05.11.2021
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Hilft steigende Inflation gegen die Immobilienblase?
Die Gefahr einer Blase am Wohnungsmarkt ist weiterhin hoch, wie Empirica ermittelt hat. Gleichzeitig steigt die Inflation in Deutschland wie lange nicht. Genau das könnte die Blase allerdings vor dem Platzen bewahren.
Je mehr Inflation, desto mehr Luft könnte die Preisblase verlieren, erklärt Empirica-Chef Reiner Braun. Er glaubt, dass die hohe Inflation von Dauer sein werde. Das habe zur Folge, dass die Preise stabil bleiben könnten bei faktisch sinkendem Wert. Damit könnte selbst bei einem drohenden Zinsanstieg die Zahl der Panikkäufe sinken – ein Crash würde ausbleiben. In ihrem neuen „Blasen-Index“ hat das wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Forschungs- und Beratungsinstitut die Gefahr für Hamburg erstmals als „hoch“ eingestuft. „Eher hoch“ gilt zudem für zehn der zwölf größten deutschen Städte. Darunter auch Frankfurt am Main, für das zuletzt eine Studie der Schweizer Großbank UBS sogar das weltweit größte Blasenrisiko identifiziert hat. Darüber haben wir Sie im Morning Briefing am 14.10.2021 informiert.
Deutscher Büromarkt: Milliarden-Deal steht bevor
Die Alstria Office REIT-AG gehört zu den größten Immobilienunternehmen Deutschlands. Nun könnte der auf Büroimmobilien spezialisierte Konzern bald in kanadischer Hand sein.
Denn der kanadische Sachwertspezialist Brookfield, mit 8,5 Prozent bereits größter Einzelaktionär von Alstria Office, bereitet offiziell ein Angebot in Höhe von 19,50 Euro pro Aktie vor. Insgesamt bewertet Brookfield damit die Alstria-Immobilien mit fünf Milliarden Euro. CEO Olivier Elamine unterstützt das Übernahmeangebot: „In den kommenden Jahren werden die Erträge aus Immobilien wegen der steigenden Nachhaltigkeitsanforderungen an Gebäuden deutlich volatiler ausfallen als bisher, da erhebliche Investitionen anfallen werden.“ Diese Situation sei mit einem langfristigen Partner besser zu bewältigen. Die Annahmefrist für die freien Aktionäre soll Ende November beginnen.
Der Inhalt befindet sich hinter einer Paywall.
Vonovia: Gewinn-Prognose erhöht
Vonovia hat in den ersten neun Monaten 2021 einen operativen Gewinn in Höhe von 1,15 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das ist ein Plus von 12,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Prognose für das Gesamtjahr hat der Dax-Konzern aus gutem Grund noch einmal nach oben korrigiert.
2021 soll das operative Ergebnis jetzt auf bis zu 1,54 Milliarden Euro steigen. Zuvor hatte Deutschlands größter Immobilienkonzern maximal 1,515 Milliarden Euro anvisiert. In der Prognose sei aber Deutsche Wohnen noch nicht berücksichtigt worden, erklärte Vonovia-Chef Rolf Buch am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen. Dort gab Buch auch bekannt, dass eine Entscheidung über einen Einstieg bei Adler erst 2022 fallen werde, wie das Handelsblatt berichtet.
China: Immobilienkonzern kann Zahlung nicht stemmen
Die Situation auf dem chinesischen Immobilienmarkt ist seit Wochen angespannt: Während Evergrande zuletzt einen Zahlungsausfall noch abwenden konnte, ist dies einem anderen Immobilienkonzern nicht mehr gelungen.
Der Immobilienentwickler Kaisa hat eine fällige Zahlung für den Konzernbereich Kaisa Finance nicht stemmen können. Kasai muss innerhalb eines Jahres rund 3,2 Milliarden Dollar an vorrangigen Offshore-Anleihen bedienen. Um Geld aufzubringen, wolle Kaisa Verkäufe von Unternehmensanteilen beschleunigen.
Regensburger Immobilien-Korruptionsskandal: Ex-OB muss erneut vor Gericht
Im Regensburger Immobilien-Korruptionsskandal wurde auch der ehemalige Oberbürgermeister Joachim Wolbergs vor dem Landgericht Regensburg verurteilt – kam aber straffrei davon. Diese Entscheidung hob der Bundesgerichtshof (BGH) nun auf.
Jahrelang haben Immobilienunternehmer und Politiker in Regensburg für Spenden Vorteile bei Bauvorhaben erkauft. Auch Wolbergs wurde vor dem Landgericht Regensburg wegen Korruption verurteilt, bekam aber keine Strafe. Begründung: Er habe sich vor seiner Wahl zum Oberbürgermeister noch nicht zu rechtswidrigen Diensthandlungen für die Zeit nach seiner Wahl bereiterklären können. Der BGH teilt die Auffassung des Landgerichts nicht und hat das Urteil nun aufgehoben. Der Fall wird vor dem Landgericht München neu verhandelt – Wolbergs droht eine höhere Strafe.
Der Inhalt befindet sich hinter einer Paywall.