16.03.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Studie: Bis zu 500.000 Wohnungen für Ukraine-Flüchtlinge
Deutschland braucht bis zu 500.000 zusätzliche Wohnungen für Flüchtlinge aus der Ukraine. Das geht aus einer Empirica-Studie hervor. Doch woher sollen die Wohnungen kommen?
Die Antwort ist ein Zusammenspiel aus Bestandswohnungen und Neubau – jeweils zur Hälfte. „Klar ist aber schon heute, dass Frauen, Kinder und alte Menschen bald Wohnungen brauchen werden, die nicht zum Normalpreis auf dem Wohnungsmarkt zu haben sind. Dafür erhöhen wir die Mittel für den sozialen Wohnungsbau jetzt deutlich“, sagt Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD). Da es schnell gehen muss, fordert ZIA-Präsident Andreas Mattner „Erleichterungen in sämtlichen Phasen des Wohnungsbaus.“ Der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft ZIA ist Auftraggeber der Empirica-Studie, die je nach Anzahl der Ukraine-Flüchtlinge von drei Szenarien ausgeht: 120.000, 310.000 oder 500.000 zusätzliche Wohnungen.
Mieten 2021: Hohe Wachstumsdynamik trotz Corona
Die Mieten in Deutschland sind 2021 stark gestiegen, wie eine Analyse von BNP Paribas Real Estate zeigt. Doch warum ist die Wachstumsdynamik trotz Corona-Pandemie weiterhin so hoch?
„Ein Grund für die steigenden Angebotsmieten war die Kombination aus hohem Nachfragedruck und weiterhin vorherrschender Angebotsknappheit, die auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie marktbestimmend war“, erklärt Christoph Meszelinsky, Geschäftsführer von BNP Paribas Real Estate. Die höchste Wachstumsdynamik verzeichnet die Analyse nicht in den Metropolen, wo das höchste Mietpreisniveau mit durchschnittlich 13,85 Euro pro Quadratmeter (+3 Prozent) herrscht, sondern in den Mittelstädten (+5 Prozent). Zur Angebotsknappheit und hohen Nachfrage kommen in den meisten dieser Städte eine niedrige Leerstandsquote, die deutschlandweit bei 2,8 Prozent liegt. „Die Großtrends der Urbanisierung und des demographischen Wandels hin zu kleineren Haushalten dürften darüber hinaus Bestand haben und den Nachfragedruck auf den bundesdeutschen Mietmärkten hochhalten“, so Meszelinsky. Ausnahmen: Einige Mittelstädte, wo jetzt wie in Pirmasens, Frankfurt an der Oder und Chemnitz die Leerstandsquote schon zwischen 8 und 9 Prozent liegt.
Gebäudeemissionen steigen wieder
Auf dem Weg zur deutschen Klimaneutralität 2045 spielt der Gebäudesektor eine zentrale Rolle. Dieser Weg wird jedoch alles andere als leicht, denn 2021 wurde das Klimaziel im Gebäudebereich erneut verfehlt – und zwar deutlich.
Die CO₂-Emissionen stiegen gegenüber 2020 um 4,5 Prozent – statt der avisierten 113 Millionen Tonnen CO₂ haben Gebäude im letzten Jahr 115 Millionen Tonnen CO₂ ausgestoßen. Produkte, mit denen Gebäude klimaneutral werden können, seien zwar durchaus vorhanden. „Was noch fehlt, ist eine Politik, die die seit langem angekündigte Sanierungswelle endlich anschiebt“, sagt Thomas Drinkuth, Leiter der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle (RTG).
Kommt jetzt die konsequente Energiewende?
Viele Deutsche wollen kein Gas und Öl mehr aus Russland und würden Versorgungsengpässe in Kauf nehmen. Zeit für eine konsequente Energiewende?
Klar ist, dass es dann erstmal noch teurer werden würde. Aber: „Je früher wir auf erneuerbare Energien und Wasserstoff in Verbindung mit einer höheren Energieeffizienz umsteigen, desto schneller werden wir wirklich unabhängig und erhalten die Kontrolle über unser Energiesystem“, sagt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Dafür sorgen soll auch das Programm „REPowerEU“, mit dem der EU-weite Energiemix grüner werden und bis 2027 nicht mehr abhängig von fossilen Energieträgern aus Russland sein soll. Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (BNE), fordert für Deutschland strikte Maßnahmen: „Für den Ausbau der Erneuerbaren und der Netze muss eine Art Notstandsgesetzgebung her, denn um einen solchen handelt es sich hier.“ So sollen einzelne Bundesländer gezwungen werden können, die Energiewende konsequenter voranzubringen.