15.03.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Plant die EU eine Solardachpflicht?
Eine deutschlandweite Pflicht für Photovoltaikanlagen auf dem Dach gibt es bisher nicht. Das könnte sich aber demnächst ändern. Zumindest beim Neubau.
Denn verbunden mit dem Beschluss der neuen EU-Gebäuderichtlinie sollen Häuslebauer künftig eine Solaranlage auf dem Dach installieren müssen. Konkret müssen die Mitgliedstaaten laut Richtlinie bis zum Jahr 2030 schrittweise Solaranlagen an allen neuen Wohngebäuden installieren lassen, sofern dies technisch und wirtschaftlich realisierbar ist. Die Richtlinie muss allerdings erst noch den EU-Rat passieren und dann von den Mitgliedstaaten in konkrete Gesetze umgesetzt werden.
Milliardenverlust bei Vonovia
Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern verbucht 2023 ein Rekordminus. Durch die Abwertung des Immobilienportfolios steht unterm Strich ein Verlust von 6,8 Milliarden Euro. Trotzdem zahlt der Konzern Dividenden aus.
Bereits im ersten Halbjahr 2023 hatte Vonovia das Portfolio um 6,6 Prozent abwerten müssen. Im zweiten Halbjahr folgten weitere 4,2 Prozent. Damit fiel der Verkehrswert des Immobilienbestands auf 83,9 Milliarden Euro im Vergleich zu 94,7 Milliarden im Vorjahr. Auch der operative Gewinn im Tagesgeschäft ging um 9 Prozent zurück und betrug damit 1,8 Milliarden Euro. Dennoch sollen Aktionäre profitieren. Das Management plant eine Dividende von 90 Cent pro Aktie. Möglich machen das die steigenden Mieten, die ab Ende Dezember im Schnitt um 3,8 Prozent nach oben kletterten.
Rekord-Tief bei Stimmung im Wohnungsbau nochmals unterboten
Erst im Januar erreichte das Geschäftsklima im Wohnungsbau laut ifo-Institut einen neuen Tiefststand (-60,7 Punkte). Im Februar wurde der Negativrekord mit -61,9 Punkten erneut geknackt. Mehr als jedes zweite Bauunternehmen ist demnach derzeit unzufrieden. Die Lage scheint aussichtslos.
Nirgendwo sei ein Hoffnungsschimmer zu sehen, so das Institut. Hohes Zinsniveau, hohe Baukosten und der große bürokratische Aufwand sorgen für leere Auftragsbücher und Stornierungen. 56,1 Prozent der Betriebe klagen über Auftragsmangel, Stornos erleben 17,7 Prozent. Beide Werte sind damit im Vergleich zum Vormonat erneut gestiegen. Eine Zinssenkung und damit eine bessere Ausgangslage für Bauherren ist Experten zufolge frühestens im Juni zu erwarten.
Aufstrebender Investor treibt Immobilienfirmen in den Ruin
Das Handelsblatt spricht von einem „Albtraum-Investor“. Unternehmer Aydin Tasci will in der Immobilienbranche ganz nach oben. Dafür sind dem verurteilten Straftäter viele Mittel recht.
Bis 2025 will er mit seinem Konzern Whitefield 20.000 Wohnungen aufkaufen. Er spricht davon, Arbeitsplätze zu retten und Kreditausfälle zu verhindern. Doch bisher funktioniert das eher nicht. Im Sommer 2023 übernahm Whitefield den Münchner Immobilienkonzern Omega AG. Im Januar 2024 stellte Omega einen Insolvenzantrag. 2022 versprach Tasci der angeschlagenen Harfid Holding in Essen, sie durch einen Millionenkredit zu retten. 2023 versuchte er, den Kaufvertrag wieder aufzulösen, die Holding meldete Insolvenz an. Tasci wird vorgeworfen, zuvor Immobilien aus der Holding auf den Whitefield-Konzern übertragen zu haben. Die Vorwürfe bestreitet er. Bei der Firma AyCo hyp Capital in Leipzig sorgte Tascis Verhalten als Geschäftsführer 2017 bis 2020 für strafrechtliche Konsequenzen. Nachdem die Firma nicht mehr zahlungsfähig war, hätte Tasci Insolvenz anmelden müssen – tat dies aber nicht. Seine Zahlungsmoral ist inzwischen Branchenweit berüchtigt. Leidtragende seiner Geschäftsgebaren sind vor allem diejenigen, die in seinen Immobilien leben müssen. Mieter der Omega AG berichten von defekten Aufzügen, über Dreck bis hin zu Ratten in den Gebäuden. Der Eigentümer sei seit Wochen nicht erreichbar.
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Hat das Effizienzhaus 55 als Standard ausgedient?
Der Standard „Effizienzhaus 55“ (EH 55) ist nicht zielführend. Das ergab zumindest eine Studie im Auftrag des Spitzenverbands der Wohnungswirtschaft (GdW). Zum Erreichen der Klimaschutzziele plädiert der Verband für einen anderen Ansatz.
Der bisherige Standard sei deutlich zu teuer, so der Verband. Die Investitionskosten, um EH 55 zu erreichen, übersteigen die möglichen Einsparungen massiv, heißt es in der Studie. Von einer finanziellen Vorteilhaftigkeit könne nicht mehr gesprochen werden, so GdW-Präsident Alex Gedaschko. Das bremse Sanierungsmaßnahmen aus, worunter auch der Klimaschutz leide. Ein deutlich besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis hat der Studie zufolge ein „niedertemperaturfähiges“ Zero Emission Building (ZEB). Das ZEB ist nicht nur deutlich kostengünstiger als ein EH 55. In Kombination mit einem Ausbau erneuerbarer Energien lasse sich so in der Summe die gleiche Klimaschutzleistung erreichen. Der Verband plädiert daher für ZEB als neuen Standard. Das sei sozialverträglicher und würde dem Staat weniger Kosten bereiten.
Grundsteuer-Ungleichgewicht wird zum Problem: Länder fordern Lösung
Noch ist die Grundsteuerreform nicht in Kraft getreten. Dennoch zeichnen sich bereits Probleme für Wohneigentümer ab. Die Bundesländer ringen daher um eine Lösung.
NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU), Vorsitzender des Finanzausschusses des Bundesrats, bat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) nun um eine Änderung der Reform. Unter den Finanzministern der Länder habe es dazu einen Beschluss mit großer Mehrheit gegeben, so Optendrenk. Der Vorschlag: Durch eine Öffnungsklausel solle den Kommunen vor Inkrafttreten der neuen Grundsteuer zum Jahresbeginn 2025 eine Handlungsoption gegeben werden, um überproportionale steuerliche Lastenverschiebungen abzufangen. Ziel sei die Möglichkeit für Kommunen, die Grundsteuer B zwischen Wohn- und Gewerbeeigentum aufspalten zu können.