27.04.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Immobilien: Deutsche Bank erwartet Preisrückgang ab 2024
Bei der Deutschen Bank rechnet man für 2024 mit einem Ende des Immobilienzyklus. Das Preisniveau von Wohneigentum könne dann 2 Prozent oder mehr zurückgehen, so die Experten des Bankhauses. Im Interview mit dem Handelsblatt erklärt Jochen Möbert, Makroökonom bei Deutsche Bank Research, die Gründe für diese Einschätzung und was Käufer und Investoren nun beachten müssen.
Dass der Immobilienboom noch in diesem Jahrzehnt ein Ende findet, daran besteht für Möbert kein Zweifel. Die starke Inflation, steigende Bauzinsen, die Entkopplung von Mieten und Kaufpreisen sowie die Renditen von Bundesanleihen ergeben derzeit eine Gemengelage, die ein Ende des Immobilienzyklus nahe legen. Der Fachmann rechnet in der Folge allerdings nicht mit einem Platzen einer Preisblase, sondern vielmehr mit einem langsamen Austrudeln der Entwicklung und einer Stagnation.
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Studie untersucht Auswirkungen des Baukindergelds
Mit dem 2018 eingeführten Baukindergeld sollte die Wohneigentumsquote insbesondere unter jungen Familien erhört werden. Hat die nun auslaufenden Förderung ihre Lenkungswirkung entfaltet oder haben doch die Kritiker recht behalten? Eine Studie im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat das Baukindergeld nun auf den Prüfstand gestellt.
Die Autoren der Studie, Forscher vom Institut Wohnen und Umwelt (IWU), stellen dem Baukindergeld ein durchaus wohlwollendes Zeugnis aus. Zwar habe die Maßnahme nicht auf breiter Front Wirkung gezeigt, sich aber für einkommensschwache Familien durchaus als sinnvoller Hebel zur Wohneigentumsbildung erwiesen. Mehr als jeder Zweite aus dem unteren Einkommensviertel, der Baukindergeld erhalten hat, bezeichnete die staatliche Finanzspritze als auschlaggebend für den Immobilienerwerb. Zudem konnte die Förderung die monatliche Belastung für viele Befragte merklich reduzieren. Fachleute sprechen sich daher für eine neue Version des Baukindergelds mit nachgeschärften Förderrichtlinien aus.
Europa-Vergleich von Immobilienpreisen: Deutschland auf Platz 2
Deutschland ist in Europa eines der kostspieligsten Flächenländer für Immobilienkäufer – nur das Vereinigte Königreich ist im Mittel noch teurer. Das zeigt eine Auswertung von immowelt und dem französischen Immobilienportal Meilleurs Agents über die 7 größten Länder Westeuropas. Allerdings zeigen sich bei den Spitzenpreisen in den Hauptstädten deutliche Unterschiede: Berlin ist im Vergleich zu London oder Paris geradezu spottbillig.
In der Spreemetropole werden für Immobilien im Mittel 4.940 Euro pro Quadratmeter verlangt. Die Hauptstädte Frankreichs und Englands sind da mehr als doppelt so teuer: In Paris werden Objekte für 10.191 Euro, in London gar 15.149 Euro angeboten. In keinem der anderen untersuchten Länder fällt der Hauptstadtaufschlag derart hoch aus. Die preiswerteste unter den 7 untersuchten Hauptstädten ist Rom mit einem mittleren Preis von 2.844 Euro pro Quadratmeter.
Pfandbriefbanken-Verband: Immobilienpreise steigen weiter
Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) erwartet keinen Rückgang bei den Immobilienpreisen. Die zuletzt starken Preiszuwächse würden sich lediglich in den kommenden Jahren abflachen; das Platzen einer Blase zeichne sich hingegen nicht ab, so der Verband.
Die stabile Nachfrage und das geringe Angebot von Wohnobjekten in Ballungsräumen würden in Kombination mit steigenden Baupreisen dafür sorgen, dass das Niveau konstant bliebe. Das höhere Zinsniveau kühle die Nachfrage zwar etwas ab, allerdings nicht so stark, dass ein Rückgang der Preise zu erwarten sei. vdp-Chef Louis Hagen widerspricht sogar explizit der Deutschen Bundesbank, die für die kommenden Jahr das Platzen einer Immobilienblase erwartet.
Städtetag: Verkaufsrecht auch für Kommunen
Im Kampf gegen die Wohnungsknappheit fordert der Deutsche Städtetag eine Ausweitung des Vorkaufsrechts für Kommunen. Es gebe genügend leerstehende Grundstücke oder verfallende Schrottimmobilien, wo Städte und Gemeinden Wohnraum schaffen könnten, so die Argumentation des Verbands.
Hätten auch Kommunen mehr Handhabe, ungenutzte Flächen oder Objekte dank Vorkaufsrecht zu erwerben, könnte dort bezahlbarer Wohnraum entstehen. Ein solches Recht macht Grundstücke oder Immobilien zumeist auch für Spekulanten unattraktiver, da die öffentliche Hand Objekte meist zu günstigeren Preisen kauft als sie auf dem freien Markt zu bekommen wären. Bisher existieren Eingriffsrechte nur in speziellen Gebieten, beispielsweise wo ein Milieuschutz oder kulturell wertvolles Bauensemble vorliegt.
Ukrainer aufgenommen: Amt kürzt Hartz-4
Die Hilfsbereitschaft für Kriegsflüchtlinge in Deutschland ist hoch. In der Praxis scheint die deutsche Bürokratie aber noch nicht auf schnelle und unkomplizierte Hilfe ausgelegt. Einem Paar aus Oberbayern, das unentgeltlich 3 Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf bietet, kürzte das Amt nun kurzerhand die Hartz-4-Bezüge.
Das Ehepaar aus Miesbach meldete den Einzug von 2 Ukrainerinnen und einem Kind – Oma und Mutter samt Enkelin – ordnungsgemäß der Behörde. Die Beamten kürzten dem Paar daraufhin direkt das Arbeitslosengeld II, auch Hartz-4 genannt. Weil die Wohnung ja nun von mehr Menschen bewohnt sei, falle der Mietanteil der Bezüge pro Person geringer aus. Für die Miete der Flüchtlinge sei indes die Abteilung für Asylangelegenheiten zuständig. Die zahlt aber bisher nicht, weil die Frauen aus der Ukraine keinen vom Amt anerkannten Nachweis über ihre Unterkunftskosten vorlegen können – denn das Zimmer wurde ihnen ja unentgeltlich überlassen. Das zuständige Landratsamt verweist mit dem Fall konfrontiert auf die gültige Rechtslage, auf die man keinen Einfluss hätte.