den Städten zwischen 25 Prozent und 40 Prozent über dem Preis, der durch soziodemografische und wirtschaftliche Fundamentalfaktoren angezeigt ist.“ Die Preisrückgänge des letzten Jahres haben den Markt demnach noch nicht entspannt. Der Effekt ist durch die hohe Inflation und die gestiegenen Baukosten wieder verpufft.
Ministerien fordern mehr Sanierung statt Neubau
Der Wohnraummangel in Deutschland soll auch durch die gezielte Sanierung von bestehenden Gebäuden angegangen werden. Dafür sprechen sich Umweltministerin Steffi Lemke und Bauministerin Klara Geywitz aus. Denn der Abriss und Neubau verbraucht mehr Ressourcen und produziert mehr Emissionen.
Außerdem soll auf dem Bau mehr auf nachhaltige Rohstoffe wie beispielsweise Holz gesetzt werden. Uneinigkeit herrscht allerdings zwischen beiden Ministerien beim Thema Primärbaustoffsteuer. Damit sollen Rohstoffe wie Kies, Sand und Naturgips verteuert werden, damit recycelte Baumaterialen preislich wettbewerbsfähiger werden. Einer solchen Steuer, wie vom Umweltbundesamt vorgeschlagen, erteilte Bauministerin Geywitz aber eine Absage. Die ohnehin derzeit bereits hohen Baukosten durch eine zusätzliche Abgabe weiter in die Höhe zu treiben, sei nicht zielführend.
Immobilien: Kreditgeschäft der Banken unter Druck
Wegen der gestiegenen Bauzinsen können sich weniger Menschen einen Immobilienkauf leisten, zudem haben die Banken ihre Vergabekriterien verschärft. Die Geldhäuser vergeben daher immer weniger Immobilienkredite.
Im vierten Quartal 2022 ist das Volumen an privaten Immobilienfinanzierungen bei allen Banken in Deutschland nur noch um 0,8 Prozent angestiegen. Noch zehren sie aber von den guten Geschäften der vergangenen Jahre. Das Neukundegeschäft ist seit dem vergangenen Sommer spürbar zurückgegangen, sodass Experten damit rechnen, dass schon im Januar der Gesamtbestand an Immobiliendarlehen rückläufig sein könnte. Es wäre der erste Rückgang seit sieben Jahren. Das ist ein Problem, denn Immobilienfinanzierungen sind ein wichtiger Umsatzbringer für deutsche Banken. 43 Prozent aller vergebenen Kredite sind Baufinanzierungen.
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Gaspreis sinkt auf Vorkriegsniveau
Erdgas ist zuletzt wieder deutlich billiger geworden. Der europäische Handelspreis für eine Megawattstunde fiel zuletzt sogar wieder unter die Marke von 50 Euro. Das ist zwar wieder deutlich niedriger als vor Beginn des Krieges in der Ukraine, aber noch immer höher als 2021.
Seinerzeit waren an Europas Energiebörsen rund 20 Euro für die Megawattstunde fällig. Der Preis ist also schon vor Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine gestiegen, der Kriegsbeginn sorgte allerdings für eine Preisexplosion: Bis zu 345 Euro musste in der Spitze für die Megawattstunde Erdgas bezahlt werden. Der derzeitige Wert von 50 Euro entspricht etwa dem Level von August 2021. Die gesunken Einkaufspreise für Versorger bedeuten aber nicht, dass auch der Endverbraucher automatisch weniger für Erdgas bezahlt.