23.09.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Umsatzrückgang: Ist das Ende des Immobilienbooms erreicht?
Seit 2009 kannten die Umsätze am Immobilienmarkt nur eine Richtung: nach oben. Jahr für Jahr wurde mehr Geld erwirtschaftet. 2022 findet dieser Trend aber wohl ein jähes Ende. Ist der Immobilienboom damit beendet?
Eine Analyse des Hamburger Gewos-Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung prognostiziert, dass 2022 rund 7 Prozent weniger mit Immobilien umgesetzt wird als im Vorjahr. 2021 wurde mit 337 Milliarden Euro noch ein neuer Rekordwert erwirtschaftet. Die Corona-Pandemie konnte dem Immobilienmarkt also zunächst nichts anhaben, erst der Anstieg der Zinsen und die hohe Inflation haben die Nachfrage nach Immobilien abkühlen lassen.
300.000 Euro Kaufpreis: gestern Familienwohnung, heute Singlebude
Immobilienkäufer mit einem Budget von 300.000 Euro bekamen vor fünf Jahren auch in vielen Großstädten noch geräumige Eigentumswohnungen. Heute reicht dieses Budget oftmals nur noch für ein kleines Junggesellen-Apartment. Die Fläche, die sich Käufer für die gleiche Summe leisten können, schrumpfte teils drastisch zusammen
Das ist das Ergebnis einer Auswertung von immowelt für die 14 größten Städte. In Hamburg sank die leistbare Wohnfläche von 72 auf 45 Quadratmeter, in Frankfurt von 69 auf 46 Quadratmeter und in München von 47 auf 32 Quadratmeter. Der Rückgang beträgt in allen untersuchten Städten zwischen 33 und 47 Prozent.
Luftwärme schlägt Gas: Heizungsarten im Langzeitvergleich
Moderne Gasheizung, Luft- oder Erdwärmepumpe oder doch Holzpellets? Viele Eigenheimbesitzer sind derzeit unsicher, welche die richtige Heizungsart für die Zukunft ist. Manche sind günstiger in der Anschaffung, dafür langfristig teurer im Unterhalt und Betrieb. Das „Handelsblatt“ hat gemeinsam mit der Verbraucherzentrale die Kosten von neun unterschiedlichen Heizarten für einen typischen 4-Personen-Haushalt auf 20 Jahre Betrieb durchgerechnet.
Der exemplarische Fall geht von einem Einfamilienhaus aus den 80ern mit 150 m² Wohnfläche aus, für das theoretisch alle Heizformen baulich möglich sind. Fernwärme kommt mit Installationskosten von 1.500 Euro zunächst am günstigsten, aber auch die Gasheizung schlägt sich mit 12.000 Euro noch gut. Am teuersten ist mit 26.250 Euro der Einbau einer Luftwärmepumpe mit Photovoltaik. Allerdings hat dieser Heizungstyp bereits nach 10 Jahren Betrieb die Nase vorn und ist die insgesamt kostengünstigste Heizungsform. Nach 20 Jahren wird das Bild noch deutlicher: Dann ist eine Gasheizung mit Gesamtkosten von 92.000 Euro fast doppelt so teuer wie die Luftwärmepumpe (55.130 Euro). Einen Hasenfuß hat die Rechnung aber: Sie geht von konstanten Energiekosten aus. In der Praxis dürften aber die Kosten für fossile Brennstoffe künftig weiter steigen, womit der Vergleich noch mehr zu Gunsten von Wärmepumpen ausgehen würde.
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Mieterbund kritisiert Modernisierungsumlage
Werden Immobilien saniert und modernisiert, dann dürfen die Kosten dafür auch auf die Mieter umgelegt werden. Der Gedanke ist: Auch der Mieter profitiert von einem höheren Wohnstandard und niedrigerem Energiekosten. Und wenn die Sanierungskosten weitergereicht werden können, existiert für Vermieter ein Anreiz, in die Modernisierung des Gebäudebestands zu investieren. In der Praxis werde das Modell allerdings zur gezielten Renditesteigerung genutzt, kritisiert der Mieterbund.
Melanie Weber-Moritz vom Deutschen Mieterbund hält die derzeitige Rechtslage im Interview mit der „WirtschaftsWoche“ für problematisch. Die jetzige Rechtspraxis sorge dafür, dass Vermieter die normale Instandhaltung vernachlässigen, um dann lieber ein paar Jahre später eine aufwändige Sanierung vorzunehmen – denn Letztere ist dann umlagefähig. Investoren suchen gezielt alte Immobilien, nehmen ein paar kosmetische Verbesserungen vor – beispielsweise Balkone oder neue Briefkasten – und erhöhten dann die Miete. Die Aussage einiger Investoren, dass viel Wert auf sozialverträgliche Modernisierung gelegt werde, zweifelt Weber-Moritz mit Blick auf Mieterhöhungen von 20 bis 30 Prozent an. Durch Ersparnisse bei den Heizkosten lasse sich das für Mieter nicht aufwiegen. Diese Preiserhöhungen treffen dann oft die ärmeren Schichten der Gesellschaft, kritisiert die Vertreterin des Mieterbundes.