11.05.2023
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Immobilienpreise: Stärkster Einbruch seit Jahrzehnten
Der Umbruch am Immobilienmarkt setzt sich fort: Im 1. Quartal sind die Immobilienpreise so stark gefallen wie noch nie in den letzten 20 Jahren. In einer Stadt ist der Rückgang besonders groß.
Das zeigt der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Inklusive Gewerbeimmobilien fiel dieser im 1. Quartal 2023 um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2003. Betrachtet man nur die Wohnimmobilienpreise fällt der Rückgang mit 2,1 Prozent allerdings moderater aus. Am stärksten sanken die Preise für Wohnimmobilien in Frankfurt am Main mit einem Minus von 6,4 Prozent binnen Jahresfrist und 2,2 Prozent gegenüber dem 4. Quartal 2022. Insgesamt fiel der Preisrückgang in den sieben größten deutschen Städten Deutschlands im 1. Quartal geringer aus als der Bundesschnitt: In den Metropolen sanken die Preise um 1,4 Prozent binnen Jahresfrist und 1,3 Prozent im Quartalsvergleich. Lediglich in Berlin verteuerten sich Wohnungen und Häuser im Jahresvergleich um 1,0 Prozent, während die Preise gegenüber dem Vorquartal leicht sanken (-1,3 Prozent).
Maklerquote erholt sich – höchster Wert seit 2020
Nach einem durchwachsenen März lief es für Immobilienmakler im April deutlich besser. Die Maklerquote war so hoch wie seit 2020 nicht mehr.
Laut einer Analyse von Sprengnetter kletterte die Immobilienmaklerquote im April bundesweit auf 67,2%. Das ist der höchste gemessene Wert seit November 2020. Im März wurden dagegen lediglich 62,4% der Objekte unter Beteiligung eines professionellen Immobilienvermittlers vermarktet. Zweistellige Zuwächse bei der Maklerquote verzeichneten im April die Städte Düsseldorf (+18,7 Prozentpunkte) Essen (+15,0 Prozentpunkte), Frankfurt am Main (+13,3 Prozentpunkte) und Köln (+10,1 Prozentpunkte). In Dortmund und Berlin ist die Quote ebenfalls angestiegen, während sie in Leipzig, Stuttgart, Hamburg und München zurückgegangen ist.
Preisrückgänge um bis zu 15 Prozent in mittelgroßen Städten
Auch in vielen deutschen Städten mittlerer Größe fallen die Immobilienpreise. In mehreren Mittelstädten liegt das Minus gegenüber dem Vorjahr sogar im zweistelligen Prozentbereich.
Das zeigt eine Analyse von immowelt , in der die durchschnittlichen Angebotspreise von Eigentumswohnungen untersucht wurden. Insgesamt sind die Preise innerhalb der letzten 12 Monate in 51 von 54 untersuchten Mittelstädten gesunken, in 11 Städten sogar um mindestens 10 Prozent. In der Spitze kostet Wohneigentum derzeit 15 Prozent weniger als vor einem Jahr. Das ist etwa in Bayreuth der Fall, wo Käufer derzeit im Schnitt mit 3.531 Euro für den Quadratmeter rechnen müssen. Vor einem Jahr waren es noch 4.149 Euro. Neben Bayreuth sind die Angebotspreise auch in Lüdenscheid, Lüneburg und Schwerin um 15 Prozent gefallen.
Wohnungsmarkt: Immobilienwirtschaft warnt vor „Krise nie dagewesener Dimension“
In Deutschland fehlen hunderttausende Wohnungen. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) warnt nun mit drastischen Worten vor einer möglichen Katastrophe am Wohnungsmarkt.
Beim Wohnen rutsche man in eine Krise nie dagewesener Dimension, erklärte der Präsident des ZIA, Dr. Andreas Mattner. Um diese zu verhindern sei ein gebündelter Kraftakt von Bund, Ländern, Kommunen und der Branche selbst nötig. Nach Berechnungen des ZIA fehlen 2023 etwa 400.000 und bis 2025 etwa 700.000 Wohnungen. Der Verband fordert daher unter anderem Beschleunigungsmaßnahmen, die befristet für den Bau von Flüchtlingsunterkünften geschaffen wurden, auch für den Bau von neuem günstigem Wohnraum zu öffnen. Der Bundestag hatte im vergangenen Jahr eine Änderung am Baugesetzbuch (BauGB) beschlossen, damit die Länder und Kommunen unkompliziert Unterkünfte für Flüchtlinge aus der Ukraine bauen können.