10.06.2021
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Wohneigentum: Anteil junger Menschen sinkt immer weiter
Junge Menschen haben in Deutschland kaum Immobilieneigentum: Nur bei 15 Prozent lag 2019 der Anteil der bis 45-Jährigen an allen Haushalten, denen eine Wohnung oder ein Haus gehört – 2000 waren es aus dieser Altersgruppe noch 31 Prozent. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) hervor. Der demographische Wandel ist nur ein Grund für diese Entwicklung. Ein weiterer Grund sind die hohen Kaufpreise, die allerdings durch das niedrige Zinsniveau der Immobilienkredite aufgefangen wurden. Vielmehr schrecke die meisten jungen Menschen vor allem die Kaufnebenkosten ab, erklärt Immobilienfachmann Michael Voigtländer vom IW Köln. Eine Lösung könnte wie in Großbritannien ein Freibetrag für die Grunderwerbsteuer sein. Eine andere wäre eine Kreditversicherung, wie es sie in Frankreich, Belgien und den Niederlanden gibt.
Baukredite: Gefährliche Entwicklung
Häuser kosten immer mehr Geld. Und dennoch, zuletzt nahm die Zahl der Hypothekenverträge um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu – im Mai sogar um 20 Prozent, wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Nicht wenige Experten sehen in dieser Entwicklung eine große Gefahr. Denn weder die langfristigen Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt noch die weitere Zinsentwicklung sind derzeit absehbar. „Spätestens bei der Anschlussfinanzierung wird für viele Käufer das böse Erwachen kommen“, sagt Günter Vornholz, Immobilienökonom an der EBZ Business School.
Grüne ziehen mit Deckelung der Mieten in Wahlkampf
Die Grünen haben ihr Wahlprogramm für die anstehende Bundestagswahl geändert und setzen sich nun für regionale Deckelungen der Mieten „in Regionen mit einem angespannten Wohnungsmarkt“ ein. So zitiert der Tagespiegel die überarbeiteten Passagen des Wahlprogramms. Ermöglichen wollen die Grünen einen solchen Mietendeckel durch eine Änderung im BGB. Des Weiteren sollen die Bundesländer „landesgesetzliche Regelungen“ selbst treffen können.
Mehr Geld für energieeffizientes Sanieren
Das große Ziel der Bundesregierung lautet: Klimaneutral bis 2045. Deshalb muss auch die Immobilienbranche ihre Gebäude entsprechend anpassen. Ab 1. Juli gibt es dafür mehr Geld vom Staat. Die Fördermittel für höhere Energieeffizienz und Erneuerbare Energien im Gebäudebereich können auch weiterhin bei der staatlichen Förderbank KfW beantragt werden – die entsprechenden Programme zur Sanierung wurden angepasst. Weg fällt ab Juli beispielsweise die Förderstufe Effizienzhaus 115. Das ist ein Haus, das etwas mehr Energie verbraucht als ein zeitgemäßer Neubau.
Urteil: Makler muss Vermittlungsleistung nach über einem Jahr nachweisen
Ein Makler hat einem Kunden eine Immobilie vermittelt, bei der vor dem Kauf noch eine Grundstücksaufteilung vorgenommen werden musste – der Käufer war darüber informiert und entschloss sich zum Kauf. Wegen Problemen bei der Aufteilung mietete er das Objekt dann allerdings nur an – es kam nicht zum notariellen Abschluss und der Makler erhielt keine Verkaufsprovision. Nach 14 Monaten waren die Aufteilungsprobleme beseitigt und der Kunde kaufte die Immobilie – der Makler wollte seine Provision einklagen. Die Klage wurde nun abgewiesen. Das Oberlandesgericht Zweibrücken begründet die Entscheidung damit, dass nach 14 Monaten und der zwischenzeitlichen Anmietung des Objekts keine direkte Kausalität mehr zwischen Vermittlungsleistung des Maklers und Kauf der Immobilie bestehe. Der Makler hätte den direkten Zusammenhang beweisen müssen, was er nicht konnte.