02.07.2021
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Enteignungsinitiative: Volksentscheid findet im September statt
Die Berliner Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ nimmt die nächste Hürde: Die gesammelten Unterschriften wurden bereits geprüft und das nötige Quorum ist erreicht. Mindestens sieben Prozent der wahlberechtigten Berliner haben für ein Volksbegehren zur Enteignung großer Wohnungskonzerne unterschrieben.
Im September soll der Volksentscheid stattfinden – parallel zur Bundestagswahl. Das Thema Wohnungsnot in Berlin ist in aller Munde, die Politik kann das nicht ignorieren. Die Organisatoren der Initiative setzten sich für eine Verstaatlichung von Wohnkonzernen mit mehr als 3.000 Wohnungen ein.
Bundesregierung verfehlt Wohnungsbau-Ziel
Die scheidende Bundesregierung erreicht ihr selbstgestecktes Ziel bei der Schaffung von Wohnraum nicht. Statt der anvisierten 1,5 Millionen neuer Wohnungen sind in der abgelaufenen Legislatur nur 1,2 Millionen neue Wohnungen entstanden. Das zuständige Ministerium verweist aber auf die Bauwirtschaft: Der Auftragsboom im Handwerk gepaart mit Material- und Personalmangel bremsen die Bautätigkeit.
Insgesamt zeigt sich die Regierung in ihrem Bericht aber mit sich selbst zufrieden. 1,2 Millionen neue Wohnungen seien nichtsdestotrotz ein Erfolg und neuer Rekord. Auch mit der Entwicklung der Mieten ist Politik zufrieden: In Großstädten, wo vielerorts ein angespannter Wohnungsmarkt herrscht, seien die Mieten im Jahr 2020 nur noch um 1,8 Prozent gestiegen.
Mietpreisbremse wird vielerorts missachtet
Um bei der Neuvermietung massive Mietsteigerungen abzudämpfen, wurde 2015 die Mietpreisbremse eingeführt. Das Gesetz erweist sich in der Praxis als Papiertiger: Die Regelung der Bundesregierung wird vielerorts nicht beachtet. Eine Untersuchung 21 deutscher Städte ergab, dass in allen der untersuchten Städte Wohnungen zu teuer angeboten werden.
Am meisten Neuvermietungen, deren Preis oberhalb der Mietpreisbremse liegt, finden sich in Augsburg. Fast 90 Prozent der angebotenen Wohnungen dort sind zu teuerAuch in Potsdam, Köln und München liegen die Mietpreise viel weiter oben, als eigentlich von der Mietpreisbremse vorgesehen.
Homeoffice soll bleiben – das wollen fast zwei Drittel
Zum 1. Juli ist die Pflicht für Unternehmen, ihren Beschäftigten – sofern möglich – Homeoffice zu ermöglichen, ausgelaufen. Die Regelung wurde im Rahmen der Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie erlassen. In einer repräsentativen Umfrage sprechen sich indes fast zwei Drittel der Befragten für eine Fortführung der Homeoffice-Option aus. Das könnte langfristig auch Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt haben.
Eine steigende Quote von Menschen, die regelmäßig von Zuhause arbeiten, hat auch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Pendlerwege werden plötzlich nicht mehr so wichtig, dafür wird hoher Wert auf mehr Platz und Ausstattungsmerkmale wie Balkon oder Garten gelegt. Studien legen bereits nahe, dass infolge der Corona-Pandemie vor allem die Nachfrage nach Immobilien in Speckgürteln und kleineren Großstädten steigen dürfte.
Deutsche Wohnen ist mit Übernahmeangebot zufrieden
Am Montag hatte das Bundeskartellamt für die Übernahme der Deutschen Wohnen durch den Konkurrenten Vonovia grünes Licht gegeben. Nun gibt auch Deutsche Wohnen seine Zustimmung: Die Vorstandsmitglieder segnen das Übernahmeangebot ab und empfehlen ihren Aktionären das Angebot anzunehmen. Die Offerte sei „fair und angemessen“.
Bereits 18 Prozent des Aktienkapitals wurden von Vonovia gesichert – mindestens 50 Prozent werden für eine Übernahme gebraucht. Es wird von einem gemeinsamen zukunftsfähigen Geschäftsmodell ausgegangen, das könnte die Aktionäre durchaus überzeugen.
Elon Musk wohnt im Minimalismus
Der CEO von Tesla verkauft im Moment sechs seiner sieben Villen. Der Milliardär entscheidet sich, von nun an minimalistischer zu leben. Daher wechselt er aus dem Luxus-Zuhause in ein bescheidenes Haus zur Miete, das nur 250 Dollar monatlich kostet.
Das neue Domizil aus Zementplatten steht in Texas und wurde von der Firma Boxabl designt. Es liegt in der Nähe des Ortes, wo Musk seine nächste Mission ins Weltall plant. Auch Milliardäre wünschen sich eben kurze Pendelwege.