12.10.2021
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Evergrande-Krise weitet sich aus
Die Krise beim chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande scheint einen Domino-Effekt ausgelöst zu haben. Immer mehr chinesische Immobilienunternehmen geraten in Zahlungsschwierigkeiten und kämpfen in den kommenden Monaten ums Überleben.
Der ebenfalls finanziell angeschlagenen chinesische Immobilienentwickler Fantasia hat gestern den Handel mit seinen Anleihen an der chinesischen Börse eingeschränkt. Die Muttergesellschaft hatte zuvor die Frist für eine Anleiherückzahlung über 206 Millionen Dollar verstreichen lassen, wodurch die Bonitätsbewertung herabgestuft wurde. Der kleinere Immobilienentwickler Modern Land will seine Investoren indes bitten, das Fälligkeitsdatum für eine Anleihe um drei Monate nach hinten zu verschieben, um eine Zahlungsunfähigkeit zu verhindern.
Nach Angriff und Börsenrutsch: Adler verkauft 15.000 Wohnungen
Die Adler Group will nach dem Angriff des britischen Hedgefondsmanagers Fraser Perring 15.000 Wohnungen verkaufen, um den Schuldenberg abzubauen. Damit veräußert das Unternehmen ein Fünftel des eigenen Wohnungsbestands. Käufer ist ein Branchenrivale aus dem Norden.
Die Wohnung befinden sich allesamt in Norddeutschland und sollen von LEG Immobilien gekauft werden. Das gaben beide Unternehmen in einer Absichtserklärung bekannt. Der Kaufpreis soll sich auf den Marktwert von knapp 1,5 Milliarden Euro belaufen. Damit wäre der Wert der Immobilien laut Adler höher als in der eigenen Bilanz angegeben. Perring hatte in einem Bericht dem Unternehmen unter anderem vorgeworfen, dass die Immobilien in der Bilanz überbewertet seien. Daraufhin brach der Aktienkurs von Adler ein.
Initiative Wohnen.2050 fordert Realitätscheck
Die neue Bundesregierung ist noch nicht mal gebildet, die ersten Forderungen aus der Immobilienbranche aber schon gestellt. Die Initiative Wohnen.2050 spricht sich für einen Realitätscheck in Sachen Klimaschutz aus. Unter den aktuellen Bedingungen sei das Ziel CO₂-Neutralität bis zum Jahr 2045 für die Wohnungswirtschaft kaum zu schaffen. Es müsse gefördert werden, was gefordert wird. Doch was bedeutet das konkret?
Die Initiative, zu der sich 116 Wohnungsgesellschaften und Genossenschaften zusammengeschlossen haben, hat in einem Bericht vorgestellt, was es von der Politik braucht, um Klimaschutz und bezahlbares Wohnen zu vereinen. Darin fordern sie neben der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) auch eine vom Haushaltseinkommen abhängige Förderung, die eine annähernde Warmmietenneutralität ermögliche. Dadurch sollen Mieter trotz Klimaschutzmaßnahmen maximal 50 Cent mehr Miete pro Quadratmeter zahlen.
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Urteil: Kein Schadensersatz nach Übernahme von Einbauschrank und Co.
Mieter müssen in der Regel Einbauten in der Immobilie vor dem Auszug auf eigene Kosten entfernen. Doch wer trägt die Kosten, wenn der Vermieter die Einbauten übernimmt und erst später entfernen lässt? Das Landgericht Berlin hat dazu nun geurteilt.
Der Vermieter kann die anfallenden Rückbaukosten nicht als Schadensersatz geltend machen. In dem verhandelten Fall hat ein Nachmieter den Einbauschrank, Badewannenaufsatz und Laminatboden vom Vormieter weiter nutzen wollen. Bei der Übergabe mussten die Einbauten daher nicht entfernt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt verlangte der Vermieter dann von den früheren Mietern Schadensersatz, da er die Einbauten irgendwann rückbauen müsse. Vor Gericht blieb der Vermieter nun ohne Erfolg.
Rekordpreise auf der Insel
Genauso wie in Deutschland klettern auch in Großbritannien die Immobilienpreise immer weiter nach oben. Binnen eines Jahres sind laut der Bank Halifax die Preise um 7,4 Prozent gestiegen – so viel wie seit 14 Jahren nicht mehr. Für Häuser werden inzwischen sogar Rekordpreise aufgerufen.
Dem Halifax-Index zufolge kostet derzeit ein Haus im Vereinigten Königreich durchschnittlich 267.500 Pfund (310.000 Euro). Je nach Region gibt es gewaltige Preisunterschiede: In London müssen Käufer für Wohneigentum doppelt so viel zahlen wie im Rest des Landes. Kaufpreise deutlich über einer Million Pfund sind in besseren Vierteln Normalität.