26.07.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Baubranche: Große Sorgen trotz Auftragsplus
Die Zahl der Bauaufträge ist im Mai gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Dennoch sieht man in der Baubranche mit Sorge in die Zukunft.
Zwar wuchs das Neugeschäft im Bauhauptgewerbe inflationsbereinigt um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. In den ersten fünf Monaten des Jahres fielen die Auftragszahlen verglichen mit dem Vorjahreszeitraum jedoch um 15,2 Prozent. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, sieht schwere Zeiten auf Baufirmen zukommen: „Zwar leben die Unternehmen noch von ihren Auftragsbeständen, aber spätestens im Herbst dürfte sich die Lage weiter verschärfen.“ Schon jetzt steige die Zahl der Insolvenzen innerhalb der Branche deutlich, so Müller. Von den steigenden Baupreisen profitiert die Branche nicht. Trotz eines um 3,8 Prozent höheren Umsatzes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fiel der inflationsbereinigte Umsatz um 2,1 Prozent.
Wissenslücken bremsen energetische Sanierung bei WEG-Immobilien
Deutschlands Gebäudebestand soll bis 2024 klimaneutral werden. Vor allem Immobilien von Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) hinken mit der Sanierungsrate allerdings hinterher. Eine Umfrage zeigt: Eigentümer und Verwalter haben flächendeckend folgenreiche Wissenslücken.
Durchgeführt wurde die Umfrage vom EU-finanzierten Projekt „Green Home“ unter Vorsitz des Verbands der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV). Demnach sind gut die Hälfte aller WEG-Immobilien älter als 30 Jahre. 69 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass in den letzten fünf Jahren keine Sanierungen durchgeführt wurden. Vor allem Unwissenheit scheint die Sanierung zu bremsen. 100 Prozent aller Befragten gaben an, dass ihnen schlicht die Informationen zu möglichen Förderungen fehlten. Knapp 90 Prozent fehlt das Wissen über aktuelle gesetzliche Mindeststandards für Gebäude. Außerdem fehlt flächendeckend Kenntnis über Finanzierungsmöglichkeiten (93 Prozent), Kostenersparnisse nach einer Sanierung (89 Prozent) sowie über mögliche Haftungsrisiken (81 Prozent). Durch kompetente Beratung für WEGs sowie unkomplizierte Fördermodelle könnte der Gebäudesektor also noch viel Potenzial bei der energetischen Sanierung ausschöpfen. Doch auch wenn alle Beteiligten genug über das Thema wissen, gestaltet sich die energetische Sanierung in WEGs oft schwierig.
Sinkender Grundwasserspiegel lässt Wärmepumpen ausfallen
Wärmepumpen sollen das Heizen klimaneutral machen. Allerdings sorgt der sinkende Grundwasserspiegel dafür, dass etliche Wärmepumpen nicht mehr nutzbar sind.
Sogenannte Wasserwärmepumpen nutzen das Grundwasser als Energiequelle und gelten als besonders effizient. In Teilen Deutschlands sank der Grundwasserspiegel allerdings zuletzt so stark ab, dass die vorhandenen Bohrungen nicht mehr tief genug waren, um die Wärmepumpe mit Grundwasser zu versorgen. Die Bohrungen zu vertiefen ist kostspielig – und auch nicht immer erlaubt. Das Risiko, dass eine Grundwasserpumpe ausfallen kann, ist vielen Eigentümern vor dem Ausbau nicht bewusst. In Zukunft könnte das aufgrund der sinkenden Grundwasserpegel allerdings vielerorts zum Problem werden. [Video 8:47 Min.]