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Um eine Immobilie zu kaufen, müssen die meisten Menschen im Normalfall einen Kredit aufnehmen. Das ging lange Zeit zu ausgesprochen günstigen Konditionen: Teilweise wurden Darlehen mit 10-jähriger Laufzeit für unter einem Prozent vergeben. Derzeit werden aber bereits über 2 Prozent veranschlagt. Die monatliche Annuitätenrate steigt durch die Zinsentwicklung um über 400 Euro.
Wie viel Immobilienkäufer schlussendlich in der Endabrechnung für ein Haus oder eine Wohnung bezahlen müssen, hängt auch von der Zinsrate ab, mit der der dazugehörige Kredit abgeschlossen wurde: Je höher die Zinsen, desto teurer auch die monatliche Annuitätenrate. Weil gerade für Immobiliendarlehen zuletzt besonders niedrige Zinsen berechnet wurden, war der Anteil der Zinsen im Vergleich zur Gesamtsumme vergleichsweise gering. Nun aber hat sich die mittlere Zinsrate binnen drei Monaten stark erhöht: Anfang Januar wurde für 10-jährige Baudarlehen ein Zinssatz von durchschnittlich 1,38 Prozent berechnet. Nur rund drei Monate später liegt dieser bereits bei 2,05 Prozent (Quelle: interhyp) – Tendenz steigend. Eine Beispielrechnung von immowelt zeigt auf: Wer jetzt eine Wohnung kauft, muss bei gleicher Kaufsumme für die Darlehensrückzahlung mehrere hundert Euro pro Monat mehr bezahlen als noch Anfang des Jahres.
In München werden Wohnungen mit 80 Quadratmetern für 764.000 Euro angeboten. Käufer mit einer 100-Prozent-Finanzierung und einer monatlichen Tilgungsrate von 2,5 Prozent mussten Anfang des Jahres 2.470 Euro abbezahlen. Nur 3 Monate später steigt die Annuität bei ansonsten unveränderten Paramatern auf 2.900 Euro, weil der Zinssatz bei Neuaufnahme eines Baukredits auf 2,05 Prozent gestiegen ist. Allein der Anstieg der Zinsen bedeutet für Immobilienkäufer somit eine monatliche Mehrbelastung von 430 Euro.
Die Zuwächse der monatlichen Tilgungsraten sind besonders dort hoch, wo auch die Immobilienpreise zu den höchsten des Landes gehören. Dazu zählen neben München noch Hamburg und Frankfurt. In der Elbmetropole werden Eigentumswohnungen mit 80 Quadratmeter für 535.000 Euro offeriert. Der Anstieg der Zinsen lässt die Monatsrate um 300 Euro auf 1.730 Euro klettern. Ähnlich hoch ist der Zuwachs mit 290 Euro in Frankfurt, wo Käufer inzwischen monatlich 1.980 Euro für eine Wohnung (522.000 Euro) zahlen müssen.
Angesichts der hohen Kaufpreise war für viele Menschen der Erwerb von Wohneigentum in einer Großstadt ohnehin schon eine schwer zu stemmende finanzielle Herausforderung. Dank der im letzten Jahrzehnt konstant sinkenden Immobilienzinsen wurde ein Teil der Preissteigerungen aber aufgefangen, sodass die monatliche Belastung oftmals gar stabil blieb. Durch das derzeitig stark steigende Zinsniveau rückt der Traum der eigenen vier Wände nun doch für viele Menschen in weite Ferne, weil sie sich die monatlichen Raten nicht mehr leisten können. Zumal in anderen Lebensbereichen ebenfalls die Kosten gestiegen sind: Eine Verteuerung der Energie- und Lebensmittelpreise belastet Haushalte derzeit zusätzlich.
Höhere Zinsen betreffen alle Immobilienkäufer, am geringsten fällt die Teuerung aber dort aus, wo die Immobilienpreise und folglich auch die Beleihungssummen geringer sind. Um jeweils 130 Euro monatlich steigt die Tilgungsrate in Dortmund und Essen sowie in Dresden und Leipzig. Sowohl in den Ruhrgebietszentren als auch in den großen Städten Ostdeutschlands werden 80-Quadratmeter-Wohnungen im Mittel für unter 250.000 Euro angeboten. Immobilienkäufer müssen sich also deutlich weniger Geld von der Bank leihen und dementsprechend niedriger fallen die monatlichen Tilgungszahlungen aus. In allen vier Städten liegt bei einer Tilgungsrate von 2,5 Prozent die Annuität trotz Zinssatz von 2,05 Prozent noch immer unter 1.000 Euro.
Ausführliche Informationen zu den Kaufpreisen von Wohnungen in den 14 größten Städten sowie den monatlichen Tilgungsraten finden Sie unter presse.immowelt.de.
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