27.07.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
In immer mehr Regionen sprengt Immobilienfinanzierung das Haushaltseinkommen
Wohneigentum wird in Deutschland zum Luxus: In vielen Regionen übersteigt die Kreditrate sogar beim Kauf einer Eigentumswohnung schon 30 Prozent des Haushaltseinkommens. Das ist das Ergebnis des Postbank Wohnatlas. Mehr sollte nach einer Faustformel jedoch nicht für Wohnen ausgegeben werden.
In 144 von 400 Kreisen oder kreisfreien Städten mussten Käufer im vergangenen Jahr durchschnittlich deutlich mehr für die Finanzierung einer Eigentumswohnung ausgeben. Etwa die Hälfte aller deutschen Haushalte lebte in einer dieser teuren Regionen. Die Analyse kalkuliert mit dem durchschnittlichen Haushaltseinkommen einer Region und den Kaufpreisen einer 70-Quadratmeterwohnung im Bestand. Besonders in Großstädten und Ferienregionen ist mit diesen Parametern der Immobilienkauf kaum noch leistbar. Jedoch gibt es auch noch 154 Regionen, in denen weniger als 20 Prozent des Einkommens ausreichen, um eine Eigentumswohnung zu finanzieren. Die Belastung durch Mieten dagegen stagnierte im vergangenen Jahr. Im Durchschnitt liegt diese mit 14,2 Prozent des Haushaltseinkommens deutlich unterhalb der 30-Prozent-Marke. Am höchsten ist die Mietbelastung weiterhin in München (26,4 Prozent).
Stimmung am Immobilienmarkt sinkt deutlich
Das Geschäftsklima am Immobilienmarkt kühlt deutlich ab. Zu diesem Ergebnis kommt das Ifo-Institut in seinem monatlichen Stimmungsbarometer. Vor allem bei der Auftragslage erwartet die Branche schwere Zeiten.
Im Juli sank das Klima gegenüber Juni von -4,1 auf -8,5 Indexpunkte. Zwar stiegen die Erwartungen zur Geschäftslage und zur Umsatzentwicklung. Allerdings riss ein Abfall im Auftragsbestand-Teilindex die Gesamtwertung dennoch stark ins Minus. Von -2,7 im Juni sank der Wert im Juli hier auf -14,4. Auch die bisher positive Perspektive auf die Personalsituation entwickelte sich im Juli negativ.
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Lindner plant Freibeträge für Mieteinnahmen
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will Mieteinnahmen bis zu einer gewissen Grenze von der Steuer befreien. Doch Eigentümer sollten trotzdem nicht gleich in Jubel ausbrechen.
Denn von der geplanten Steuererleichterung profitieren nur Kleinvermieter. Der Höchstbetrag der steuerfreien Mieteinnahmen liegt nämlich bei 1000 Euro pro Jahr. Werbungskosten sollen dabei weiter abziehbar sein. Als Teil des sogenannten „Gesetzes zur Stärkung von Wachstumschancen, Investitionen und Innovation sowie Steuervereinfachung und Steuerfairness“ könnte die Steuererleichterung zum 1. Januar 2024 kommen. Kai Warnecke, Verbandspräsident von Haus & Grund Deutschland, begrüßte das Vorhaben. Er schlägt jedoch vor, die Freigrenze in zwei Jahren auf 1500 Euro anzuheben.
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Höchster Stand seit 22 Jahren: Fed erhöht Leitzins erneut – zieht EZB nach?
Nach einer Pause im Juni hat die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) den Leitzins in den USA nun erneut angehoben. Der Wert liegt jetzt so hoch wie zuletzt vor 22 Jahren. Die Zinssteigerung im Rekordtempo zeigt Wirkung. Wie reagiert die EZB?
Der Leitzins liegt nun zwischen 5,25 und 5,5 Prozent. Mit den hohen Zinswerten soll – wie auch in Europa – die Inflation bekämpft werden. Und das scheint zu funktionieren. Der Wert rückt derzeit immer näher an die angepeilten 2 Prozent heran. Auch die Arbeitslosenquote hat sich seit März 2022 nicht verschlechtert. Fed-Chef Jerome Powell erhält daher viel Lob für seinen bedachten Kampf gegen die Inflation, den man nicht zu schnell auslaufen lassen will. Daher hält sich Powell für die nächsten Schritte alle Optionen offen: „Es ist möglich, dass wir die Zinssätze im September erneut anheben, wenn die Daten dies rechtfertigen, aber es ist genauso möglich, dass wir die Zinssätze konstant halten“, so der Fed-Chef. Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte indes heute nachziehen. Bei der heute anstehenden Sitzung wird auch für Europa eine weitere Zinserhöhung erwartet.
Nordsee: Wenn Hotels an Mitarbeiter vermieten
Die hohen Mieten und der knappe Wohnraum in vielen Urlaubsorten wird zum handfesten Problem für die Tourismusbranche – sie findet kein Servicepersonal mehr. Die Situation zwingt erste Hotelbetreiber beispielsweise an der Nordsee dazu, neue Wege zu gehen: Ferienwohnungen und Zimmer werden zum Teil nicht mehr an Touristen, sondern preisgünstig an Angestellte vermietet.
Aufgrund der Wohnungskrise auf Amrum hat Hotelbesitzerin Nicole Hesse beispielsweise 6 ihrer 14 Ferienwohnungen aus dem touristischen Angebot genommen. Dort wohnen jetzt Mitarbeiter für einem Bruchteil dessen, was Touristen zahlen würden. Ohne diese Maßnahme, die Hesse jährlich 250.000 Euro kostet, hätte sie kein Personal mehr, da sich dieses die hohen Mieten auf der Insel sonst nicht leisten könnte. Auch auf Sylt und in St. Peter-Ording gibt es ähnliche Konzepte. Nur so können die Hotelbetreiber dem Fachkräftemangel trotzen.
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Betrüger erbeuten 500.000 Euro mit falschem Immobiliengeschäft
Eine halbe Million anzahlen, um die eigene Immobilie verkaufen zu können? Klingt nach Betrug – war es auch. Doch die kriminelle Masche hatte Erfolg.
Ein älterer Mann im Landkreis Gießen wurde von zwei Männern so geschickt umgarnt, dass er ihnen das Interesse an seinem Haus abnahm. Sie überzeugten ihn davon, dass er zunächst 500.000 Euro anzahlen müsse, um dann den Kaufpreis von einer Million Euro erhalten zu können. Der Senior übergab ihnen den genannten Wert in Geld, Münzen und Gold. Im Anschluss flohen die Betrüger mit der Beute.