17.11.2021
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Mieterbund und IVD kritisieren angebliche Pläne der Ampel-Koalition um erschwerte Mieterhöhung
Die Ampel-Parteien sollen sich in den Koalitionsgesprächen gerüchteweise auf ein Absenken der Mieterhöhungsmöglichkeiten verständigt haben. Dem Deutschen Mieterbund (DMB) ginge das nicht weit genug.
Berichten des „Business Insider“ zufolge sollen die Parteien ein Absenken der Kappungsgrenze in angespannten Märkten von derzeit 5 Prozent auf 3 bis 3,5 Prozent pro Jahr ins Auge fassen. DMB-Präsident Lukas Siebenkotten zufolge reiche eine solche Regelung nicht aus, um Mieter vor steigenden Wohnkostenbelastungen zu schützen. Auch der Immobilienverband IVD sprach sich gegen die Pläne aus. Allerdings lehnt man dort eine weitere Absenkung generell ab. Man bestrafe damit nur diejenigen Vermieter, die bisher das Erhöhungspotenzial nicht ausgeschöpft haben. Der Deutsche Städtetag forderte indes nicht nur eine Anpassung der Kappungsgrenze, sondern auch eine wirksamere Mietpreisbremse.
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Preisdynamik für Bestandshäuser schwächt sich ab
Die Preise sowohl für Ein- und Zweifamilienhäuser im Bestand als auch für Eigentumswohnungen wachsen immer langsamer. Für eine bestimmte Klasse sieht das aber ganz anders aus.
Der Europace Hauspreixindex (EPX) stieg zwar im Oktober weiter auf 209,56 Punkte. Im Vergleich zum Vormonat ergibt das allerdings lediglich ein Plus von 0,73 Prozent. Das Wachstum der Immobilienpreise habe sich somit verlangsamt, resümierte Europace-Vorstand Stefan Münter. Vor allem bei Bestandshäusern legten die Preise nur minimal um 0,24 Prozent zu. Ganz anders sieht das allerdings bei Neubauten aus. Diese verteuerten sich im Vergleich zum Vormonat um 1,33 Prozent – im Jahresvergleich sogar um 10,59 Prozent. Entgegen dem Trend im Bestand steigen die Preise im Neubau damit immer schneller. Vor allem die Lieferengpässe bei den Baustoffen sorgen wohl für diese Entwicklung.
Risiko-Rendite-Ranking: Lohnt sich Kaufen immer weniger?
Wie weit können die Kaufpreise für Immobilien noch steigen? Platzt bald eine Immobilienblase? Lohnt es sich bei diesen Preisen noch, zu kaufen?
Verlässt man sich nicht auf weitere Wertsteigerungen, lohnt es sich immer weniger. So lautet das Ergebnis des „Risiko-Rendite-Ranking“ des Immobilientransaktionsberaters Dr. Lübke & Kelber, in dem 111 deutsche Städte auf ihre Attraktivität für den Eigentumserwerb untersucht wurden. Nur in sieben Städten sei das Preisniveau noch gering genug, dass sich Kaufen im Vergleich zum Mieten lohnt. Im Vorjahr waren es noch 35 Städte.
BGH-Urteil: Fällt die Immobilien-Kaufentscheidung erst beim Notar?
Eine Interessentin schrieb, sie wolle eine Immobilie kaufen. Der Verkäufer gab ihr Tipps für die Umgestaltung – von denen er wusste, dass Sie nicht genehmigt würden. Konnten diese ihre Kaufentscheidung noch beeinflussen? Hat sie dadurch ein Recht auf 600.000 Euro Schadensersatz?
Der BGH sagt: ja! Die Kaufentscheidung fällt juristisch gesehen erst bei der Beurkundung. Auch wenn bereits viel früher ein Kaufinteresse ausgesprochen wurde, müssen alle Informationen einbezogen werden, die bis zum Notartermin zur Verfügung standen. Die Käuferin hatte einen Schadensersatz von 600.000 Euro verlangt, da der Verkäufer ihr mögliche Umbaupläne zeigte, die bereits vom Bauamt als nicht genehmigungsfähig abgewiesen worden waren. Letzteres verschwieg er der Käuferin jedoch, weshalb der BGH dieser Recht gab.
IG Bau fordert eigenständiges Bau- und Infrastrukturministerium
400.000 Neubauwohnungen pro Jahr – das ist das selbstgesetzte Ziel der Ampel-Parteien. Das sind 46 neue Wohnungen pro Stunde. Für diese und andere Mammutaufgaben braucht es ein eigenes Ministerium, sagt die IG Bau.
Auch die Wohnungswirtschaft fordert, Wohnen und Bauen müssen Chefsache werden. Denn neben der Schaffung von neuem Wohnraum stehe die neue Regierung vor weiteren großen Herausforderungen im Immobilienbereich: CO₂-Emissionen im Gebäudesektor müssen reduziert, Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt und günstiges Bauland schneller bereitgestellt werden. Zudem sei es die Aufgabe der Regierung, Klein- und Mittelstände attraktiver zu machen, damit es weniger Menschen in die Ballungsräume drängt.
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