26.06.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Einsturz: Preise für Wohnimmobilien sinken immer stärker
Jetzt ist es amtlich: Noch nie seit Beginn der Datenerhebung sanken die Immobilienpreise so stark wie jetzt. Besonders betroffen sind Ein- und Zweifamilienhäuser in den Städten – die kann sich wegen der hohen Zinsen kaum noch jemand leisten. Im Schnitt sanken die Preise verglichen mit dem Vorjahresquartal um 6,8 Prozent, im Vergleich zum Vorquartal um 3,1 Prozent. In den sieben größten Städten sanken die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser binnen Jahresfrist sogar um mehr als zehn Prozent.
Schwacher Immobilienmarkt: Maklerquote steigt wieder
Die Nachfrageschwäche am Immobilienmarkt sorgt für eine höhere Maklerquote beim Verkauf. Lag diese 2015 noch bei rund 90 Prozent, sank sie bis 2022 kontinuierlich auf unter 75 Prozent bis 2022. Im ersten Halbjahr 2023 ist der Trend seit langem das erste Mal wieder positiv. Sie liegt wieder bei 75 Prozent. Die Gründe für die kontinuierlich gesunkene Maklerquote waren die massive Nachfrage in Niedrigzinszeiten und das Bestellerprinzip, was immer mehr Eigentümer dazu verleitete, die eigene Immobilie selbst zu vermarkten. Der Nachfragerückgang wegen der drastisch gestiegenen Zinsen hat jetzt die Trendwende eingeleitet. Bei hochpreisigen Immobilien stieg die Maklerquote sogar deutlich.
Betreten erlaubt: Mieter muss Besichtigungen wegen geplanten Verkaufs ermöglichen
BGH-Urteil: Mieter müssen ihren Vermieter nicht ohne Grund in die Wohnung lassen. Liegt allerdings ein sachlicher Grund vor, darf der Mieter eine Besichtigung nicht vereiteln. Ein solcher Grund ist auch der geplante Verkauf einer Immobilie, urteilte der Bundesgerichtshof. Im verhandelten Fall wollte die Mieterin dennoch keine Besichtigungen ermöglichen, weil sie schwer psychisch erkrankt sei. Ob das ausreiche, müsse die Tatsacheninstanz jetzt erneut prüfen, urteilten die BGH-Richter.
Absturz: Wohnungsneubau bricht drastisch ein
Die Aufträge in der Baubranche gehen weiter massiv zurück: Im April um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Betrachtet man nur den Wohnungsneubau, so ist die Lage noch viel schlimmer. Hier beträgt der Rückgang fast 30 Prozent. Laut Branchenvertretern sei keine Besserung in Sicht: Die maximalen Förderhöhen des Bundes seien zu gering, um die Folgen der massiv gestiegenen Zinsen aufzufangen. Lösungsansätze seien demnach eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes für Neubauten oder höhere Abschreibungen.
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Großbritannien: Rettungsplan für britische Hausbesitzer steht
Hunderttausende Briten, die in den vergangenen Jahren ein Eigenheim erwarben, stehen wegen des massiven Zinsanstiegs vor der Pleite. Um massenhafte Zwangsversteigerungen abzuwenden, haben sich der britische Finanzminister und die Banken auf ein Notprogramm geeinigt. Die Eckdaten: Bei Rückständen dürfen die Banken ein Jahr lang keine Zwangsversteigerung einleiten, ein Wechsel auf temporär tilgungsfreie Darlehen muss möglich sein und Darlehensnehmer können die Laufzeit verlängern. Die Inanspruchnahme darf keine negativen Konsequenzen auf die Kreditwürdigkeit haben. Die Bank of England hatte den Leitzins unlängst auf fünf Prozent angehoben.
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