02.02.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Steigen Leitzins und Bauzinsen im Gleichschritt?
Das ifo Institut rechnet damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins bis zum Sommer von derzeit 2,5 Prozent auf 4 Prozent anhebt. In diesem Zuge dürften auch die Bauzinsen wieder steigen.
Derzeit ist die Tendenz bei Zinsen für Immobilienkredite noch leicht sinkend, wie eine gemeinsame Analyse von immowelt, Immoweb und meilleurs agents jüngst ergeben hat. Laut dem Finanzierungsvermittler Interhyp lagen sie für zehnjährige Immobiliendarlehen im Januar bei 3,9 Prozent. Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender des Kreditvermittlers Dr. Klein, hält im Jahresverlauf 2023 Bauzinsen von bis zu 5 Prozent für möglich. Christine Lagarde hat die mittelfristigen Prognosen nach oben korrigiert und angekündigt, die Leitzinsen nachzuziehen. Sie lässt keinen Zweifel daran, dass sie die hohe Inflation weiterhin entschlossen bekämpft“, sagt Neumann. Eine solche Ankündigung habe der Finanzmarkt für den Frühjahr bereits eingepreist. Die nächste Leitzinsentscheidung der EZB ist für den heutigen Donnerstag angesetzt.
Studie: Das wollen Mieter
In der Politik wird viel darüber diskutiert, was gut für die deutsche Mieterschaft wäre. Doch was wünschen sich die Mieter eigentlich selbst? Eine neue Studie will das herausgefunden haben.
Ganz oben auf der Wunschliste der Mieter steht bezahlbares Wohnen (80 Prozent), wie die vom Bundesverband GdW in Auftrag gegebene Studie „Wohntrends 2040“ zeigt. 60 Prozent der befragten Mieter halten die Mieten derzeit für zu hoch und sehen darin eine große Belastung für die Zukunft. Ganz wichtig ist den meisten Mietern eine schnelle Internetverbindung (63 Prozent) und Nachhaltigkeit (58 Prozent). Für 37 Prozent aller Mieter haben sich die Anforderungen an die Wohnung mit Blick auf Homeoffice geändert – 16 Prozent wünschen sich ein zusätzliches Arbeitszimmer.
Bedrohen Immobilienmärkte die Weltwirtschaft?
Die Immobilienmärkte sind weltweit angespannt. Für Bloomberg könnten sie sogar „das größte Risiko für die Weltwirtschaft“ darstellen.
Der US-Immobilienmarkt befindet sich nach zuletzt stark gestiegenen Hypothekenzinsen in der Krise, in China werden deutlich weniger Häuser verkauft und die Preise in Australien, Neuseeland und Großbritannien sinken teilweise rapide. „Die sinkenden Preise für Immobilien drohen das Verbrauchervertrauen zu untergraben und die Ausgaben der Haushalte zu belasten, die im vergangenen Jahr ein wichtiger Treiber für die Weltwirtschaft waren. Investitionen in Immobilien könnten in Mitleidenschaft gezogen werden, weil Bauträger als Reaktion auf sinkende Preise und die nachlassende Nachfrage reagieren. Dazu kommen die höheren Kreditkosten, sodass Immobilienentwickler ihre Projekte zurückfahren“, heißt es von Bloomberg. Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins am gestrigen Mittwochabend um moderate 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,5 bis 4,75 Prozent angehoben.
IG Bau Forderung: Staatseinstieg bei Vonovia
Nachdem Vonovia alle Neubau-Projekte für 2023 gestoppt hat, fordert die IG Bau den Staat auf bei Deutschlands größtem Wohnungsbauunternehmen einzusteigen.
„Es wird höchste Zeit, dass der Bund bei Vonovia einsteigt. Er muss einen Anteil von 25 Prozent plus eine Aktie erwerben – also die geringste und damit günstigste Sperrminorität in der Hauptversammlung und einen entsprechend effektiven Einfluss in den Aufsichtsräten“, sagt Harald Schaum, stellvertretender Bundesvorsitzender der IG Bau. So könne der Staat direkt Neubau, Modernisierungen und die Mietpreisentwicklung mitbestimmen. Auch die Politik hat mit Unverständnis auf den Neubau-Stopp von Vonovia reagiert: „Auch wenn wir turbulente Zeiten in der Bauwirtschaft aufgrund der Zinswende haben: Vonovia kann sich als größtes Wohnungsunternehmen nicht aus der Verantwortung stehlen. Vonovia sollte Dividendenzahlungen einstellen und das Geld zur Absicherung des Neubaus verwenden“, so Cansel Kiziltepe (SPD), parlamentarische Staatssekretärin, gegenüber dem Handelsblatt.
Weiterlesen auf Handelsblatt.com
Der Inhalt befindet sich hinter einer Paywall.
Baumaterialien: Energiekrise bestimmt den Preis
Baumaterialien waren schon 2021 teuer – 2022 haben die Preise wegen hoher Energiepreise vereinzelt nochmal deutlich angezogen, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.
Dementsprechend sind im Jahresvergleich vor allem die Preise für energieintensive Materialien stark gestiegen: Flachglas (+49,3 Prozent), Bitumen (+38,5 Prozent) und verschiedene Stahlprodukte zwischen +32,2 und +40,4 Prozent. Holzmaterialien wie Bauholz (-1,3 Prozent), Dachlatten (-9,3 Prozent) und Konstruktionsvollholz (-11,9 Prozent) war hingegen 2022 wieder günstiger zu haben.