17.08.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Trendwende in Sicht? Volumen neuer Baufinanzierungen steigt
Der Immobilienmarkt scheint sich weiter zu stabilisieren. Die Bauzinsen bewegen sich seit Monaten seitwärts und auch das Geschäft mit Baufinanzierungen gewinnt wieder an Fahrt.
Die Bundesbank vermeldet, dass im Juni das Volumen neu vergebener Baukredite auf rund 14 Milliarden Euro gestiegen ist. Im Mai hatten die Banken noch Immobilienkredite mit einer Gesamtsumme von 13,7 Milliarden Euro an Privatpersonen, im April waren es 13 Milliarden Euro. Tomas Rederer von der Beratungsfirma PwC sieht ebenfalls eine leichte Erholung. „Normalerweise – entsprechend dem langfristigen Schnitt der vergangenen zehn Jahre – legt das Neugeschäft im zweiten Quartal nicht zu.“ Die Trendwende sei nun sogar früher gekommen, als die Beratungsfirma erwartet hatte. Rederer geht davon aus, dass sich die Entwicklung fortsetzt. Denn Immobilien sind deutlich günstiger geworden und die Zinsen haben sich stabilisiert. Auch Banken wie die Sparkasse oder Commerzbank registrieren eine Besserung des Geschäfts mit Baukrediten.
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Umwelthilfe fordert Stopp des Abrisswahns
Häuser dürfen oftmals ohne Prüfung der Behörden abgerissen werden. Im Sinne des Klima- und Ressourcenschutzes fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nun eine Genehmigungspflicht für Abrisse von Gebäuden.
Die Sanierung von Gebäuden verursacht rund ein Drittel der Emissionen eines Neubaus, sodass pro Jahr in Deutschland 1,1 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden können. Das zeigt eine Hochrechnung, die die Umweltorganisation am Mittwoch veröffentlichte. Bis eine Genehmigungspflicht inklusive Ökobilanzierung eingeführt wird, solle laut DUH ein Abrissmoratorium gelten. „Es ist vollkommen unverständlich, warum die Bauministerin zulässt, dass vermeidbare Abrisse jedes Jahr Millionen Tonnen CO2 freisetzen und wertvolle Ressourcen vernichten“, sagte Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH. Angesichts der auch im Jahr 2022 verfehlten Klimaziele im Gebäudesektor sei es geradezu fahrlässig, am willkürlichen Abrisswahn in Deutschland festzuhalten.
Immobilienkauf damals und heute: War früher alles besser?
Aufgrund der gestiegenen Zinsen ist für viele Familien der Immobilienkauf in weite Ferne gerückt. Doch waren Immobilien vor einigen Jahrzehnten wirklich erschwinglicher?
Ganz im Gegenteil: Studien belegen, dass Immobilien heute eher leistbar sind als früher. Der sogenannte Erschwinglichkeitsindex, der Bauzinsen und Immobilienpreise ins Verhältnis zum verfügbaren Einkommen eines Haushalts setzt, besagt: Anfang der 1980er-Jahre war es viermal schwieriger, ein Eigenheim zu kaufen als heute. Hauptgrund dafür ist, dass die Bauzinsen mit 10 bis 12 Prozent deutlich höher lagen als heute mit knapp 4 Prozent. Zudem sind die Einkommen stärker gestiegen als die Immobilienpreise. Doch einiges spricht auch dafür, dass der Immobilienkauf früher einfacher war. So seien laut Prof. Michael Voigtländer vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Eigenleistungen heute schwieriger möglich, weil die Immobilien viel komplexer geworden sind und man vieles nicht mehr selbst machen kann. Auch die Kaufnebenkosten sind deutlich höher als damals. Familien müssten mehr Eigenkapital ansparen. „Das ist tatsächlich für viele Familien ein Ausschlusskriterium. Das war früher teilweise leichter“, so Voigtländer.
Kabinettsbeschluss: Kommunen müssen Wärmeplanung vorlegen
Das Kabinett hat gestern beschlossen, dass alle Kommunen in Deutschland Pläne für klimafreundliches Heizen vorlegen müssen. Für Eigentümer soll so Klarheit geschafft werden, ob sie selbst aktiv werden müssen.
Laut dem Gesetzentwurf müssen die Städte angeben, in welchen Straßenzügen Fernwärmeleitungen geplant sind, wo Biomasse eine Option ist oder wo Wasserstoff künftig genutzt werden kann. Mit dem Gesetz zur Wärmeplanung solle laut Bauministerin Geywitz (SPD) den Bürgern Planungssicherheit gegeben werden: „Wichtig ist, dass wir jetzt mit der Wärmeplanung die Voraussetzungen dafür geschaffen haben, dass die Kommunen sich auf den Weg machen, schauen, was sie an Potential haben.“ Großstädte haben bis Mitte 2026 Zeit, die Wärmeplanung vorzulegen. In kleineren Kommunen gilt die Frist bis Mitte 2028. Zuvor müssen Bundestag und Bundesrat dem Gesetzentwurf allerdings noch zustimmen.
Geywitz verspricht Hilfen für Bauwirtschaft
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat am Mittwoch ein Hilfspaket für die angeschlagene Bauwirtschaft angekündigt. Die Pläne einer Sonderabschreibung wurden nach dem Krach in der Ampel erstmal verschoben.
Der Plan von Geywitz war es die degressive Absetzung für Abnutzung (AfA) bei Neubauten ab 2024 befristet bis zum Ende des Jahres 2030 zu erweitern. Dadurch sollten Bauwillige in den ersten vier Jahren jeweils 7 Prozent der Baukosten abschreiben können. Aktuell sind es in der Regel 3 Prozent. Die verbesserte Abschreibung sollte ein Teil des Wachstumschancengesetzes werden. Doch nach einem Streit im Kabinett zwischen Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) wurde das Gesetz vertagt. Eine Kabinettsklausur soll Ende August Einigkeit schaffen. In diesem Zuge werde es auch um Unterstützung für die Bauwirtschaft gehen, versprach Geywitz.
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