09.03.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Minus 60 Prozent: Immobilieninvestments brechen ein
Die Negativspirale auf dem Immobilien-Investmentmarkt dreht sich weiter. Wohnimmobilien sind besonders betroffen.
Laut Zahlen des Immobiliendienstleisters Savills lag das rollierende Zwölfmonatsvolumen Ende Februar zum ersten Mal seit Januar 2014 bei unter 50 Milliarden Euro. Auf Jahressicht ist es um 60% gefallen. Insgesamt wurden im Februar Immobilien für knapp 1,8 Milliarden Euro gehandelt, wovon weniger als 100 Millionen Euro auf Wohnimmobilien entfielen. Ein so geringes Wohntransaktionsvolumen gab es seit 2009 nur zweimal. Rund 31% des Transaktionsvolumens entfielen auf Handelsimmobilien, die somit die mit Abstand umsatzstärkste Nutzungsart waren.
Vonovia-Skandal: Kriminelle Bande agierte möglicherweise mehr als 10 Jahre
Im Vonovia-Korruptionsskandal kommen immer mehr Details ans Licht. Es besteht der Verdacht, dass sich im Wohnungskonzern eine kriminelle Bande gebildet hat, die über Jahre unentdeckt agieren konnte.
So erhielt die Staatsanwaltschaft Bochum den ersten Hinweis auf das mutmaßliche Schmiergeldsystem bei Vonovia in Form eines anonymen Schreibens bereits im Winter 2011. Im Fokus der Ermittlungen stehen nach Recherchen von WDR und Süddeutscher Zeitung zwei Vonovia-Mitarbeiter aus dem mittleren Management, die seit 2011 Zuwendungen im Wert von insgesamt rund einer halben Million Euro angenommen haben sollen. Als Gegenleistung sollen sie Bau- und Handwerksfirmen Aufträge in Millionenhöhe zugeschanzt haben. Die beauftragten Unternehmen ihrerseits stehen in Verdacht, die Vonovia-Mitarbeiter bestochen und mit überhöhten Preisen vom mutmaßlichen Korruptionssystem profitiert zu haben. Insgesamt wird gegen mehr als 20 Beschuldigte ermittelt. Noch unklar ist, ob Vonovia tatsächlich die einzige Geschädigte in dem Fall ist. Da Modernisierungsmaßnahmen oftmals auf die Mieter umgelegt werden, lässt sich nicht ausschließen, dass womöglich auch Vonovia-Mieter für überhöhte oder gar nicht erbrachte Leistungen zahlen mussten.
Mietpreisexplosion in Berlin
Berlin ist nach einem dramatischen Anstieg der Angebotsmieten innerhalb von drei Monaten zur zweitteuersten deutschen Großstadt geworden. Die möglichen Gründe für die Mietexplosion sind vielfältig.
Der Quadratmeter in der Hauptstadt bei Neuvermietung kostet inzwischen 12,55 Euro. Im November letzten Jahres waren es lediglich 9,86 Euro. Das ist ein Plus von 27 Prozent – das mit Abstand größte unter den 14 bevölkerungsreichsten deutschen Städten. Nur in München müssen Mieter noch mehr für den Quadratmeter zahlen (17,30 Euro). Das geht aus einer aktuellen Analyse von immowelt hervor. Mögliche Gründe für den enormen Mietanstieg in der Hauptstadt sind der starke Flüchtlingszuzug, der lahmende Neubau sowie Nachholeffekte des Mietendeckel-Aus.
Warnsignale für den Gewerbeimmobilienmarkt mehren sich
Die Sorgen vor Refinanzierungsproblemen auf dem europäischen Markt für Gewerbeimmobilien werden größer. Ein aktueller Kreditausfall schreckt die Branche auf.
So sah sich ausgerechnet Blackstone, eines der größten Private-Equity-Häuser der Welt, gezwungen, einen Gewerbeimmobilienkredit in Finnland in den Zahlungsausfall laufen zu lassen. Damit kommt es zum ersten Mal seit der abrupten Trendwende am Immobilienmarkt zu einem Ausfall auf dem Markt für verbriefte Gewerbeimmobiliendarlehen in Europa. Die hohen Finanzierungszinsen und deren Folgewirkungen setzen den Markt zunehmend unter Druck. Die Warnungen für den Gewerbeimmobilienmarkt werden daher mittlerweile lauter. So wiesen etwa die EU-Risikowächter erst kürzlich auf die zunehmenden Verwundbarkeiten im europäischen Gewerbeimmobiliensektor hin. Demnach könnten einige Investoren gezwungen sein, Immobilien zu verkaufen, um fällige Schulden zu bedienen. Die Folge wäre noch mehr Abwärtsdruck auf die Preise mit negativen Auswirkungen für die Finanzstabilität.
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Gesetzeslücke: Ausländer können Erbschaftssteuer umgehen
Aufgrund einer Gesetzeslücke lässt sich die Erbschaftssteuer unter bestimmten Umständen umgehen. Das geht aus einem Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) hervor.
Demnach können ausländische Erblasser einer ebenfalls im Ausland lebenden Person durch Vermächtnis inländischen Grundbesitz nach dem Tod steuerfrei weiterreichen. Zwar müssen ausländische Erben für den Eigentumserwerb an inländischen Immobilien Erbschaftsteuer in Deutschland bezahlen. Werden sie jedoch im Testament des Erblassers durch Vermächtnis mit solchen Immobilien bedacht, bleibt dies dank einer Gesetzeslücke steuerfrei. Im Gegensatz zum Erbe erwirbt der Begünstigte die Immobilie bei einem Vermächtnis nicht selbst, sondern lediglich einen Anspruch auf Übertragung des Eigentums. Die Eigentumsumschreibung erfolgt separat im Anschluss mit notarieller Beurkundung. Voraussetzung für die steuerfreie Weitergabe ist, dass weder der Erblasser noch der Begünstigte Deutsche sind und beide im Ausland leben.