09.12.2021
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Baubranche prognostiziert weiter Kostensteigerung
Die Baupreise in Deutschland verteuern sich erneut deutlich und ein Ende ist bisher nicht in Sicht. Die Gründe sind mannigfaltig: Knappe Rohstoffe gepaart mit steigenden Preisen für Strom und Diesel sorgen für Mehrkosten bei Produktion und Transport. Aber auch höhere Lohnkosten durch Personalmangel und Mindestlohn schlagen auf die Baukosten durch.
Im August gab es mit 12,6 Prozent bereits den stärksten Anstieg der Baukosten seit 51 Jahren. Reinhard Quast, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, gibt auch für das kommende Jahr keine Entwarnung. Allenfalls die Dynamik werde sich etwas abschwächen, auf höhere Preise sollten sich Bauherren trotzdem einstellen.
Neue Bauministerin ernennt Staatssekretäre
Klara Geywitz ist frischgebackene Ministerin für Bauen und Wohnen. Unterdessen ist auch mehr über das Team bekannt, das die Ministerin in der Ausübung ihrer Pflichten unterstützen wird: Cansel Kiziltepe von der Berliner SPD und Sören Bartol vom hessischen SPD-Landesverband werden Parlamentarische Staatssekretäre im neu geschaffenen Bauministerium.
Die Immobilienwirtschaft reagiert derweil verhalten positiv auf die Ernennung von Geywitz: Die Süddeutsche Zeitung holte Meinungen aus Industrie und Verbänden ein. Der Tenor bei Vonovia, GdW und Mieterbund: Gut, dass die wichtige Thematik Wohnen nun ein eigenes Ressort bekommen hat, allerdings lägen große Aufgaben vor der neuen Ministerin.
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Inflationsrate berücksichtigt ab 2026 auch Wohneigentum
Ab 2026 ändert die Europäische Zentralbank (EZB) die Berechnungsgrundlage für die Inflationsrate: Die Kosten für selbstgenutztes Wohneigentum fließen dann mit ein. Wäre das aktuell schon der Fall, hätte das gravierende Auswirkungen auf die derzeitigen Teuerungsraten in europäischen Ländern, wie eine Studie nun errechnet hat.
Die Inflationsrate in der Eurozone wird über den harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) ermittelt, umgangssprachlich oft als Warenkorb bezeichnet. Dieser umfasst neben vielen Gütern zwar die Kosten für Miete, aber nicht für Wohneigentum. Forscher des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben in einer Modellrechnung ermittelt, dass die Inflationsrate seit 2015 um 0,29 Prozentpunkte höher ausgefallen wäre, wenn selbstgenutztes Wohneigentum Teil des Verbraucherpreisindex wäre. Möglicherweise wäre die Niedrigzinspolitik der europäischen Währungshüter dann anders ausgefallen.
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Prognose: Kaufkraft der Deutschen steigt in 2022
Steigende Löhne und Renten sorgen dafür, dass die Deutschen statistisch betrachtet im kommenden Jahr mehr Geld in der Tasche haben. Mehr verfügbares Einkommen dürfte daher auch im kommenden Jahr dafür sorgen, dass die Nachfrage nach Immobilien in vielen Regionen hoch bleibt. Die Kaufkraft pro Kopf steigt nach Prognosen der GfK auf 24.807 Euro – das wären 1.000 Euro mehr als in diesem Jahr. Allerdings gehen die Forscher von einer Prämisse aus.
2022 enden durch die Pandemie ausgelösten Lieferkettenprobleme und lösen so Nachholeffekte bei Wirtschaft und Verbrauchern aus, so die These der GfK-Experten. Die so angekurbelte Konjunktur sorgt dann unterm Strich für eine höhere Kaufkraft. Die höchste Pro-Kopf-Kaufkraft haben Menschen in Bayern (26.936 Euro), die niedrigste haben Verbraucher in Mecklenburg-Vorpommern (21.707 Euro).
BGH-Urteil: Ordentliche Kündigung bleibt trotz Mietnachzahlung rechtens
Wird einem Mieter wegen ausstehender Mietzahlungen fristlos gekündigt, hat er zwei Monate Zeit, um die Schulden zu begleichen und die Kündigung somit nichtig zu machen – eine sogenannte Schonfristzahlung. Eine ordentliche Kündigung bleibt davon aber unberührt. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) geurteilt und damit einer anderslautenden Rechtsauffassung des Landegerichts Berlin widersprochen.
Die Berliner Richter hatten im März 2020 entschieden, dass eine Schonfristzahlung auch eine ordentliche Kündigung im juristischen Sinne heilen könne. Der Mieter müsste dann also nicht ausziehen. Das Urteil hat der BGH nun aufgehoben. Das Recht auf eine ordentliche Kündigung mitsamt deutlich längeren Fristen bleibt nach wie vor bestehen und kann auch durch eine Mietnachzahlung nicht automatisch rückgängig gemacht werden.
Kapitalerhöhung: Vonovia füllt die Kriegskasse
Vonovia hat sich an den Märkten frisches Kapital geholt: Deutschlands größter Immobilienkonzern schließt eine Kapitalerhöhung in Höhe von 8,08 Milliarden Euro erfolgreich ab. Rund 200 Millionen neue Aktien sind dafür an Kleinanleger und institutionelle Investoren ausgebgeben worden.
Jüngst hatte Vonovia mit der Deutschen Wohnen einen wichtigen Wettbewerber für rund 19 Milliarden Euro geschluckt. Ein Teil der Kapitalerhöhung soll in die Rückzahlung von dafür aufgenommenen Krediten fließen. Insgesamt rund 568.000 Wohnungen besitzt der Dax-Konzern nach der Akquisition nun. Ein Deal, der vor allem in Berlin umstritten war, und der dortigen Enteignungsdebatte von Wohnkonzernen neuen Zulauf bescherte. Um die Gemüter zu besänftigen, kündigte der Vonovia-Chef eine freiwillige Begrenzung der Mietsteigerungen in der Hauptstadt an. Die Investoren hat das augenscheinlich nicht gestört.