07.05.2021
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Politik ringt um Lösungen für Wohnungskrise
In Berlin fand der 12. Wohnungsbau-Tag statt. Auf der Veranstaltung diskutierten Spitzenpolitiker, darunter Bundesinnenminister Horst Seehofer, über die drängenden Fragen der Wohnungspolitik. Corona-bedingt fand das Podium heuer nur virtuell statt. Seehofer, der als Bauminister auch für Wohnen und Bauen zuständig ist, sieht seine Politik als Erfolg und spricht vom „größten Wohnungsbauprogramm in der jüngeren Geschichte.“ Kritiker werfen dem Minister indes vor, sich die Bilanz schön zu rechnen: Nicht alle genehmigten Wohnungen wurden gebaut, außerdem fehle es massiv an bezahlbarem Wohnraum.
Mieterverbände verweisen darauf, dass jährlich mindestens 80.000 neue Sozialwohnungen entstehen müssten, um den Bedarf an Wohnungen zu decken, die jedes Jahr aus der sozialen Preisbindung fallen. Einig sind sich indes alle Parteivertreter, dass die Themenfelder Wohnen, Mieten und Bauen einen großen Platz im Wahlkampf für die kommende Bundestagswahl einnehmen werden.
Eine Zusammenfassung des Wohnungsbau-Tags befindet sich auch auf Haufe.de.
Immobilienpreise haben sich in 10 Jahren verdoppelt
Die Kaufpreise von Wohnimmobilien haben sich in Deutschland stellenweise verdoppelt. Ein Reihenhaus in Frankfurt am Main kostet derzeit beispielsweise rund 680.000 Euro – vor einem Jahrzehnt lag der Preis noch bei etwa 350.000 Euro. Das geht aus einer Studie des Immobilienverbands IVD hervor. Auch Eigentumswohnungen entwickelten sich ähnlich. Vor allem in Städten und ihren Speckgürteln sind die Preise für Wohneigentum exorbitant gestiegen. Für viele Normalverdiener rückt das Eigenheim damit in weite Ferne, da die Löhne keine vergleichbare Entwicklung vollzogen haben.
Neben der konstant hohen Nachfrage, dem anhaltend niedrigen Niveau von Zinsen für Immobilienkredite wird vor allem der Mangel an Bauland und der langsame Neubau als Grund für die Preisexplosion angegeben. Auch die Corona-Pandemie, die unter anderem das Wirtschaftswachstum deutlich ausgebremst hat, konnte bisher nicht an den Preisen für Immobilien rütteln. Auch im Krisenjahr 2020 hat sich das Niveau weiter erhöht.
Berlin hat einen neuen Mietspiegel
In Berlin gilt ab sofort ein neuer Mietspiegel. Demnach sind die Bestandsmieten in der Hauptstadt in den vergangenen 2 Jahren im Mittel um 1,1 Prozent gestiegen: Von 6,72 Euro auf 6,79 Euro je Quadratmeter. Der Mietspiegel gilt als ortsübliche Vergleichsmiete. Vermieter dürfen diesen Wert bei Abschluss eines neuen Vertrages um maximal 10 Prozent überschreiten.
Der derzeitige Mietspiegel in Berlin wurde allerdings nicht auf Basis bestehender Mietverträge ermittelt, sondern anhand der Entwicklung der Verbraucherpreise fortgeschrieben. Das ist laut Gesetz erlaubt, aber umstritten. Kritiker monieren, dass der Mietspiegel so nicht die Realität abbilde und der Heterogenität eines großen Wohnungsmarktes wie in Berlin nicht gerecht wird.
Schnelles Internet und gute Dämmung liegen bei Immo-Käufern hoch im Kurs
Knapp zwei Drittel der potenziellen Immobilienkäufer achten beim Kauf eines Objekts auf Energieeffizienz, jeder Zweite würde dafür sogar einen Aufschlag beim Kaufpreis akzeptieren. Das geht aus einer YouGov-Umfrage für den Projektentwickler Archigon hervor. Verstärktes Augenmerk legen Suchende auch auf schnelles Internet, auf Ladesäulen für E-Autos achten indes derzeit nur 22 Prozent der Immobilienkäufer.
Eine gute Dämmung ist Immobilienkäufern meist nicht wegen des Umweltbewusstseins wichtig, sondern wegen des Geldbeutels: 44 Prozent ist die Senkung der Energiekosten wichtig. Klassische Pluspunkte von Immobilien wie ein eigener Stellplatz, ein Balkon oder eine Grünfläche bleiben aber weiterhin relevant. Dort achtet jeweils mehr als jeder Zweite Immobilienkäufer darauf, dass ein potenzielles Objekt diese Merkmale mitbringt.
ZIA-Präsident übernimmt BID-Führung
Der Vorsitz der Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland (BID) liegt fortan beim Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA). Der Wechsel an der Spitze erfolgte turnusmäßig – den Vorsitz übernimmt jeweils eines der sechs Mitgliedsunternehmen für ein Jahr. ZIA-Präsident Andreas Mattner folgt nun auf Andreas Ibel, den Präsidenten des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen.
Mattner übernimmt den Vorsitz in durchaus turbulenten Zeiten: Corona wirbelt den Gewerbeimmobilienmarkt durcheinander, Wohnen und hohe Mieten entwickeln sich zum zentralen Thema der anstehenden Bundestagswahl und die Baubranche ächzt unter einem Mangel an Rohstoffen.
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