18.08.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
10-Jahres-Prognose: Experten rechnen mit steigenden Immobilienpreisen
Die Immobilienpreise rund um den Globus werden nach Einschätzung von Fachleuten in den nächsten zehn Jahren teilweise massiv steigen. Auch für Deutschland soll die Preiskurve wieder nach oben zeigen.
Die weltweite jährliche Steigerungsrate wird im Mittel bei 9 Prozent erwartet. Für Deutschland wird ein Plus von 7,2 Prozent prognostiziert. Das geht aus der Economic Experts Survey (EES) hervor – einer globalen vierteljährlichen Umfrage des Ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik. Demnach dürften die stärksten Anstiege von mehr als 20 Prozent in Ostafrika und Südasien auftreten. Auch in Südamerika, Osteuropa, Zentralasien und Nordafrika dürften die Immobilienwerte um 10 bis 15 Prozent nach oben klettern. Für Nordamerika, Westeuropa, Ozeanien und Südostasien rechnen die Experten hingegen nur mit einer moderateren Verteuerung von 6 bis 8 Prozent. Die geringsten Anstiege von rund 5 Prozent werden für die Mitte Afrikas veranschlagt.
Deutschland: Geringste Eigentumsquote der EU – aber warum?
In Deutschland leben im internationalen Vergleich besonders wenige Menschen im Eigenheim. Die Gründe dafür sind vielschichtig.
Die Wohneigentumsquote, also der Anteil der Haushalte, die im selbst genutzten Wohneigentum leben, liegt in Deutschland derzeit laut Statistischem Bundesamt bei 42 Prozent. Das europäische Statistikamt Eurostat kommt bei leicht anderer Berechnung für das Jahr 2022 auf 49,5 Prozent. Damit liegt die Bundesrepublik EU-weit auf dem letzten Platz. Der EU-Durchschnitt liegt hingegen bei knapp 70 Prozent. „Historisch ist die geringe Eigentumsquote in Deutschland darauf zurückzuführen, dass nach dem Zweiten Weltkrieg im zerstörten Deutschland hauptsächlich Mietshäuser gebaut wurden“, sagt Ralph Henger vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Im Zuge der Wiedervereinigung seien zudem die neuen Bundesländer mit großen Mietwohnbeständen hinzugekommen, weil In der DDR der Besitz von Wohneigentum nur eingeschränkt möglich war. Dass sich die Eigentumsquote in Deutschland trotz Niedrigzinsphase nicht erhöht hat, begründet die Bundesbank mit dem vergleichsweise gut geregelten und geschützten Mietmarkt. Hinzu kommt, dass Käufer eine hohe Grunderwerbsteuer zahlen müssen und es keine steuerliche Abzugsmöglichkeit von Hypothekenzinsen für Eigennutzer gibt.
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Stimmung am Immobilienmarkt dreht wieder ins Positive
Die Stimmung in der Immobilienbranche wird wieder besser. Der Immobilienklima-Index der Deutschen Hypo verzeichnet im August ein Plus von 11,2 Prozent zum Vormonat. Zuvor gab es noch einen drastischen Rückgang.
Im Juli brach der Hypo-Index, eine Befragung von rund 1.200 Immobilienexperten, noch um 13 Prozent ein. Für den jetzigen Aufschwung sind vor allem das Investmentklima (+15,7 Prozent) und das Ertragsklima (+8,5 Prozent) bei Vermietung verantwortlich. Das Wohnklima (+6,6 Prozent) erholte sich im August ebenfalls. „Die Situation auf dem Immobilienmarkt bleibt angespannt“, sagt Peter Kleinhütten, Leiter der Geschäftsstelle Düsseldorf bei Deutsche Hypo – Real Estate Finance. Er rechne aber damit, dass der Markt frühestens zum zweiten Quartal 2024 langsam wieder an Fahrt gewinnt. Aktuell beobachte er auf dem Investment- als auch auf dem Vermietungsmarkt noch eine Umsatzschwäche.
Zahlungsunfähig: Chinesischer Immobilienkonzern beantragt Gläubigerschutz in den USA
Die Immobilienkrise in China macht sich nun auch in den USA bemerkbar. Dort hat der hoch verschuldete Immobilienriese Evergrande nun Gläubigerschutz beantragt.
Evergrande kann seine Schulden an Gläubiger in den USA nicht mehr bezahlen und geht nun diesen Schritt, wie Dokumente des Konkursgerichts in Manhattan zeigen. In den USA können ausländische Unternehmen nach Kapitel 15 des US-Insolvenzrechts vor Klagen von amerikanischen Gläubigern geschützt werden, während sie in einem anderen Land umstrukturieren. Evergrande ist, gemessen am Umsatz, der zweitgrößte Immobilienkonzern Chinas. Allerdings hat das Unternehmen umgerechnet 300 Milliarden Euro Schulden angehäuft – mehr als jede andere Immobilienfirma auf der Welt.