16.01.2023
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Prognosen für 2023: Experten erwarten Scheitelpunkt bei Bauzinsen
Für das neue Jahr erwarten Experten den Scheitelpunkt in puncto Bauzinsen und eine Stabilisierung bei etwa vier Prozent für eine Zinsbindung über zehn Jahre. Grund dafür sind die Erwartungen an die EZB.
Die befragte Immobilienexperten sehen die Entwicklungen bei den Bauzinsen abhängig von der Entwicklung der Inflation und der weiteren Geldpolitik der EZB. Einig sind sich die Fachleute aber, dass sich das Zinsniveau bei rund 4 Prozent einpendeln wird – mit kurzfristigen Schwankungen. Den Scheitelpunkt der Bauzinsentwicklung erwarten sie grob in der Mitte des Jahres. Zugrunde legen sie dabei auch die Annahme, dass Käufer und Verkäufer sich im Lauf des Jahres wieder schneller einigen und damit das Finanzierungsgeschäft wieder in Gang kommt.
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Dunkle Wolken hängen auch 2023 über der Bauindustrie
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie erwartet 2023 deutlich weniger neue Wohnungen, als die Ampelkoalition sich vorgenommen hatte und einen ordentlichen Umsatzrückgang.
Die hohen Preise für Baumaterialien und die gestiegenen Zinsen für neue Kredite schlagen sich auf die Stimmung in der Baubranche nieder. Hinzu kommt das Ziel der Ampelkoalition von 400.000 neuen Wohnungen, das wohl deutlich zu optimistisch war. Insgesamt fehlen etwa 700.000 Wohnungen auf dem Markt, was die Wohnungsnot in Deutschland weiter verschärft. Der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB) Peter Hübner rechnet für 2023 mit einem realen Umsatzminus in Höhe von 6 Prozent.
Neue Eigentumsförderung für Familien kommt
Bauministerin Klara Geywitz kündigt ein neues Eigentumsförderprogramm für Familien an. Ab Juni sollen dafür jährlich 350 Millionen Euro bereitgestellt werden.
Über die staatliche Förderbank KfW können berechtigte Familienmit einem Jahreseinkommen bis zu einer Höhe von 60.000 Euro zuzüglich 10.000 Euro für jedes Kindzinsvergünstige Kredite bekommen. Die Bauministerin spricht dabei von höherer Effektivität für Kreditnehmer als bei jährlichen Direktzahlungen nach dem Immobilienkauf. “Wir erreichen also eine höhere Förderwirkung pro eingesetztem Euro als beim Baukindergeld, so Geywitz.“
Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau, Mathias Schäfer, mahnte die Politik zu mehr Verlässlichkeit, damit Familien wieder Vertrauen in die Bauwirtschaft entwickeln können.
Eigentümerverband kritisiert zu hohe Auflagen beim Bau
Milieu-, Denkmal- und Ensembleschutz: In Deutschland gibt es für Bauherren viele Auflagen. Diese Regelungen stören Eigentümerverbände, denn sie bremsen laut ihrer Ansicht Investitionen in Neubau und Sanierungen.
Die Regelungen „sind aus der Zeit gefallen“, so beispielsweise Haus & Grund Frankfurt. Weil es in der Bankenmetropole viele Auflagen, beispielweise für Milieuschutz, gibt, wird die Schaffung von neuem Wohnraum ausgebremst. Als Beispiel für übertriebene Regulierung werden Ausbauten von Dachgeschossen oder die Zusammenlegung von zwei kleinen Apartments zu familientauglichen Wohnungen angebracht, die von den Behörden mit Verweis auf den Milieuschutz abgelehnt werden. Es handle sich um „unzulässige Aufwertung“ einer Immobilie. Eine Mitgliederbefragung von Haus und Grund hat ergeben: Über 80 Prozent der Eigentümer investieren ihr Geld daher lieber außerhalb der Stadtgrenzen in Wohneigentum.
Geteilte CO₂-Abgabe regt Vermieter zu energetischen Sanierungen an
Trotz hoher finanzieller Belastungen durch die CO₂-Kostenaufteilung will die Mehrheit der Vermieter in den nächsten Jahren in die Energieeffizienz ihrer Immobilien investieren.
Marktanalysen zeigen zwar eine niedrigere Investitionsbereitschaft von Vermietern in Sachen energetischer Sanierung, insgesamt geht die Rechnung aber auf: Durch die Aufteilung der CO ₂ -Steuer auf Mieter und Vermieter sind mehr Vermieter bereit für eine bessere Energiebilanz in ihre Immobilien zu investieren.
Gebremst wird die Investitionsbereitschaft aktuell vor allem durch die Inflation, so das Ergebnis einer Umfrage. Zu Investitionen bereit sind eher noch junge Eigentümer in neuen Immobilien ab Baujahr 1994, doch auch sie nennen die Preisunsicherheit und auch den Mangel an Handwerkern als Investitionsbremse.
Gespräche und direkte Ansprache der entsprechenden Haushalte könne diese Situation verbessern, sagt der Mitgründer und Geschäftsführer des Beratungs- und Investitionsinstituts Sirius Campus, Dr. Oliver Gaedeke.