VERMARKTUNG

Immobilienmarketing:
5 Tipps für Makler

So machen Sie die Wohnungs- oder
Hausbesichtigung zu einer emotionalen Reise.

10 Min. Lesedauer

Redaktionveröffentlicht am 11.01.2021

Positives Feedback und Weiterempfehlungen zählen zu den wichtigsten Faktoren, um sich von der Konkurrenz abzuheben und die eigene Marke zu etablieren oder weiter auszubauen. Eine Möglichkeit dafür bietet die Kombination von Erlebbarkeit und Immobilienvermarktung. Denn durch diese bestmögliche Präsentation der Immobilienprojekte können sich Makler besonders in Szene setzen. Zwar stehen die harten Fakten wie der Preis, die Größe, die Lage oder die Ausstattung des Hauses oder der Wohnung noch immer im Vordergrund. Doch wie bei jeder Entscheidung kommt es auch bei der Wahl des neuen Eigenheims auf das richtige Bauchgefühl an. Die folgenden fünf Punkte helfen Ihnen dabei, die richtigen Emotionen bei der Präsentation Ihrer Objekte zu wecken.

1. Eine emotionale Reise schaffen

Objektbesichtigungen stellen die ideale Gelegenheit dar, um die möglichen neuen Eigentümer zu überzeugen. Besonders dann, wenn statt kahlen, leeren Räumen eine möblierte Immobilie mit der Optik eines Zuhauses auf sie wartet. Immer mehr Makler greifen deshalb auf Unternehmen zurück, die ein sogenanntes Homestaging anbieten. Die angebotene Immobilie wird dabei mit Möbeln und Dekoration ausgestattet und kleinere Schönheitsreparaturen werden durchgeführt. Grund dafür ist, dass die Immobilien durch die Einrichtung erlebbarer werden.

Interessenten können sich einerseits besser vorstellen, welche Ausstattung in den jeweiligen Räumen Platz findet. Andererseits werden sie dazu angeregt, ihre zukünftige persönliche Einrichtung gedanklich zu planen und so auf eine emotionale Reise mitgenommen. Wichtig ist dabei, auf schlichte Möbel und Dekoration zu setzen. Damit stellt man sicher, dass möglichst alle Geschmäcker angesprochen werden und die Immobilie stets im Vordergrund steht.

Photo by Grovemade on Unsplash

2. Sich von der Konkurrenz abheben

Erlebbarkeit lässt sich aber auch durch Ideen „out of the box“ generieren. Bestes Beispiel dafür liefert eine holländische Immobilienfirma. Das Unternehmen ließ eine Holzachterbahn errichten, die durch Garten, Keller und Wohnflächen eines Einfamilienhauses führte. Die Besichtigung wurde auf diese Weise mit einer aufregenden Fahrt kombiniert. Die Idee sorgte nicht nur dafür, dass zahlreiche Interessenten auf die Immobilie aufmerksam wurden, sondern steigerte auch die Bekanntheit der Immobilienfirma enorm. Zwar ist eine solche Besichtigung im Normalfall kaum umsetzbar, sie liefert aber eine entscheidende Erkenntnis: Durch Individualität und Ideen, die Sie von der Konkurrenz absetzen, können Sie einerseits eine erlebbare Kundenerfahrung schaffen, andererseits dafür sorgen, dass Sie Eigentümern und Käufern positiv sowie langfristig im Gedächtnis bleiben.

3. Mit digitalen Alternativen überzeugen

Verschiedene Rahmenbedingungen können dafür sorgen, dass eine persönliche Besichtigung nicht möglich ist. Lassen sich Besichtigung nicht persönlich durchführen, ist es umso schwieriger, die Immobilienvermarktung erlebbar zu gestalten. An dieser Stelle rücken digitale Alternativen in den Fokus, mit denen es dennoch gelingt, die Tür zu einem gelungenen Kauf- und Verkaufsprozess zu öffnen. 3D Visualisierungen der Immobilie wie virtuelle Rundgänge und 360-Grad-Videos gewinnen in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung. Indem sie sich digital durch die Wohnung bewegen, erhalten Interessenten einen Einblick vom möglichen neuen Eigenheim. Professionelle Fotos und Videos sorgen dabei für eine erlebbare Tour durch die Immobilie.

Drohnenbilder oder Fotos aus der Umgebung ermöglichen zusätzlich, dass Interessenten ein Gefühl von der Immobilie sowie der Lage erhalten. Der Blick auf den Bäcker nebenan oder das zukünftige Stammcafé kann auch digital dafür sorgen, dass das Haus oder die Wohnung attraktiver für neue Eigentümer wird. Wie bei vielem zählt auch hier der erste Eindruck: Verwackelte oder unscharfe Bilder lassen an der Professionalität zweifeln. Deshalb sollten Sie bei der virtuellen Vermarktung auf Qualität setzen. Portale und Homepages, die digitale Alternativen unterstützen, helfen Ihnen dabei. Damit verbessern Sie nicht nur individuelle Objektvermarktungen, sondern werten auch das Image Ihres Unternehmens auf.

Photo by Noah Näf on Unsplash

4. Details in den Fokus rücken

Wie wir Situationen empfinden, das hängt oftmals von Faktoren ab, die wir nicht im Blick haben, aber unterbewusst aufnehmen. Gerüche, Geräusche und Temperaturen entscheiden darüber, ob wir uns an einem Ort wohlfühlen und uns länger dort aufhalten wollen. Der Einzelhandel setzt schon lange auf diese Details: Musik in passender Lautstärke, der Geruch von frischen Backwaren, saisonale Dekoration und eine angenehm temperierte Verkaufsfläche sollen dafür sorgen, dass das Einkaufserlebnis positiv in Erinnerung bleibt. Auch Immobilienmakler können sich diese Details aus der Wirtschaftspsychologie zunutze machen. Indem Sie sich Zeit nehmen, um die Immobilie entsprechend vorzubereiten, sorgen Sie dafür, dass Interessenten das mögliche zukünftige Eigenheim mit einem guten Gefühl erleben und verlassen.

5. Von den Amerikanern lernen

Befasst man sich mit der Erlebbarkeit von Immobilien, bleibt der Blick auf die Immobilienbranche des marketingstärksten Landes nicht aus. Während Home Staging in Deutschland langsam anläuft, gehört diese Form der Aufbereitung von Immobilien zum Standard in den USA und geht sogar darüber hinaus. Makler arbeiten dort direkt mit Möbelfirmen zusammen – gefällt dem Interessenten neben der Immobilie auch die Couch, das Bett oder der Essbereich, kann er diese gleich mit erwerben. Der Verkaufsprozess in den Staaten erweist sich dabei als derart erlebbar, dass sich ganze TV-Serien damit beschäftigen:

Sogenannte House Flippings, bei denen Häuser günstig erworben, renoviert und wieder verkauft werden, oder Immobilienbesichtigungen werden so gestaltet, dass Makler damit nicht nur bei Käufern oder Eigentümern auf Interesse stoßen. Auch abseits davon findet eine große Zielgruppe Gefallen an der Kombination aus Storytelling und Immobilienvermarktung. Die Amerikaner zeigen also einmal mehr, dass Emotionen eine entscheidende Rolle im Verkaufs- und Kaufprozess spielen. Damit einher geht ein entscheidender Vorteil: Mit dem Fokus auf Erlebbarkeit gestalten Sie nicht nur Besichtigungen erfolgreicher, sondern empfehlen sich gleichzeitig als Makler für andere Eigentümer.

Photocredit Header: Photo by Crew on Unsplash