03.05.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Makler berichten: längere Vermarktungszeiten, deutliche Preisabschläge und ineffiziente Ladenhüter
Der Immobilienmarkt ist derzeit im Krisenmodus: gestiegen Zinsen und nun die Pläne zum Heizungstausch. Eigentümer sind besorgt und potenzielle Käufer verunsichert. Makler haben es deutlich schwerer.
Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter beim Frankfurter Makler Von Poll, berichtet, dass die neuen Anforderungen und Sanierungspflichten bei Gebäuden Kaufinteressenten zunehmend beschäftigen, was die Vermittlung von Immobilien verlängert. Besonders ältere Bestandsimmobilien mit schlechten energetischen Werten seien immer schwerer zu vermitteln. Auch Mathias Wahsenak der LBS Immobilien GmbH in Potsdam vernimmt eine deutliche Verunsicherung der Marktteilnehmer aufgrund der Heizungspläne: „Das Zusammenwirken von gestiegenen Zinsen und der Ungewissheit, welche Kosten bei einem Heizungstausch auf Käufer oder Eigentümer zukommen, hat eine spürbare Kaufzurückhaltung ausgelöst.“ Die gesunkene Nachfrage habe laut Wahsenak bei den Kaufpreisen bereits vielerorts zu Rückgängen von 10 bis 25 Prozent geführt. Die beurkundeten Verkaufspreise unterscheiden sich zum Teil deutlich von den Angebotspreisen.
Hat die Heizungs- und Sanitärbranche den Wärmepumpen-Trend bewusst verschlafen?
Deutschland setzt auf Wärmepumpen. Seit Jahren steigt deren Zahl. 2022 waren rund ein Viertel der neu verbauten Heizungen hierzulande Wärmepumpen. Doch die meisten Installationsbetriebe waren darauf nicht eingestellt.
Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima habe erneuerbare Energien jahrelang abgelehnt und laut Insidern sogar versucht die Entwicklung zu bremsen. Die Folge: Nur etwa ein Fünftel der fast 50.000 Betriebe für Sanitär, Heizung und Klima waren nach Angaben des Zentralverbands bis vor Kurzem überhaupt in der Lage, eine Wärmepumpe einzubauen. Stattdessen wurde interessierten Kunden vom Einbau eher abgeraten. Eine Wärmepumpe sei unrentabel und störungsanfällig, waren oft die Begründungen. Zudem gab es aus Sicht der Installationsbetriebe auch keinen Anlass, das Geschäftsmodell anzupassen. Denn in den letzten zehn Jahren hat sich deren Umsatz um 45 Prozent auf zuletzt rund 55 Milliarden Euro im Jahr 2022 erhöht.
Zehntausende Kirchengebäude vor Verkauf
Die evangelische und katholische Kirche werden in den kommenden Jahrzehnten bis zu 40.000 Immobilien verkaufen müssen, wie es in einem gemeinsamen Papier heißt. Eine Herausforderung dabei: Der staatliche Denkmalschutz.
Grund für den drohenden Verkauf sei die sinkende Zahl der Gläubigen. Bis 2060 werden sich die beiden großen Kirchen daher von rund einem Drittel ihrer Immobilien trennen müssen. In erster Linie seien Pfarr- und Gemeindehäuser betroffen, aber zunehmend auch Kirchen. Das Problem beim Verkauf ist der staatliche Denkmalschutz. Von den 42.500 Sakralbauten beider Kirchen unterliegen rund 80 Prozent dem Denkmalschutz. Ihnen drohe der Abriss, wenn eine anderweitige Nutzung etwa als Wohn- oder Kulturimmobilie nicht erleichtert werde.
Habeck vs. Lindner: Strompreisbremse für die Industrie nächster Streitpunkt
Wieder einmal droht Krach in der Ampel. Streitpunkt ist diesmal die von Wirtschaftsminister Habeck geforderte Strompreisbremse für die Industrie. Denn der Finanzminister hat sich deutlich dagegen ausgesprochen.
Eine derart teure Subvention sei laut Lindner derzeit nicht finanzierbar. Zudem sei es ungerecht, wenn vor allem die Großindustrie von billigeren Strompreisen profitiere, aber nicht Haushalte und der Mittelstand. Der FDP-Politiker will zwar auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft steigern. „In erster Linie auf direkte staatliche Hilfen zu setzen, ist allerdings ökonomisch unklug.“ Das Wirtschaftsministerium hatte für diese Woche einen Vorschlag für einen Industriestrompreis angekündigt, um die Abwanderung von Unternehmen zu verhindern. Als sicher gilt, dass günstigere Strompreise für die Industrie zumindest für die nächste Zeit vom Staat subventioniert werden müssten.