29.08.2022
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Bereits 2021 jeder 10. Haushalt mit Wohnkosten überlastet
Schon vor der Energiepreiskrise war rund jeder 10. Haushalt in Deutschland mit seinen Wohnkosten überlastet. Das ergibt eine Auswertung des Statistischen Bundesamts, die sich auf Daten aus dem Jahr 2021 bezieht. Bei Mietern war der Anteil sogar noch größer.
Rund jeder 8. in einer Mietwohnung lebende Mensch war bereits im vergangenen Jahr durch die Warmmiete überbelastet. Von Überlastung wird gesprochen, wenn alle Ausgaben fürs Wohnen, also inklusive Nebenkosten, mehr als 40 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens ausmachen. Im Durchschnitt lag die Belastung bei Haushalten in Deutschland im Jahr 2021 bei 23,3 Prozent. Am höchsten ist die durchschnittliche Wohnkostenbelastung bei Einpersonenhaushalten zur Miete mit 35,4 Prozent.
Dunkle Aussichten: Nebenkosten könnten sich mehr als verdoppeln
Die Nebenkosten einer Durchschnittswohnung mit 92 Quadratmetern betrugen 2019 und 2020 im Mittel 3.200 Euro. Das zeigen die Daten von Mineko – einem Unternehmen, das auf Prüfungen von Nebenkostenabrechnungen spezialisiert ist. In diesem Jahr rechnen die Experten mit knapp 7.000 Euro.
Vor 2 beziehungsweise 3 Jahre lagen bei 55.000 geprüften Nebenkostenabrechnungen die monatlichen Nebenkosten noch im Mittel bei 2,93 Euro pro Quadratmeter. In diesem Jahr prüfte Mineko bislang 8.500 angekündigte Anhebungen von Vorauszahlungen der Mietnebenkosten. Dabei lagen die Quadratmeterkosten bei 6,40 Euro. Am stärksten stiegen laut Mineko die Kosten für Heizung inklusive Warmwasser: von circa einem auf vier Euro pro Quadratmeter.
Wohngeldreform und Neubauziel: Geywitz im Interview
Bauministerin Klara Geywitz soll bezahlbarer Wohnraum schaffen, mehr Menschen Wohneigentum ermöglichen und am besten den Wohnsektor klimaneutral umgestalten. Im RND-Interview spricht die SPD-Politikerin über die großen Herausforderungen.
Angesprochen auf das Neubauziel von 400.000 Wohnungen pro Jahr sieht Geywitz zwar die erschwerten Bedingungen, setzt aber große Hoffnung in serielles Bauen. Auch die angekündigte Wohngeldreform steht aktuell im Fokus. Geywitz will, dass mehr Menschen Wohngeld bekommen und möchte den Kreis der Anspruchsberechtigten deutlich ausweiten. Zudem plant sie einen erneuten Heizkostenzuschuss, sowohl als neuerliche Einmalzahlung als auch als verstetigte Komponente. Ihr Ziel für die Reform ist der 1. Januar 2023.
Neubauwohnungen werden knapp: In diesen Städten gibt es noch die meisten
Der Kauf von neu gebauten Wohnungen hat zwei Vorteile: Sie sind energieeffizient, was die monatlichen Kosten eindämmt, und die Gefahr von versteckten Kosten durch Sanierungen ist gering. Allerdings ist der Markt für Neubauten in manchen Regionen so gut wie leer.
Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat im Auftrag der Postbank in 401 kreisfreien Städten und Landkreisen untersucht, wie hoch der Neubauanteil bei Wohnungen ist. Obwohl das Neubauvolumen deutlich zurückgeht, finden Immobilienkäufer in Frankfurt am Main, München und Hamburg den höchsten Anteil an Neubauwohnungen unter den größten sieben Städten Deutschlands. Mehr als jede vierte 2021 angebotene Wohnung wurde in diesen drei Metropolen zwischen 2019 und 2021 gebaut.
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Zahl der Zwangsversteigerung teils um 66 Prozent gestiegen
Das Interesse an Zwangsversteigerungen ist ungebrochen. Eine Analyse von Argetra zeigt, in welchen Amtsgerichten im ersten Halbjahr 2022 die meisten Immobilien unter den Hammer gekommen sind. Dabei sind die Unterschiede zum Vorjahr teilweise extrem.
Spitzenreiter ist Berlin: Von Januar bis Juli wurden 148 Zwangsversteigerungen registriert. Besonders auffallend ist, dass sich die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr um 66 Prozent erhöht hat. Hinter der Hauptstadt folgen Chemnitz (113) und München (97). In Chemnitz gab es 42 Prozent weniger Zwangsversteigerungen. In München ließ sich Anstieg von 17 Prozent beobachten. Deutschlandweit ist die Zahl der Versteigerungen zwar gesunken, durch die gestiegenen Bauzinsen und die anbahnenden Schwierigkeiten bei Anschlussfinanzierungen könnte sich dies aber bald umdrehen.
Geplatzte Hausträume: USA und Großbritannien als Vorboten?
Die amerikanische und die britische Notenbank haben die Leitzinsen zuletzt stark angehoben. Die Immobilienmärkte rutschen zunehmend in die Krise.
Für viele Briten und Amerikaner ist der Traum vom eigenen Haus geplatzt. Grund sind die gestiegenen Zinsen. In den USA sind die Zinsen für Hypotheken mit 30-jähriger Laufzeit von gut drei Prozent Anfang des Jahres auf aktuell 5,6 Prozent gestiegen. Auf der Insel ist es ähnlich. Besonders stark betroffen sind rund zwei Millionen Briten, die eine Hypothek mit variablen Zinsen aufgenommen haben und jetzt mit gestiegenen Kosten rechnen müssen. „Das Erstaunliche dabei ist, dass der Markt bisher nicht zusammengebrochen ist, aber ich befürchte, dass eine Korrektur bevorsteht“, prognostiziert Professor Les Mayhew von der Bayes Business School in London.
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