Aktuelle Marktpreise
Preisdynamik bei Mieten schwächt sich ab
immowelt Mietkompass zeigt: Mieten sinken in 7 von 14 Städten
4 Min. Lesedauer
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In mehreren Großstädten ist es im vergangenen Quartal zu einer leichten Beruhigung auf den Mietmärkten gekommen. Die Angebotsmieten von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. und 2. Stock, Baujahr 1990er Jahre) sind im Vergleich zum Vorquartal in 7 der 14 größten deutschen Städte gesunken. In der Spitze liegt der Rückgang bei 2,6 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt der immowelt Mietkompass.
Insgesamt hat sich die Preisdynamik in den vergangenen 3 Monaten deutlich abgeschwächt. Während im 2. Quartal dieses Jahres noch 11 von 14 Großstädte steigende Angebotsmieten verzeichneten, haben sich die Preise zuletzt nur noch in 7 Städten verteuert. Die Grenze des Leistbaren scheint für Mieter zunehmend erreicht, was auch an den im Zuge der Inflation stark gestiegenen Lebenshaltungskosten liegen dürfte.
„Nach den enormen Anstiegen in der Vergangenheit hat sich die Mietpreisentwicklung in mehreren Großstädten fürs erste beruhigt. Allerdings dürfte es sich bei den aktuellen Preisrückgängen angesichts des dramatischen Einbruchs beim Wohnungsbau lediglich um eine kurze Verschnaufpause handeln“, sagt immowelt Geschäftsführer Felix Kusch.
Insbesondere in mehreren hochpreisigen Städten sind die Angebotsmieten im vergangenen Quartal gesunken. Am stärksten fiel der Rückgang in Frankfurt am Main aus, wo die Quadratmeterpreise binnen 3 Monaten um 2,6 Prozent von 12,42 Euro auf 12,10 Euro nachgegeben haben. Damit verbucht Frankfurt somit bereits den zweiten Rückgang in Folge.
In München hatten die Mieten im 2. Quartal hingegen noch leicht zugelegt. Nun scheint allerdings auch in der bayerischen Landeshauptstadt die Grenze des Preiswachstums vorerst erreicht. In den vergangenen 3 Monaten ist die durchschnittliche Angebotsmiete um 1,2 Prozent auf 16,90 Euro pro Quadratmeter gesunken. Trotz des zweitstärksten Rückgangs ist das Preisniveau in München damit allerdings nach wie vor deutlich höher als in jeder anderen deutschen Großstadt.
„In München und Frankfurt ist die Preisrallye vorerst zu Ende gegangen. Offenbar sind die hohen Mieten für viele Wohnungssuchende derzeit nicht mehr bezahlbar“, sagt immowelt Geschäftsführer Felix Kusch. „Dennoch spricht einiges dafür, dass die Preise schon bald wieder anziehen könnten. So ist der Nachfragedruck in beiden Städten weiterhin hoch. In Folge der nachlassenden Bautätigkeit droht zudem eine weitere Verknappung des ohnehin geringen Wohnungsangebots.“
In Berlin hat sich die Preisdynamik zuletzt ebenfalls abgeschwächt. Zwischen Juli und Oktober sank die durchschnittliche Angebotsmiete um 0,4 Prozent auf 11,44 Euro. Die Hauptstadt verbucht damit bereits den zweiten Rückgang in Folge. Nach den deutlichen Anstiegen der Vergangenheit pendeln sich die Preise somit wieder ein. Etwas höher als in Berlin ist das Preisniveau derzeit noch in Köln, wo Wohnungssuchende nach einem Minus von 0,5 Prozent aktuell mit 11,98 Euro pro Quadratmeter rechnen müssen.
In Hamburg dagegen sind die Angebotsmieten in den vergangenen 3 Monaten um 0,5 Prozent auf 11,00 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Auch Stuttgart verzeichnet im 3. Quartal einen Preisanstieg auf 12,77 Euro pro Quadratmeter (+0,3 Prozent).
Außerhalb der teuren Hotspots lässt sich ebenfalls keine einheitliche Entwicklung beobachten. In Düsseldorf (10,50 Euro; -1,1 Prozent), Bremen (9,11 Euro; -0,5 Prozent) und Hannover (8,90 Euro; -0,1 Prozent) sind die Angebotsmieten zuletzt gesunken. In Nürnberg zahlen Wohnungssuchende hingegen 1,2 Prozent mehr als im Vorquartal (10,32 Euro). Das ist der stärkste prozentuale Anstieg aller untersuchten Städte.
Auch in den günstigeren Städten haben sich Mietwohnungen im 3. Quartal verteuert. Dortmund (7,83 Euro) verzeichnet mit 0,9 Prozent sogar den zweitstärksten prozentualen Zuwachs innerhalb der Analyse. In Essen (7,58 Euro) fällt die Verteuerung mit 0,2 Prozent hingegen geringer aus. In Dresden (7,78 Euro) und Leipzig (7,38 Euro) haben sich die Angebotsmieten zuletzt ebenfalls erhöht (jeweils +0,8 Prozent). Der Osten Deutschlands wird aufgrund der zunehmenden Ansiedlung großer Unternehmen immer beliebter. Angesichts zukunftsträchtiger Jobs zieht es eine wachsende Zahl von Fachkräften in die ostdeutschen Großstädte, was auch in Zukunft für weiter steigende Mieten sorgen dürfte.
Den kompletten Mietkompass mit noch mehr Zahlen und Details zur Methodik finden Sie hier.
Header Bildrechte: Joel Filipe auf Unsplash
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