11.06.2021
Ihr News-Update für die erfolgreiche
GroKo einigt sich auf Mietspiegelreform
Die Große Koalition hat sich am Donnerstagabend auf eine bundesweite Reform des Mietspiegels geeinigt: Zukünftig müssen alle Gemeinden mit mehr 50.000 Einwohnern einen Mietspiegel erstellen – damit hat die SPD ihre Forderung durchgesetzt. „Mit dieser Mietspiegelpflicht verhindern wir überzogene Mieterhöhungen und schaffen Rechtssicherheit für Mieterinnen und Mieter und Vermieter“, sagt Johannes Fechner, rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Laut dem Mietspiegelreport 2020 der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung existierten bislang in 36 der 200 größten deutschen Städte keine Mietspiegel. Die SPD ist sich sicher, dass die Mietspiegelreform für mehr Gerechtigkeit sorgt, da die Mieter „nun die ortsübliche Vergleichsmiete leicht errechnen können und dann von ihren Rechten gegen überzogene Mieterhöhungen Gebrauch machen können.“
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Das Thema Wohnen steht auf der politischen Agenda
„Machen Sie das bezahlbare Wohnen zu Ihrem Top-Thema“, sagt Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten in Richtung der zukünftigen Bundesregierung. Auf dem Online-Mietertag geht es derzeit um die zentralen Fragen rund um das Thema Wohnen. Eben auf diesem Mietertag fordert SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz, dass die Kosten für den CO2-Preis allein die Vermieter tragen sollten – auch anderswo steht das Thema Wohnen oben auf der politischen Agenda. Auf einer anderen Veranstaltung – dem Tag der Bauindustrie – sprach sich Scholz für mehr Neubau aus: „Wir brauchen in Deutschland jedes Jahr etwa 400.000 Wohnungen, davon 100.000 als geförderte Wohnungen.“ Mehr Neubau fordert auch Armin Laschet, Kanzlerkandidat von CDU und CSU, beim Zentralverbandstag von Haus und Grund. Einen Mietendeckel lehnt er dagegen ab. Den befürworten die Grünen, deren Chef Robert Habeck drei zentrale Punkte rund um das Wohnen nennt: „Energetische Sanierungen, mehr bezahlbarer Wohnraum und ein besserer Schutz von Mietern vor Mieterhöhungen.“
Ökonom rechnet mit weiter steigenden Immobilienpreisen
Die Mieten und Kaufpreise für Wohnungen und Häusern steigen seit Jahren – Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte am Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, nennt dafür vor allem drei Gründe: „Die Zinsentwicklung, die starke Zuwanderung nach Deutschland und der starke Arbeitsmarkt mit den damit verbundenen Lohnsteigerungen.“ Faktoren, weshalb es signifikant günstiger werden sollte, sieht er nicht. Und dennoch rät Voigtländer prinzipiell zum Erwerb von Eigentum. „Das ist nach wie vor ein gutes Investment“, sagt Voigtländer. In vielen Städten rentiere sich ein Kauf auf Dauer einfach mehr als zu mieten. Voraussetzung ist laut Voigtländer aber eine Tilgungsdauer von 30 oder 35 Jahren. Dann könne man gut leben und baue gleichzeitig Vermögen auf. Der Traum vom Eigenheim platzt allerdings oft, weil nicht genügend Eigenkapital vorhanden ist. Regulierungen wie den Mietendeckel hält der Ökonom für wenig sinnvoll, da sie die Probleme nur verschleiern würden.
Wo sich Vermieten und wo sich Verkaufen lohnt
Vermieten oder Verkaufen – was sich in Deutschland lohnt, kommt sehr stark auf die Region an. Focus.de hat sich jetzt auch mit diesem Thema beschäftigt und zieht seine Schlüsse aus dem aktuellen Postbank Wohnatlas: Kauft man demnach beispielweise jetzt in München eine Wohnung und verkauft sie nach zehn Jahren wieder, würde man ein Plus von rund 2 Prozent machen. Bei Vermietung wäre der Kaufpreis von 878.000 Euro für eine Münchner Durchschnittswohnung erst nach 32 Jahren amortisiert. Das geht in anderen Regionen günstiger mit höherer Rendite. Wenig weiter in Erding liegt bei gleichem Vorgehen die Rendite nach zehn Jahren bei rund 5 Prozent. Vermieter müssten auch dort allein für den Kaufpreis 30 Jahre warten. In meisten Regionen – Focus.de hat 54 errechnet – wie Mainz, Dresden und Leipzig rentiert sich der Verkauf allerdings erst nach 25 Jahren. Wenngleich mit niedrigerem Investment als rund um München. Vermieten lohnt sich vor allem in eher ländlichen Regionen. Am meisten im Landkreis Altenburger Land in Thüringen, wo man durch Mieteinahmen nach 25 Jahren mit einer Rendite von 6,9 Prozent rechnen kann. Zu ähnlichen Ergebnisse kommt auch eine immowelt Auswertung.