27.09.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Urteil: Makler können Anspruch auf Provision verspielen
Käufer dürfen die Zahlung der Courtage an Makler in bestimmten Fällen verweigern. Das zeigt ein aktuelles Gerichtsurteil. So entschied das Oberlandesgericht Hamm, dass ein Honoraranspruch aus einem Maklervertrag verwirkt ist, wenn der Makler den Kunden in grob fahrlässiger Weise über den Zustand des Objekts im Unklaren lässt. Allerdings muss der Immobilienkäufer nachweisen, dass dem Makler der entsprechende Zustand der Immobilie bekannt war. In dem konkreten Fall hatte ein Maklerunternehmen ein Mehrfamilienhaus vermittelt, bei dessen Besichtigung eine Wohnung nicht zugänglich gewesen war, die sich später als vermüllte Messie-Bleibe herausstellte. Die Käuferin verweigerte daraufhin die Zahlung der Courtage, das Maklerunternehmen klagte. Schlussendlich wurde sich auf die Zahlung der Hälfte der Provision geeinigt, weil der Käufer nicht zweifelsfrei nachweisen konnte, dass dem Makler der Sachverhalt bekannt war.
Welche Fallstricke Makler bei der Provision vermeiden sollten, lesen Sie auch im immowelt Ratgeber.
Makler-Umfrage: Wachsende Nachfrage und Preisanstiege am Immobilienmarkt erwartet
Steht das Ende des Immobilienbooms wirklich bevor? Unter Maklern herrscht eine deutlich optimistischere Einschätzung des Immobilienmarktes, wie eine Umfrage zeigt. So erwarten die für den Immobilien-Preisspiegel der Landesbausparkassen im Frühjahr befragten 419 Maklern in allen Segmenten – ob Haus, Wohnung oder Bauland – einen noch stärkeren Preisdruck. Allein für Wohnbauland gehen die Immobilienexperten für das laufende Jahr von Preisanstiegen von bis zu 8 Prozent im bundesweiten Durchschnitt aus. Auch der Boom bei Eigentumswohnungen hält nach Einschätzung der Makler an: In 37 von 40 untersuchten Regionen dürfte laut Analyse die Nachfrage steigen. Vor allem in wirtschaftlich starken und durch überregionalen Zuzug geprägten Regionen ist nach Ansicht der Experten mit anhaltend hohen oder steigenden Immobilienpreisen zu rechnen. Große Wertverluste seien dort kaum zu befürchten.
Wegen hoher Mieten: Teilverstaatlichung großer Wohnungskonzerne gefordert
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) fordert den Einstieg des Bundes bei großen, börsennotierten Wohnungsgesellschaften. Der Vorsitzende der Gewerkschaft sieht darin mehrere Vorteile. So könnte sich der Staat mit einer Sperrminorität von 25 Prozent der Anteile eine Mitsprache bei der langfristigen Mietpreispolitik der Immobilienkonzerne sichern. Robert Feiger, Chef der IG Bau, erhofft sich davon ein Ausbremsen der Mietspirale in vielen Städten und Regionen. Laut ihm würden auch die Immobilienkonzerne von einer Teilverstaatlichung profitieren. So hätte eine staatliche Beteiligung das Potenzial, erheblichen Druck aus der Diskussion um Enteignungen der Konzerne zu nehmen.
Trotz hoher Nachfrage: Wirtschaftlichkeit des Mietwohnungsmarktes in Gefahr
Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist enorm. Dennoch stehen dem Mietmarkt gravierende Probleme bevor. Einerseits werden dringend neue Wohnungen benötigt, um etwa die starke Zuwanderung aus der Ukraine zu stemmen. Doch gleichzeitig können sich immer weniger Wohnungssuchende die Miethöhe leisten, die angesichts der Kostensteigerungen durch Zinsen oder Baumaterial für die Wirtschaftlichkeit der Neubauprojekte notwendig wäre. Nach Einschätzung von Thorsten Lange, Senior Economist der DZ Bank, müsse ein Neubauprojekt, das Mitte 2021 noch mit einer Miete von 10,62 Euro pro Quadratmeter kalkuliert werden konnte, jetzt mit 16,87 Euro pro Quadratmeter berechnet werden. Dazu kommen noch die stark steigenden Mietnebenkosten. Die Folge ist, dass Entwickler Projekte zunehmend auf Halde legen. André Adami, Wohnexperte bei Bulwiengesa, sieht für 2024 und 2025 Fertigstellungszahlen von jeweils nur 200.000 Einheiten voraus. Die Bundesregierung hatte dagegen als Ziel ausgegeben, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen.
Der Inhalt befindet sich hinter einer Paywall.