06.06.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Steigt die Grundsteuer noch weiter?
Die Aufregung um die Grundsteuer geht in die nächste Runde: Nach den ersten Bescheiden gehen Experten nun noch von einer höheren Grundsteuer aus als bisher.
Durch die gestiegenen Immobilienpreise müssten die Kommunen eigentlich die Hebesetze senken. Der Bund der Steuerzahler hält das für unwahrscheinlich und geht daher von höheren Grundsteuersätzen ab 2025 aus. Obwohl für die neue Grundsteuer „Aufkommensneutralität“ seitens der Politik zugesagt wurde, rechnet Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler Deutschland, damit, dass es keine Angleichung geben wird: „Die Kommunen haben mit steigenden Ausgaben für Energie oder Unterbringungen zu kämpfen.“ Für Eigentümer von Immobilien und Grund dürfte es also ab 2025 teurer werden.
Heizung: Klimalösung Fernwärme?
In der Debatte um das neue Heizgesetz fällt nun auch immer öfter das Stichwort Fernwärme. Ist sie der Schlüssel für Klimaneutralität in Deutschland?
Aktuell bezieht jeder 7. Haushalt Fernwärme. Geht es nach der Bundesregierung, soll das noch deutlich mehr werden. Nach Einschätzungen des Branchenverbands AGFW ist eine Verdreifachung der ans Fernwärmenetz angeschlossenen Haushalte bis 2050 möglich. Doch für wen lohnt sich Fernwärme überhaupt? Für den Anschluss an das Wärmenetz kommen vor allem städtische Mehrfamilienhäuser oder jene in dicht besiedelten Gebieten in Frage. Fernwärme rechnet sich, je mehr Haushalte an das Wärmenetz angeschlossen sind.
Kritik an Fernwärme kommt von Verbraucherschützern schon lange: Der Lieferantenwechsel ist nicht möglich und für manche Grundstücke sei von der Kommune wohl ein Anschluss- und Benutzungszwang vorgesehen. Eigentümer wären dann gezwungen, ihr Haus mit Fernwärme zu versorgen und dürfen nicht auf andere Energieträger wie beispielsweise Wärmepumpen setzten Die rechtlichen Grundlagen für die Fernwärmenutzung stehen in einer gesonderten Verordnung.
Stoppt Deutschland den EU-Sanierungszwang?
Das Bundesbauministerium fordert Nachbesserung am geplanten EU-Sanierungszwang und bringt neue Forderungen auf den Tisch.
Vor dem Trilog zur Gebäuderichtlinie kommenden Dienstag fordert Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) grundlegende Nachbesserung. Die Forderung betrifft vor allem die Mindestvorgabe für die Gesamtenergieeffizienz (MEPS) und den Standard für Nullemissionsgebäude und damit das langfristige Sanierungsziel der EU für Klimaneutralität.
Damit will die Bundesregierung vor allem die Tür in Richtung einer Reduktion von Treibhausgas-Emission durch den Ausbau von Heizen mit Wasserstoff oder synthetischem Methan öffnen.
Die Energieeffizienz auf einzelne Gebäude zu definieren, sieht Geywitz nicht. Sie denkt über eine Quartierslösung nach, mit der Energieverbrauch und Emissionen ganzer Nachbarschaften festlegt werden. Auf ihrer Seite hat sie damit vor allem die FDP. Kritik an diesem Vorschlag kommt von den Grünen: Ein Quartiersansatz ist sozial unausgewogen.
Experte will Pro-Kopf-Wohnfläche senken
Wohnraum ist knapp. Allerdings sieht ein Experte die Lösung nicht im Neubau, sondern in der Umverteilung der Wohnfläche.
In den 1970er Jahren lag der durchschnittliche Wohnraum pro Kopf bei 26 Quadratmetern, 2022 schon bei 47 Quadratmetern. „Da von einer Wohnungsnot zu sprechen, ist absurd“, sagt Risikoexperte und Mathematiker Andreas Beck und sieht die Lösung der Wohnungsnot nicht im Neubau hunderttausender Wohnungen, sondern in der Umverteilung: Familien, die sich ein Haus oder eine Wohnung gekauft haben, deren Kinder mittlerweile aber ausgezogen sind, leben meist in zu großen Immobilien. Natürlich will niemand einfach so sein Zuhause aufgeben. Umzüge oder Untervermietung müssten demnach attraktiver gemacht werden.