11.02.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Hyperinflation bei Baustoffen
Preisexplosion wie in der Nachkriegszeit: Die Kosten für Baumaterialien sind so stark gestiegen wie seit 1949 nicht mehr. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Manche Materialien verteuerten sich um 77 Prozent.
Ob Konstruktionsholz (+77 Prozent), Dachlatten (+65 Prozent) oder Stahlbeton (+52 Prozent): Essenzielle Rohmaterialien für den Bau haben sich im abgelaufenen Jahr rasant verteuert. Dagegen wirkt es fast erstaunlich, dass sich die Kosten für den Wohnungsneubau insgesamt im gleichen Zeitraum nur um 9 Prozent erhöht haben.
Verbraucher sorgen sich wegen steigender Energiepreise
Die steigenden Preise für Energie bereiten vielen Bürgern Kopfschmerzen: 62 Prozent machen sich Sorgen, weil Strom und Gas immer teurer werden. Das hat eine Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands ergeben. Die Mehrheit wünscht sich von der Politik ein Gegenlenken.
71 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Strom- und Gassperren für Kunden, die in Zahlungsschwierigkeiten sind, verboten sein sollten. Die Politik ist unterdessen nicht untätig: Eine Abschaffung der EEG-Umlage wird eifrig diskutiert und ein Heizkostenzuschlag für Haushalte mit geringem Einkommen wurde bereits beschlossen.
Umweltbundesamt plädiert für Kamin-Verbot
Einen knisternden Kamin, der behaglich flackerndes Licht wirft und Wärme spendet, verbinden viele Menschen mit Gemütlichkeit. Kamine erfreuen sich daher besonders unter Eigenheimbesitzern großer Beliebtheit. Das Umweltbundesamt fordert nun allerdings ein Verbot. Der Grund: die hohe Feinstaubbelastung. Auch die beliebten Pelletheizungen wären dann betroffen.
Die Verbrennung von Holz in Haushalten sollte allgemein der Vergangenheit angehören, so Dirk Messner, Chef des Umweltbundesamts. Die generelle Luftqualität in Deutschland hat sich aber zuletzt merklich verbessert. Lagen vor 5 Jahren noch 65 Städte über den gültigen Grenzwerten, waren es im abgelaufenen Jahr nur noch zwei: München und Ludwigsburg. Allerdings ist das Vorgehen umstritten. Legt man nämlich die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Grenzwerte an, wären derzeit alle deutschen Städte darüber.
Immobilienpreise marschieren weiter
Bei der Preisentwicklung von Immobilien ist kein Ende abzusehen. Der Preisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) kletterte im 4. Quartal 2021 in Rekordhöhen. Während vor allem Wohnimmobilien gefragt sind, deutet sich auch bei den während Corona unter Druck geratenen Büro- und Einzelhandelsimmobilien eine Rückkehr zur Normalität an.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal verteuerten sich Häuser und Eigentumswohnungen um 12,4 Prozent. Privat genutztes Wohneigentum ist in der vdp-Analyse weiterhin die gefragteste Asset-Klasse. Büro-Immobilien legten nur um 2,1 Prozent zu. Flächen für den Einzelhandel verloren im Vergleich zum Vorjahresquartal zwar 4,1 Prozent, der Indexwert ist mit 101,7 in Bezug auf das Basisjahr 2010 weiterhin leicht positiv. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Preise von Gewerbeimmobilien also derzeit weniger schlimm als zunächst befürchtet.
Bilanzprüfung: Finanzaufsicht nimmt sich Adler Group zur Brust
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) prüft die Bücher des Immobilienkonzerns Adler Group. Es handelt sich um ein anlassbezogenes Bilanzkontrollverfahren, das angestrengt wird, wenn ein konkretes Verdachtsmoment vorliegt. Die Adler Group sieht sich immer wieder mit Betrugsvorwürfen konfrontiert.
Unter anderem wird der Adler Group vorgeworfen, den Wert des eigenen Immobilienbesitzes gezielt zu hoch anzusetzen. Die anberaumte Prüfung kann sich für das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg und Berlin aber auch als Glücksfall entpuppen. Sollten die BaFin-Prüfer keine Anhaltspunkte für Unregelmäßigkeiten finden, wäre der Name der Adler Group wohl reingewaschen. Aktionäre und Anleger könnten dann wieder Vertrauen fassen.
Österreich: Mieten in Wien und Graz stabil
Der Mietmarkt in den größten Städten Österreichs zeigt sich ambivalent: Während die mittleren Angebotsmieten in den größten Städten Wien und Graz konstant geblieben sind, kam es in Villach und Klagenfurt binnen eines Jahres zu kräftigen Zuwächsen: 17 bzw. 13 Prozent. Das hat eine Auswertung von immowelt ergeben.
Es sind in Österreich vorrangig die bisher eher preiswerten Städte, in denen das Niveau der Mieten im Jahresvergleich deutlich angezogen hat. In den hochpreisigen Städten Innsbruck, Salzburg und Dornbirn stieg der Preis hingegen nur minimal um jeweils 2 Prozent. Offenbar haben die Mieten in Österreich vielerorts derzeit eine Grenze erreicht und steigen nur noch dort merklich, wo Mieter in der Vergangenheit im Vergleich eher günstige Preis vorfanden.