10.02.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Immobilienmarkt als Katalysator für Ungleichheit
Stark steigende Preise für Wohneigentum sorgen hierzulande dafür, dass der Traum vom Eigenheim für viele genau das bleibt: ein Traum. Diese Entwicklung fördert auf Dauer die soziale Ungleichheit. Davor warnt Jörg Utecht, Vorstandschef des Kreditvermittlers Interhyp.
Die mittlere Beleihungssumme für einen Immobilienerwerb belaufe sich mittlerweile auf 494.000 Euro. Um das nötige Eigenkapital für die Finanzierung aufzubringen, braucht es immer öfter die Hilfe der Eltern – oder aber zwei Vollverdiener. So werden aus Sicht von Utecht immer breitere Bevölkerungsschichten in Deutschland vom Eigenheimkauf ausgeschlossen. Dass eine Immobilienblase platze und so die Preise auf absehbare Zeit wieder fallen, erwartet der Interhyp-Chef nicht.
Bundesbankchef fordert EZB-Zinswende
Joachim Nagel sendet öffentliche Signale an die Europäische Zentralbank (EZB). Der Chef der Bundesbank fordert zur Zinswende auf, um etwas gegen die derzeit erhöhte Inflationsrate zu tun. Eine Wende in der EZB-Zinspolitik würde sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf Immobilienkredite auswirken.
Die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB hat unter anderem auch dafür gesorgt, dass die Zinsraten für Baudarlehen auf ein Tiefstniveau gesunken sind. Drehen die europäischen Währungshüter an der Zinsschraube, dürften die Zinsen auch bei Immobiliendarlehen wieder steigen. Der Bundesbankchef erklärt nun, bei der EZB für einen höheren Leitzins zu intervenieren, wenn sich die Inflation bis März nicht wieder normalisiert.
Die neue Heizkostenverordnung in der Praxis
Seit dem Jahreswechsel müssen Vermieter ihre Mieter monatlich über den Energieverbrauch durchs Heizen informieren. Das soll das Bewusstsein über die benötigte Heizenergie schärfen und Mietern so Einsparpotenziale aufzeigen. Doch welche Informationen müssen Eigentümer nun liefern?
Zunächst gilt die monatliche Informationspflicht derzeit nur, wenn bereits fernablesbare Messeinheiten installiert sind. Außerdem findet sie nur Anwendung, wenn das Objekt bereits in der Vergangenheit der Pflicht zur verbrauchsabhängigen Abrechnung unterlag. Die Mitteilung über den monatlichen Verbrauch kann per Brief oder Mail erfolgen. Auch der Zugang zu einem digitalen Portal oder per App ist zulässig – solche bieten oftmals große Ablesedienstleister an.
Niedersachsen setzt Baulandmobilisierungsgesetz um
Das Baulandmobilisierungsgesetz, im Mai 2021 noch von der vorherigen Regierung verabschiedet, soll den Wohnungsbau ankurbeln. Nach und nach setzten die Bundesländer die Maßnahmen in Landesrecht um: In
Niedersachen wurde beispielsweise das Vorkaufsrecht einiger Gemeinden nun gestärkt.
In elf Städten und auf sieben Inseln kann die öffentliche Hand nun Grundstücke nach dem Vorkaufsrecht erwerben, um darauf Wohnraum entstehen zu lassen. Es handelt sich um jene Gemeinden, in denen bereits wegen angespannter Wohnungsmärkte die Mietpreisbremse gilt. Das Baulandmobilisierungsgesetz enthält im Kern zwei Maßnahmen: Besagtes Vorkaufsrecht für Grundstücke sowie das Umwandlungsverbot für Miet- in Eigentumswohnungen. Welche Maßnahmen davon umgesetzt werden und in welchen Regionen sie gelten, obliegt den jeweiligen Bundesländern.
Berlin: Detaillierte Analyse des Immobilienmarkts
Prachtvoller Altbau aus der Gründerzeit, ausufernde Großsiedlungen aus der Nachkriegszeit oder Plattenbauten aus der ehemaligen DDR: Kaum eine Stadt kann einen derart facettenreichen Immobilienmarkt wie Berlin vorweisen. Rund 1,9 Millionen Wohnungen gibt es in der Hauptstadt insgesamt. Die „Berliner Zeitung“ analysiert den Markt: Welche Viertel und Wohnungstypen sind besonders beliebt, wo herrscht die höchste Eigentümerquote?
Wenig überraschend am höchsten in der Gunst der Berliner: Die etwa 500.000 Altbauwohnungen, die zumeist in den Innenstadt-Bezirken liegen. Zudem ist Berlin eine Stadt der Mieter: Mit 1,6 Millionen Mietobjekten ist ein Großteil des Immobilienbestands zur Miete. Probleme bereitet vor allem das rasante Bevölkerungswachstum: Seit 2011 ist die Einwohnerzahl um über 300.000 gestiegen – das entspricht der Größe von Städten wie Mannheim oder Münster.