16.02.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
CO₂-Umlage: Vermieter sollen bis zu 90 Prozent zahlen
Mieter sollen bei den laufenden Kosten entlastet werden. Die Bundesministerien für Wirtschaft, Bau und Justiz haben sich offensichtlich auf ein Stufenmodell zur künftigen Bezahl-Regelung des CO₂-Preises für Wohngebäude verständigt. Für viele Vermieter könnte es nun deutlich teurer werden.
War ursprünglich eine starre 50:50-Aufteilung zwischen Mieter und Vermieter vorgesehen, werde der Vermieter beim schlechtesten Energiestandard zu 90 Prozent zur Kasse gebeten. Es gilt: Je besser der Energiestandard, desto weniger wird der Vermieter an den Kosten beteiligt. Bei der besten der insgesamt sieben Stufen solle der Mieter aber die CO₂-Umlage alleine zahlen.
Bericht der Immobilienweisen: Deutliche Warnung vor der Blase
„Überraschend und beängstigend“ seien die Kaufpreise für Wohnimmobilien, die nicht nur enorm hoch sind, sondern weiter stark ansteigen. Die Immobilienweisen warnen in ihrem Frühjahrsgutachten daher eindringlich vor einer Immobilienblase. Das stetige Wachstum könnte bald ein Ende haben.
Zwar stiegen die Quadratmeterpreise im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf ein bundesweites Mittel von 3.140 Euro. Doch geringe Zuwanderung, Abwanderungen ins Umland der Städte und rege Bautätigkeiten könnten dem ein Ende bereiten.
Bauboom geht an Familien vorbei
Über 600.000 Wohnungen wurden in den vergangenen zwei Jahren in Deutschland errichtet. Gebaut wurden allerdings vermehrt Zwei- und Dreiraum-Wohnungen anstelle familientauglicher Räumlichkeiten. Das geht ebenfalls aus dem Bericht der Immobilienweisen hervor. Das „falsche Bauen“ habe demnach drastische Folgen für die Städte.
Weil Familien größere Probleme hätten, angemessenen Wohnraum zu finden, verlassen sie die Städte. Allen voran Metropolen drohe somit eine Abwanderungswelle und damit eine Einwohnerstagnation.
Umweltbundesamt kritisiert Holz- und Pelletöfen
Das Umweltbundesamt (UBA) rät vom Heizen mit Holz oder Pellets ab. Grund: Es sei seit Jahren eine große Quelle für Feinstaubbelastung, sie übersteige sogar die Emissionen aus dem Verkehrssektor. Vor allem die Förderung von Pelletöfen sei daher ein Problem: Sie setze falsche Anreize für Eigentümer.
Es sei mit den Klimazielen nicht mehr vereinbar, dass der Staat Heizsysteme wie Pelletkessel gar noch fördert, so UBA-Präsident Dirk Messner. Langfristig sei in privaten Haushalten mindestens eine Halbierung der holzbasierten Heizungen erforderlich. Als Alterative sei unter anderem die Solarthermie ein Schritt Richtung Klimaschutz.
Mietenstopp für 6 Jahre?
Der Mieterbund NRW fordert einen Verzicht auf Mieterhöhungen für sechs Jahre. Die Zeit solle genutzt werden, um faire Lösungen zur Finanzierung energetischer Sanierungen zu finden. Der Mieterbund strebt eine Dreiteilung der Kosten an – und will damit vor allem Vermieter zur Kasse bitten.
Der Vorsitzende Hans-Jochem Witzke bezeichnete die derzeitige Gesetzeslage als „Goldgrube für Vermieter“. Während sie die Kosten für Sanierungen derzeit in 12 Jahren abbezahlen könnten, müssten Mieter danach unbegrenzt weiterzahlen. In den sechs Jahren Mietenstopp soll ein Modell entwickelt werden, nach dem die Sanierungskosten zu gleichen Teilen auf Mieter, Vermieter und Gesellschaft verteilt werden.