31.05.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Finanzminister fordert Abschaffung der Grunderwerbsteuer
Bundesfinanzminister Christian Lindner spricht sich für ein Ende der Grunderwerbsteuer aus. Er appelliert an die Bundesländer, in deren Aufgabenbereich die Steuer fällt, diese beim Kauf von selbstgenutztem Wohnraum auf 0 Prozent zu senken. Der FDP-Politiker reagiert damit auf eine Aussage des Präsidenten der Sparkassen, Helmut Schleweis, der zuvor Ähnliches gefordert hatte.
Die Grunderwerbsteuer, die je nach Bundesland bis zu 6,5 Prozent vom Kaufpreis ausmacht, ist eine große finanzielle Hürde beim Sprung ins Eigenheim. „Wenn es nach mir geht, sollte die Grunderwerbsteuer in den Ländern auf null gesenkt werden“, so Finanzminister Linder. Mit einer Befreiung von der Grunderwerbsteuer könnte man zumindest einen Teil der Fixkosten, die direkt bei Unterzeichnung des Kaufvertrages anfallen, minimieren. Zudem würde das Immobilien für Eigennutzer attraktiver machen als für Investoren, wenn Erstere finanzielle Erleichterungen genießen.
Immobilienpreise: Bayreuth ist Steigerungsspitzenreiter
München, Tegernsee oder Sylt: Wer an hohe Immobilienpreise denkt, dem fallen wohl zunächst diese Orte ein. Was den Quadratmeterpreis angeht, liegt man damit auch richtig. Bei den Preissteigerungen der letzten 6 Jahre führen allerdings Städte und Landkreise, die auf den ersten Blick nicht unbedingt als Immobilienhotspots gelten. In Bayreuth sowie den Landkreisen Wunsiedel und Uckermark hat sich das Preisniveau um mehr als den Faktor 2,5 erhöht.
Das geht aus einer Auswertung der Postbank für 400 Städte und Landkreise hervor. Diese zeigt, dass der Immobilienboom in den letzten 5 Jahren auch viele kleinere Städte und ländliche Regionen erfasst hat. Und weil hier die Quadratmeterpreise 2016 noch recht niedrig waren, führten die dortigen Steigerungen prozentual zu den stärksten Anstiegen. Besonders stark betroffen ist auch das Umland von Berlin: In den angrenzenden Landkreisen lag der mittlere Quadratmeterpreis vor 6 Jahren noch durchgängig unter 2.000 Euro. Der Wohnraummangel in der Hauptstadt strahlt aber mittlerweile weit ins Umland aus und treibt auch dort die Preise: Preiszuwächse zwischen 107 und bis zu 150 Prozent in den brandenburgischen Landkreisen sind das Ergebnis.
4 Millionen Heizungen zu alt
Öl- und Gasheizungen stellen in Deutschland noch immer die Mehrheit der verbauten Heizanlagen. Und diese haben laut Gebäudeenergiegesetz nach 30 Jahren Betrieb ihre Altersobergrenze erreicht und müssen getauscht werden. Das würde allein im nächsten Jahr etwa 4 Millionen Geräte betreffen.
2,1 Millionen Gas- und 1,9 Millionen Ölheizungen müssten demnach laut Berechnungen der Bundesregierung ein Alter von 30 Jahren erreicht haben. Allerdings gibt die Politik Entwarnung: Das Gebäudeenergiegesetz zieht zahlreiche Ausnahmen vor, die erlauben, dass funktionsfähige Anlagen auch länger in Betrieb bleiben dürfen. Experten befürchten wegen der Debatten und Unsicherheiten der letzten Monate allerdings einen Run auf neue Öl- und Gasheizungen. Viele Eigentümer könnten sich schnell noch neue Geräte sichern, weil sie befürchten, dass die Installationen von fossilen Brennanlagen in Zukunft nicht mehr erlaubt sei.
Heizungsstreit der Ampel schwelt weiter
Die Regierung ist in der Frage der Wärmewende weiterhin uneins. Bundeswirtschafsminister Habeck, der als treibende Kraft hinter der Neufassung des Gesetzes gilt, trifft auf harten Widerstand der Koalitionspartner SPD und FDP. Die Opposition würde das Heizungsgesetz sowieso am liebsten ganz kippen. Mit einer Reihe von Krisentreffen sowie zahlreichen Zugeständnissen versucht Minister Habeck nun, das Gesetz doch noch vor der Sommerpause zu retten.
Im Kern geht es um eine Novellierung des bestehenden Gebäudeenergiegesetzes. Diese sieht vor, dass künftige Heizungen mindestens zu 65 Prozent aus erneuerbarer Energie gespeist werden sollen. Anfangs sollte die Regelung bereits ab Januar 2024 für alle neu eingebauten Heizanlagen gelten – das ist bereits vom Tisch. Derzeit zeichnet sich nun als Kompromiss ab, dass die neuen strengen Regelungen wohl vorerst nur für Neubauten gelten. Nimmt man den Gebäudebestand aus, sind nur 80.000 statt 700.000 Heizungen betroffen.
Immobilienfinanzierer sind minimal optimistischer
Die Stimmung unter den Immobilienfinanzierern ist angesichts der derzeitigen Lage angespannt. Allerdings hellt sie sich aktuell sehr leicht auf. Anbieter und Vermittler von Immobiliendarlehen blicken vorsichtig optimistisch in die Zukunft.
Das BF.Quartalsbarometer von Bulwiengesa misst die Stimmung unter dem Finanzierern. Nach sechs Messungen in Folge mit Tiefstwerten ist nun erstmals wieder ein kleiner Anstieg zu beobachten. Trotzdem ist der Indikator weiterhin tief im negativen Bereich und mit -17,29 nahe an der absoluten Tiefmarke von -20. Erst ab positiven Werten deutet das Stimmungsbarometer auf eine gute Stimmung innerhalb der Branche hin.