02.06.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Experten kritisieren neue Bauförderung
Mit der neuen Eigenheimzulage „Wohneigentum für Familien (WEF)“ fördert die Bundesregierung seit Juni Familien beim Bau eines Eigenheims. Ist das neue Förderprogramm der große Wurf, der den Wohnungsneubau ankurbelt und die Eigentümerquote unter jungen Familien erhöhen kann? Fachleute äußeren angesichts der konkreten Ausgestaltung der Fördermaßnahme Zweifel.
Das WEF bezahlt kein Geld aus, sondern vermittelt nur zinsvergünstigte Kredite, die dann auch abbezahlt werden müssen. Zudem darf das zu versteuernde Haushaltseinkommen einer dreiköpfigen Familie nicht über 60.000 Euro liegen. Eine Schwelle, die mit 2 Durchschnittsgehältern oftmals überschritten wird. Zudem gilt die WEF-Förderung nur für Neubauten, nicht aber für die Sanierung von Bestandsgebäuden. Selbst bei Ausschöpfung der maximalen Fördersumme von 240.000 Euro dürfte das Darlehen vielerorts nicht für die Kosten eines Einfamilienhauses reichen. Antragssteller brauchen also zusätzliches Eigenkapital, was aber die wenigstens Familien mit weniger als 60.000 Euro Haushaltseinkommen ansparen werden können. „Das Programm ‚Wohneigentum für Familien‘ spricht nur eine sehr spezifische förderfähige Zielgruppe an, aus der sich derzeit nur wenige einen Neubau wirklich leisten können“, schlussfolgert ein Experte für Finanzierungen daher.
Alte Heizung? Unverkäuflich! Wärmewende spaltet Immobilienmarkt
Die Reform des Gebäudeenergiegesetzes sorgt derzeit für hitzige Diskussionen in der Regierung. Und die neuen Regeln für Heizanlagen werfen bereits ihren Schatten voraus und beeinflussen schon jetzt den Immobilienmarkt: Die Art der Heizung sowie der energetische Zustand eines Hauses haben bereits jetzt spürbaren Einfluss. Verkaufsobjekte in Top-Lagen werden plötzlich zum Ladenhüter, wenn sie schlecht isoliert sind und eine veraltete Heizanlage habe. Die Energiewende hat den Immobilienmarkt gespaltet, sagen Fachleute.
Bei sanierungsfälligen Häusern gibt es teilweise Preisabschläge von bis zu 50 Prozent. Der Energieausweis wird plötzlich zum wichtigsten Merkmal eines Hauses, berichten Makler aus der Praxis. Kaufinteressenten sind angesichts der drohenden Modernisierungspflicht und den zu erwartenden Folgekosten verunsichert und nehmen lieber Abstand: „Für Gebäude mit schlechten Energieklassen zwischen G und H gibt es derzeit praktisch keine Käufer, diese Gebäude gehen nur mit deutlichen Abschlägen über den Tisch“, erklärt ein Experte des Beratungsunternehmens JLL. Auch beim Maklerhaus Von Poll bestätigt man Preisrückgänge von 30 Prozent für ältere Bestandsbauten.
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Wärmegesetz: Probleme mit Datenschutz und Bürokratie?
Mit dem neuen Heizungsgesetz sollen auch mehr Daten über Heizungsart und Verbrauch des Gebäudebestands in Deutschland ausgewertet werden. Kritiker befürchten ein Bürokratiemonster gepaart mit einem Datenschutzalbtraum. Bauministerin Klara Geywitz winkt aber ab: Es gebe kein Problem.
Die meisten Daten für die Wärmeplanung liegen bereits vor, müssen also nicht kompliziert neu erhoben werden. Zudem habe der Bundesdatenschutzbeauftragte dem Vorhaben bereits grünes Licht erteilt, erklärte Geywitz. Weder die Kommunen noch private Eigentümer müssten durch die neuen Regelungen zusätzliche Arbeit fürchten. „Keine Daten müssen neu erhoben werden“, sagte Geywitz. „Sie liegen den Energieversorgern schon vor oder sind in Registern enthalten und müssen von den Kommunen lediglich abgerufen werden, damit diese für ihre Bürger ausreichend Wärmekapazität planen können.“
Größter Energieversorger senkt Preise
Gute Nachrichten für Mieter und Eigentümer: Die Energiepreise pendeln sich nach den teils rasanten Anstiegen im vergangenen Jahr wieder ein. Eon, der größte Energieversorger des Landes, kündigte nun deutliche Preissenkungen für Verbraucher an.
In den Tarifen der Grundversorgung fällt der Preis für Strom zum 1. September um 18 Prozent. Gas wird sogar 28 Prozent günstiger. 12 Millionen Haushalte hierzulande beziehen Strom von Eon. Immerhin 2 Millionen Haushalte werden vom Essener Konzern mit Gas versorgt. Die Preisanpassungen passieren laut Eon für alle Kunden automatisch, ohne dass diese tätig werden müssen.