02.05.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Nächste Zinserhöhung in den Startlöchern
Am Donnerstag tagt Europäische Zentralbank (EZB) erneut zur aktuellen Zinspolitik. Experten erwarten eine weitere Anhebung des Leitzinses. Das könnte auch den Bauzinsen den nächsten Schub geben.
Im Gespräch ist Leitzins-Anpassung um 0,25 Prozentpunkte nach oben. Der Zinssatz würde dann 3,75 Prozent betragen. Grund für die weitere Anhebung ist die hartnäckige Inflation. „Die Inflationsaussichten sind trotz der anhaltenden Verschärfung der Kreditkonditionen nach wie vor mit Aufwärtsrisiken behaftet, während sich die Wirtschaft als wesentlich widerstandsfähiger gegenüber höheren Zinssätzen und finanziellem Stress erwiesen hat“, sagt Ökonom Frederic Ducrozet. Sogar eine Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte sei laut Marco Wagner, EZB-Fachmann der Commerzbank, nicht ausgeschlossen, wenn die Inflationsdaten für den Euroraum höher ausfallen als erwartet. Diese werden heute veröffentlicht.
Wärmepumpen bald für 2.000 Euro?
Aktuell kosten Wärmepumpen ohne Installation bis zu 17.000 Euro. Hinzu kommt eine lange Wartezeit aufgrund der hohen Nachfrage. Doch die Preise könnten schon bald deutlich purzeln.
Die reinen Kosten für eine Wärmepumpen zwischen 12.000 und 17.000 Euro schrecken derzeit noch viele Deutsche vom Heizungstausch ab. Aus Sicht der Energieberater dürfte sich das aber bald ändern: „Derzeit ist der Markt für Wärmepumpen ein Verkäufermarkt mit teils hohen Preisaufschlägen, aber jetzt steigen alle Hersteller ein“, sagte Jürgen Leppig, Bundesvorsitzender des Energieberaterverbands GIH. „Daher wird in zwei Jahren ein Überangebot entstehen, und die Preise werden sinken.“ Konstantinos Stergiaropoulos, Professor für Heiz- und Raumlufttechnik an der Universität Stuttgart, wird konkreter: Preise von 2.000 bis 3.000 Euro seien irgendwann realistisch.
Energiekosten sinken um fast ein Drittel
Die Energiekosten für Privathaushalte sind aktuell rund 29 Prozent niedriger als zu ihrem Höchststand im Oktober 2022. Auch die staatlichen Hilfen haben einen Anteil daran.
Eine Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt: Eine vierköpfige Familie musste im Oktober 2022 noch durchschnittlich 7.926 Euro für Energie ausgeben, während es aktuell noch 5.640 Euro sind. Ohne die staatlichen Maßnahmen wie die Gas- und Strompreisbremse lägen die Kosten bei 6.043 Euro. Dennoch sind die Energiepreise noch deutlich teurer als vor der Energiekrise – sie liegen knapp 50 Prozent über dem Niveau von damals.
Geywitz gegen Heizungsförderung für Geringverdiener
Um den Wechsel auf eine CO₂-sparende Heizungen zu schaffen, will ein Teil der SPD Geringverdienern finanziell unter die Arme greifen. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) lehnt die Idee einer Heizungsförderung gestaffelt nach Einkommen allerdings ab.
Die Bundesregierung und SPD-Fraktion im Bundestag streiten sich gerade über die Förderung beim Heizungstausch. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich macht sich für eine Förderung, die nach dem Einkommen gestaffelt ist, stark. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) sieht den Vorschlag kritisch: „Wir wollen, dass die Bürger schnell an ihre Förderung für die Heizung kommen.“ Um Einkommen und Vermögen individuell zu prüfen, bräuchte es aus ihrer Sicht eine neue Behörde. Deren Gründung würde aber zu lange dauern.