MARKET BRIEFING
Kaufpreise für Immobilien bleiben stabil
immowelt Preiskompass zeigt: Zum Teil steigen die Angebotspreise wieder an
4 Min. Lesedauer
MARKET BRIEFING
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Der Preisverfall beim Immobilienkauf scheint gestoppt. Das verdeutlichen die aktuellen Angebotspreise von Bestandswohnungen aus dem immowelt Preiskompass. Das derzeitige Einpendeln macht für Makler eine akkurate Preisfindung allerdings schwierig.
Wie schon im 1. Quartal 2023 stabilisieren sich auch im 2. Quartal die Preise weiter. Für den immowelt Preiskompass wurden auf immowelt.de angebotene Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) untersucht.
Im vergangenen Jahr zeigte zeitweise in allen 14 untersuchten Großstädten die Preiskurve nach unten. Während die Angebotspreise für Bestandswohnungen von Januar bis März noch in 9 der 14 untersuchten Städte sanken, war das zwischen April und Juli nur noch in 7 Städten der Fall. In 2 Städten blieben die Preise im zweiten Quartal stabil, in 5 sind sie sogar gestiegen.
Trotz sich stabilisierender Angebotspreise hat das vergangene Jahr dazu geführt, dass im Vergleich der jeweils 2. Quartale 2022 und 2023 in allen Städten Bestandswohnungen deutlich an Wert verloren haben. In der Spitze beträgt das Minus sogar 10 Prozent.
Vor allem in den einwohnerstärksten Städten sind die Kaufpreise im vergangenen Jahr spürbar gesunken. Doch gerade in den attraktiven Metropolen sind Immobilien nach wie vor begehrt, sodass sich dort die Preise einpendeln und derzeit sogar wieder leicht ansteigen. In München, der mit Abstand teuersten Stadt der Analyse, haben sich die Angebotspreise nach 4 rückläufigen Quartalen erstmals wieder um 1 Prozent verteuert. Dennoch ist München nach wie vor knapp 1.000 Euro pro Quadratmeter von der eigenen Preisspitze aus dem April 2022 entfernt.
Auch in Hamburg sind die Wohnungspreise einem Jahr Rückgang erstmals wieder gestiegen. Nach einem Plus von ebenfalls 1 Prozent ist Hamburg am zweitteuersten. Doch auch dort ist man deutlich vom Topwert aus dem vergangenen Jahr entfernt.
In Berlin sind die Preise dagegen deutlich weniger eingebrochen, im Jahresvergleich lediglich um 3 Prozent. Bereits im 1. Quartal zeichnete sich wieder ein leichtes Plus ab, das Einpendeln der Preise setzt sich nun fort. Im April wurden noch im Mittel 5.125 Euro pro Quadratmeter verlangt, aktuell sind es 5.128 Euro, was für eine weitere Stabilisierung des Preisniveaus spricht.
Doch nicht in allen Metropolen sind die Preissenkungen zum Erliegen gekommen. In Köln setzt sich der Abwärtstrend fort. Das 5. Quartal in Folge sinken die Kaufpreise, dieses Mal um 2 Prozent.
.Wie in Köln haben sich auch in Frankfurt in den letzten 3 Monaten die Vorzeichen nicht geändert. Die Bankenmetropole weist wie schon im Vorquartal erneut einen Rückgang von 2 Prozent auf. Innerhalb eines Jahres sind die Kaufpreise somit sogar um 10 Prozent gesunken. Mit aktuell 5.809 Euro pro Quadratmeter liegt der Durchschnittspreis aber nach wie vor auf Platz 3 der teuersten Städte.
In Düsseldorf hat sich der Immobilienmarkt hingegen beruhigt und die Kaufpreise sind nahezu stabil. In Stuttgart haben sich die Vorzeichen sogar komplett geändert. Nach 4 Quartalen Rückgang kostet der Quadratmeter dort inzwischen wieder 1 Prozent mehr als im April.
Nürnberg verbucht den stärksten Anstieg der 14 untersuchten Städte. Im vergangenen Quartal verteuerten sich Bestandswohnungen um 2 Prozent. Wie nachhaltig diese Entwicklung ist, bleibt abzuwarten. Denn im von der Größe und vom Preisniveau vergleichbaren Hannover sind die Angebotspreise im 1. Quartal noch um 1 Prozent gestiegen und nun zuletzt erneut um 2 Prozent gefallen. Das Hin und Her zeigt, dass der Markt sich vielerorts in der Findungsphase befindet.
Das Auf und Ab bei den Preisen ist auch in den günstigsten Städten zu beobachten. Sowohl in Essen als auch in Dortmund haben sich die Preise von Bestandswohnungen im 1. Quartal noch erhöht und sind dann im 2. Quartal dieses Jahres um jeweils 2 Prozent wieder nach unten gegangen.
Auch Leipzig erlebt preislich seit über einem Jahr einen Zick-Zack-Kurs. In einem Quartal stiegen die Preise, danach sanken sie wieder, ehe sie in den vergangenen 3 Monaten wieder um 2 Prozent teurer wurden. Aktuell liegen die Leipziger Kaufpreise nur 3 Prozent unter dem Vorjahreswert. In Dresden geht die Preisentwicklung hingegen konstant nach unten. Auch wenn sich die Preiskurve allmählich abflacht, steht im vergangenen Quartal ein Minus von 1 Prozent zu Buche. Käufer müssen derzeit im Durchschnitt 10 Prozent weniger zahlen als noch vor einem Jahr.
Von den Metropolen bis hin zu den günstigsten Städten scheint der Abwärtstrend prinzipiell gestoppt. Doch richtig stabil ist der Markt noch nicht. Vielmehr pendeln die Preise deutschlandweit mal auf und mal ab. Für Makler heißt das: Verkaufspreise nach Versuch und Irrtum ausprobieren. Viele Verkäufer tun sich schwer Preise aufzurufen, für die sich am Markt Käufer finden, ohne dabei zu sehr von den eigenen Preisvorstellungen abzuweichen. Seien Sie deshalb gespannt auf das nächste immowelt Market Briefing im kommenden Quartal.
Den kompletten Preiskompass mit noch mehr Zahlen und Details zur Methodik finden Sie hier.
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