12.01.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Wirtschaftsminister will Klimaschutz im Immobiliensektor beschleunigen
Um die Ziele beim Klimaschutz zu erreichen, nimmt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auch die Immobilienbranche in die Verantwortung. Vor allem beim Neubau und bei Sanierungen kommen wohl weitere Regelungen, die dabei helfen sollen, die Emissionen des Gebäudesektors zu reduzieren.
Im Rahmen einer Pressekonferenz nannte Habeck zentrale Punkte: Photovoltaik-Anlagen auf Dächern sollen zur Norm werden, bei Gewerbeimmobilien sogar zur Pflicht. Eine Novelle des Gebäudeenergiegesetzes sei ebenso in Planung wie eine Gesetzesvorlage, die den Anteil von Wärmepumpen an Heizanlagen deutlich erhöhen soll. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) kündigte bereits Unterstützung für Habecks Pläne an. Die Maßnahmen seien „ambitioniert und bedeuten einen Kraftakt“, so ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. „Insgesamt jedoch wollen wir den Minister gerne auf dem Weg zum Erreichen der ambitionierten Klimaschutzziele unterstützen.“
Der Inhalt befindet sich hinter einer Paywall.
Mythos Bürokratie als Neubauhemmnis?
Dass in Deutschland zu wenig gebaut wird, liegt auch an der Bürokratie hierzulande, die viele Bauvorhaben unnötig ausbremst und in die Länge zieht. So zumindest eine landläufige Meinung. Der Ruf nach einem Abbau von Bürokratie im Bausektor wird daher oft lauf. Allerdings zeigt nun eine Umfrage unter Immobilienunternehmen: Der Flaschenhals für den Bauüberhang liegt anderswo.
Es fehlt an Mensch und Material: 60 Prozent der befragten Wohnungsunternehmen machen den Mangel an Fachkräften sowie Baustoffen als Grund für den schleppenden Wohnungsneu- und -ausbau aus. Auch die stark steigenden Baukosten bereiten etlichen Projektentwicklern Sorgen: Sie bedeuten höhere anfängliche Investitionskosten beim Neubau und so geringere Renditen – was Neubau schlussendlich unattraktiver macht.
Bringt hartnäckige Inflation die Zinswende?
Die Zeit der niedrigen Zinsen scheint sich dem Ende zuzuneigen. Was gute Nachrichten für Sparer sind, ist für Kreditnehmer, darunter auch Immobilienkäufer, weniger gut. Denn steigende Zinsen bedeuten, dass es „teurer“ wird, sich von Banken Geld zu leihen, da Tilgungsraten steigen. Der Grund für die sich andeutende Zinswende ist die anhaltend hohe Inflationsrate.
Dass die Inflation derzeit auf hohem Niveau verläuft, ist auch eine Folge der Corona-Pandemie, die Produkte und Dienstleistungen verteuert hat. In der Euro-Zone liegt die Teuerungsrate derzeit bei rund 5 Prozent. Das bringt die Europäische Zentralbank (EZB) unter Handlungsdruck. Eine Konsequenz, wenn die EZB regulierend auf den Geldmarkt eingreift, sind steigende Zinsen für Immobilienkredite: Experten erwarten, dass sich der Zinssatz für festverzinste Baudarlehen mit 10-jähriger Laufzeit dann fortan zwischen 1,5 und 1,57 Prozent einpendelt. Bis vor kurzem lag dieser noch bei 0,65 Prozent und liegt aktuell bei 0,95 Prozent.
Energiekosten belasten ärmere Haushalte mehr
Die Annahme, dass steigende Energiepreise alle Haushalte gleichermaßen belasten, ist ein Irrtum, wie eine Analyse des Statistischen Bundesamts zeigt. Haushalte mit geringerem Einkommen sind anteilig viel stärker von steigenden Kosten für Gas, Strom oder Heizöl betroffen.
Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 1.300 Euro geben durchschnittlich 9,5 Prozent der Konsumausgaben für Energie aus. Bei Haushalten mit mehr als 5.000 Euro Nettoeinkommen sind es indes nur 4,7 Prozent. Absolut zahlen vermögende Haushalte zwar mehr für Storm und Heizosten, weil sie tendenziell mehr verbrauchen, anteilig ist die Belastung aber geringer.
DIW-Prognose: Bauen verteuert sich weiter
Die Preise fürs Bauen sind bereits im Rekordtempo gestiegen und ein Ende ist nicht in Sicht. Eine Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) geht davon aus, dass die Kosten weiter nach oben klettern.
Die anhaltend hohe Nachfrage gepaart mit Lieferengpässen für viele Baumaterialen lässt die Kosten auf Baustellen weiter in die Höhe schnellen, so die Wirtschaftsforscher. Was Projektentwicklern und privaten Häuslebauern die Sorgenfalten auf die Stirn treibt, ist für Bauunternehmen indes gut: Während viele andere Bereiche der Wirtschaft derzeit Umsatzeinbußen hinnehmen müssen, boomt die Baubranche unvermindert weiter.
Weiterlesen auf Handelsblatt.com
Der Inhalt befindet sich hinter einer Paywall.