11.01.2022
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Baupreise: stärkster Anstieg seit 51 Jahren
Im November 2021 stiegen die Baupreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14,4 Prozent. Einen so starken Anstieg hat es zuletzt im August 1970 gegeben. Damals waren die Baupreise um 17 Prozent gestiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Grund für den Anstieg ist allerdings auch ein einmaliger Effekt.
Nämlich die reduzierte Mehrwertsteuer, die im November 2020 noch galt und auch Baupreise massiv reduzierte. Ohne den Mehrwertsteuereffekt läge der Preisanstieg aber immer noch bei 11,6 Prozent. Weitere Gründe sind Material- und Fachkräftemangel. Kunden warten lange auf Handwerker und sind bereit, höhere Preise zu zahlen. Dazu kommen Materialengpässe bei Holz und vielen anderen Baustoffen.
Mietpreisanstieg schwächt ab
Die Mieten steigen weiter und weiter – nur nicht mehr so stark, wie bisher. Und in einigen Städten sinken sie sogar.
Und zwar in Erfurt und Reutlingen. Hier sanken die Mieten im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent. Das Ergab eine Auswertung von immowelt. In vielen anderen Großstädten stiegen die Preise zwar weiterhin, jedoch nicht mehr so stark, wie bisher. Das gilt beispielsweise für München oder Stuttgart. Rasant nach oben ging es in Münster und Leverkusen mit Preissteigerungen von jeweils acht Prozent.
Habeck setzt die Solardachpflicht um
Heute will Robert Habeck, Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister der neuen Regierung, seine Eröffnungsbilanz zum Klimaschutz vorstellen. Schnell umgesetzt werden soll unter anderem die bereits vielfach diskutierte Solardachpflicht auf Neubauten, auch auf privaten Wohnhäusern. Denn die Klimazahlen sehen nicht gut aus.
Zuletzt berichteten Experten, dass der CO₂-Ausstoß in Deutschland im Jahr 2021 gestiegen sei und zwar um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Alle bisherigen Klimaschutzmaßnahmen haben also nicht ausgereicht. Großes Einsparpotenzial wird im Gebäudesektor gesehen, dafür will Robert Habeck auch Bürokratie abbauen und Mieterstromkonzepte verbessern.
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Doch keine Landflucht?
Die Coronakrise und wohl auch hohe Immobilienpreise sorgten dafür, dass das Umland großer Städte für viele interessant wurde. Doch so schnell ist so ein Umzug in den Speckgürtel oder gar aufs Land für viele nicht machbar, das Wohnungsangebot ist ohnehin begrenzt. Eine Studie zeigte nun, dass die Landflucht, wenn überhaupt, nur ein temporäres Phänomen ist. Und auch große Vermieter investieren nicht in Immobilien in der Peripherie, sondern setzen andere Maßnahmen um.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC befragte Bau- und Vermietungsunternehmen. Und die meisten beobachten keinen starken Wegzug. Zumindest nicht aufs Land, bestenfalls an den Stadtrand. Die Urbanisierung geht also weiter und die Immobilienunternehmen wollen deswegen auch in erster Linie in den Zentren investieren, in zweiter Linie am Stadtrand. Es gibt da aber einen anderen Trend, den Projektentwickler berücksichtigen: Der Wunsch nach noch größeren Wohnungen, denn viele wünschen sich ein separates Arbeitszimmer, um besser im Homeoffice arbeiten zu können.
Corona: Mieter streiten mehr
Dass die Coronakrise eine Belastung für viele darstellt, ist kein Geheimnis. Nun zeigt eine Umfrage der norddeutschen Wohnungswirtschaft: Das Klima zwischen Nachbarn verschlechtert sich. Es kommt immer häufiger zu Streitereien, die Probleme werden größer, Schlichtungsversuche schwieriger. Der Spitzenverband GdW hat einen Lösungsansatz – dessen Umsetzung allerdings teuer ist und Jahre dauert.
Vor allem in sozial benachteiligten Wohngegenden konnte schon vor der Coronapandemie ein Anstieg der Spannungen zwischen den Bewohnern beobachtet werden. Corona wirkte wie ein Katalysator und auch in anderen Wohngegenden streiten sich die Menschen häufiger. Viele sind offenbar an ihrer Belastungsgrenze. Ruhestörungen, Missachtungen der Hausordnung aber auch Gewalt kommen häufiger vor. Der Lösungsansatz der GdW sieht eine bewusste und nachhaltige Quartiersentwicklung unter Einbezug der Bewohner vor. Die Wohnungswirtschaft müsste laut des Konzepts wohl Investitionen tätigen, die manch einer eher im Verantwortungsbereich der Politik sehen dürfte.
Lieber kein Haus kaufen?
„Ist das eine Blase?“ So heißt der Wirtschaftspodcast der Zeit und der beschäftigt sich passenderweise in der aktuellen Folge mit Immobilien. Zu Gast ist unter anderem der Projektentwickler Christoph Gröner. Neben seiner interessanten Biografie geht es um den Anstieg von Immobilienpreisen, die Gründe dafür, sinnlose Marktregulierungen – und um viele tiefe Einblicke in die Branche. Sein Tipp für Privatleute: Kaufen Sie besser kein Haus.
Zumindest nicht in den großen Metropolen. Besser seien Eigentumswohnungen, und zwar in B-Städten. [Podcast 1:06:01 Std.]