24.02.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Grundsteuer: Finanzämter kämpfen mit Antragslast
Bis zum 31. Januar hatten Immobilien- und Grundstückseigentümer Zeit, ihre Grundsteuererklärung bei den Finanzämtern einzureichen. Lediglich Bayern gewährte noch einen Aufschub bis Ende April. Wie geht es nun weiter?
Viele Eigentümer haben noch keine Rückmeldung auf ihren Antrag bekommen. Das ist allerdings kein Grund zur Sorge. Die Behörden sind mit der Antragsflut derzeit massiv überlastet, sodass es Wochen und Monate dauern kann, bis alle Anträge abgearbeitet werden können. Selbst in Bundesländern, die mit den Grundsteuererklärungen gut vorankommen, wurde erst rund die Hälfte bearbeitet und die entsprechenden Steuerbescheide verschickt. Dieser enthält ohnehin nur den Grundsteuerwert. Was Eigentümer dann schlussendlich genau zahlen müssen, ist noch nicht klar, denn die jeweiligen Hebesätze werden erst 2024 final festgelegt. Ab 2025 gilt dann die neue Grundsteuer.
Verband kämpft gegen EU-Sanierungsrichtline
Nach den Plänen der EU soll der Gebäudebestand in Europa rasch saniert werden, um energetisch auf den neusten Stand gebracht zu werden. Eine entsprechende EU-Richtlinie ist in Arbeit. Tritt die in Kraft, würden auf Deutschland jährliche Sanierungskosten zwischen 125 und 182 Milliarden Euro zukommen. Ein Verband der Immobilienbranche lobbyiert daher gegen die neue EU-Richtline.
In einem Brief an Bauministerin Klara Geywitz, der mehreren Redaktionen zugespielt wurde, werden die Pläne als „absurder Vorschlag“ bezeichnet. Dass Deutschland in den nächsten 9 Jahren rund ein Drittel seines gesamten Gebäudebestands saniert, sei finanziell und organisatorisch nicht zu leisten. Derzeit werden in Deutschland bereits 40 Milliarden Euro jährlich für energetische Sanierungen ausgegeben. Der Branchenverband bittet die Ministerin, sich in Brüssel für eine Abmilderung der EU-Regelung stark zu machen.
Die Trendviertel der 7 größten Städte
Die Kaufpreise für Immobilien in deutschen Großstädten sind in den letzten Jahren rapide gestiegen. Doch innerhalb der Städte gibt es besonders populäre Viertel, wo das Preisniveau noch einmal stärker angewachsen ist. In Berlin ist das beispielsweise Alt-Treptow, wo die Preise jedes Jahr seit 2018 im Schnitt um 26 Prozent angestiegen sind.
Eine Studie des Schweizer Immobilienbewerters Price Hubble hat für die 7 bevölkerungsreichsten Städte die mittlere jährliche Wachstumsrate für den Preis einer beispielhaften Eigentumswohnung (70 Quadratmeter mit Balkon und Aufzug, Baujahr 1977) für jedes Viertel errechnet. Das Hamburger Trendviertel ist Kirchenwerden mit einem jährlichen Preiszuwachs von 15,4 Prozent seit 2018. In München führt Neupasing (+13,7 Prozent) den Vergleich an. In Köln war Wohneigentum in Volkhoven/Weiler (+14,8 Prozent), in Frankfurt am Main in Sindlingen (+18,1 Prozent) besonders begehrt. Viele Düsseldorfer wollten in Eller (+18,1 Prozent) wohnen. In Stuttgart stiegen die Preise in den letzten 4 Jahren in Zuffenhausen (+9,0 Prozent) am deutlichsten.
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Architektenkammer kritisiert teure Baunormen
In Deutschland gibt es für den Bau von Gebäuden eine Vielzahl von Normen und Regeln. Das macht Neubau und Sanierung unnötig teuer. Denn um sich rechtlich abzusichern, setzen Planer, Architekten und Entwickler häufig den kostspieligen Maximalstandard um, der oftmals gar nicht nötig sei. Die Bundesarchitektenkammer plädiert daher für eine Aufweichung der Normen.
Ein neuer Gebäudetyp soll geschaffen werden, so ein Vorschlag der Architektenkammer: „E“ wie „einfach und experimentell“. Diese Gebäude entsprechen den Mindeststandards bei Brandschutz, Sicherheit und Umweltschutz, aber verzichten auf viele DIN-Normen, die nur dem Komfort dienen. Der Gebäudetypus „E“ soll somit deutlich preisgünstiger zu bauen sein.
München will neue Unternehmen zu Wohnungsbau zwingen
Firmenansiedlung nur noch im Gegenzug für die Schaffung von neuen Wohnungen? Mit diesem Konzept will die Stadt München gegen den Mangel an Wohnraum und hohe Mieten angehen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bekräftigte seine Forderung, dass sich neue Unternehmen nur noch in der bayerischen Landeshauptstadt ansiedeln dürfen, wenn sie auch Wohnungen bauen.
Die Firmen müssen dabei aber nicht zwingend selbst bauen, die Beteiligung an einer Wohnungsbaugesellschaft soll alternativ auch möglich sein. Ein Konzept einer Sozialgerechten Bodennutzung (Sobon) will die Stadt noch in diesem Jahr vorstellen. Denkbar wäre auch ein Punktesystem, dass Investitionen in ÖPNV, Kultur- und Bildungseinrichtungen berücksichtigt. Dann müssten Gewerbeflächenentwickler nicht zwangsläufig Wohnungen bauen. Sie könnten bei der Planung neuer Industrieareale auch dann Punkte sammeln, wenn sie in Projekte investieren, die der Allgemeinheit zugutekommen.
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