06.03.2023
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So beeinflusst die Energiekrise den Immobilienkauf
Die hohen Energiekosten sorgen für veränderte Präferenzen bei Immobilienkäufern. Eine aktuelle Umfrage zeigt, worauf es Interessenten bei der Kaufentscheidung ankommt.
Für acht von zehn Befragten ist demnach eine gute Dämmung beim Kauf einer Immobilie wichtig, während 62 Prozent eine Solaranlage auf dem Dach als entscheidend ansehen. Das sind knapp zehn Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Fast die Hälfte der Befragten legt laut der repräsentativen Umfrage im Auftrag von Engel & Völkers Finance Wert auf eine Wärmepumpe und umweltfreundliche Baumaterialien. Die Nachfrage nach älteren Bestandsbauten mit geringer Energieeffizienz ist dagegen rückläufig. Das legen auch Daten des Baufinanzierungsvermittlers Interhyp nahe: Während sich Immobilien, die vor 1990 gebaut wurden, im vergangenen Jahr um 7,5 Prozent vergünstigt haben, betrug der Rückgang bei neueren Objekten mit einem Baujahr ab 2010 nur 4 Prozent.
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Bauzinsen bald bei 5 Prozent?
Der Anstieg der Bauzinsen setzt sich fort. In diesem Jahr könnte sogar die 5-Prozent-Marke geknackt werden – mit erheblichen Folgen für Immobilienkäufer.
Die Richtung für Pfandbriefzinsen – und damit indirekt auch für Bauzinsen – wird durch die zehnjährigen Bundesanleihen vorgegeben. Die jüngsten Entwicklungen am Anleihenmarkt verheißen für Immobilienkäufer somit nichts Gutes: Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen ist in dieser Woche bis auf 2,72 Prozent gestiegen – der höchste Stand seit 2011. Gleichzeitig steigt angesichts der hartnäckigen Inflation der Druck auf die EZB, die Leitzinsen auch über den März hinaus weiter deutlich anzuheben. Damit dürfte sie wiederum den Boden bereiten für weiter steigende Renditen und damit auch für neue Hochs bei den Bauzinsen, die sich an den Zinsen für langfristige Bundesanleihen orientieren. So wird die 4-Prozent-Marke mit hoher Wahrscheinlichkeit bald wieder erreicht werden und selbst 5 Prozent sind in diesem Jahr nicht komplett unrealistisch, wie Finanzexperte Max Herbst von der gleichnamigen Frankfurter Finanzberatung (FMH) prognostiziert. Für Immobilienkäufer hätte dies drastische Folgen: Bei einem Darlehen von 400.000 Euro und einer Laufzeit von 10 Jahren bei 2 Prozent Tilgung würden heute bei einem effektiven Jahreszins von 4,0 Prozent monatlich 1.973 Euro fällig. Bei einem Anstieg des Zinssatzes auf 5,0 Prozent, läge die monatliche Rate dagegen bei 2.300 Euro.
Verbot von Öl- und Gasheizungen: Diese Kosten kommen auf Eigentümer zu
Geht eine Öl- oder Gasheizung kaputt, muss sie ab 2024 nach Plänen von Wirtschaftsminister Habeck innerhalb von drei Jahren durch eine klimafreundliche ersetzt werden. Für Eigentümer bedeutet das erhebliche Kosten.
So liegen die Anschaffungskosten einer Luftwärmepumpe zwischen 8.000 und 16.000 Euro. Auch für Erdwärmepumpen (12.000 – 15.000 Euro) und Grundwasserwärmepumpen (9.000 – 12.000 Euro) sind erhebliche Anschaffungskosten fällig. Deutliche günstiger sind dagegen etwa Pelletöfen (2.000 – 3.000 Euro). Die Kosten beziehen sich auf die reine Anschaffung. Installations- und Beratungskosten kommen noch hinzu. Zu beachten ist auch, dass nicht alle Heizsysteme für jede beliebige Immobilie geeignet sind. Somit sind die Hände vieler Eigentümer gebunden, was die Wahl eines neuen Heizsystems betrifft.
Finanzaufsicht warnt vor Immobilien-Teilverkauf
Teilverkauf-Modelle von Immobilien versprechen vor allem älteren Menschen finanzielle Freiheit. Die Finanzaufsicht Bafin und Verbraucherschützer sehen jedoch mehrere Tücken.
So ist laut Bafin das monatlichen Nutzungsentgelt, das Bewohner nach dem Teilverkauf ihrer Immobilie zahlen müssen, zum Teil unkalkulierbar. Die Gebühr ist oftmals nur für einen bestimmten Zeitraum festgeschrieben und kann danach erhöht werden. Wer das monatliche Nutzungsentgelt nicht mehr zahlen kam, dem droht der Hausverkauf und der Auszug. Hinzu kommt, dass Bewohner trotz Teilverkauf weiterhin für die laufenden Kosten der Immobilie aufkommen müssen. Die Verbraucherzentrale Hessen warnt zudem, dass die Verträge der Teilverkauf-Modelle selbst für Juristen sehr komplex und schwer zu durchdringen seien. Ausführliche Informationen zum Immobilien-Teilverkauf gibt es im immowelt Ratgeber.
Wärmepumpen-Boom beschleunigt sich – Marktanteil von Gasheizungen sinkt
Die Produktion von Wärmepumpen hat dank der wachsenden Nachfrage deutlich angezogen. Der Marktanteil von Gasheizungen ist derweil rückläufig.
Laut Statistischem Bundesamt wurden in den ersten drei Quartalen 2022 in Deutschland knapp 243.200 Wärmepumpen produziert –fast 50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) zeigen zudem, dass Wärmepumpen bereits 2021 in gut der Hälfte (50,6 Prozent) aller neuen Wohngebäude als primäre Heizenergiequelle eingesetzt wurden. Der Absatz von Gasheizungen sinkt dagegen. Laut BDH wurden im vergangenen Jahr deutschlandweit 598.500 Gasheizungen verkauft – 8 Prozent weniger als 2021. Der Marktanteil von Gasheizungen ist damit binnen eines Jahres von 70 auf 61 Prozent gefallen.