01.09.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Droht jetzt Strafsteuer für Leerstand?
In Deutschland herrscht Wohnungsnot und doch stehen Wohnungen leer. Jetzt soll der Druck auf Eigentümer erhöht werden, um Leerstand zu vermeiden.
Der Vorstoß kommt aus Landau, einer Stadt in Rheinland-Pfalz. Es herrscht dort ein angespannter Wohnungsmarkt – und trotzdem stehen einige Objekte seit mehreren Jahren leer. Lea Heibreder (Die Grünen), Sprecherin für Bauen und Stadtentwicklung im Landtag, ist deshalb für eine Strafsteuer bei dauerhaftem Leerstand. Die Gründe für die leeren Wohnungen seien vielfältig, so die Politikerin. Zum Teil müsse die Erbfrage noch geklärt werden, manche seien mit der Neuvermietung schlicht überfordert und bei anderen Objekten fehlt das Geld für notwendige Sanierungen. Wer Hilfe bräuchte, soll sie bekommen. Wer jedoch nur auf höhere Renditen spekuliert, sollte jährlich 2 Prozent des aktuellen Marktwertes als Steuer zahlen. Bei einem Immobilienwert von 500.000 Euro wäre dies eine Strafsteuer von 10.000 Euro. Der Oberbürgermeister von Landau, Dominik Geißler (CDU) unterstützt die Leerstandssteuer. Am 26. September soll im Stadtrat über sie entschieden werden. Mit einer Übergangsfrist könnte sie demnach ab 2026 wirksam werden.
Gehälter vs. Immobilienpreise: Wo ist Wohneigentum noch leistbar?
Die jahrelangen Preisanstiege sowie das hohe Zinsniveau haben den Immobilienkauf deutlich erschwert. Doch es gibt nach wie vor Städte, in denen der Wohnungskauf auch für Normalverdiener möglich ist.
Das zeigt eine aktuelle Analyse von immowelt. Untersucht wurde dabei das Verhältnis zwischen den monatlichen Bruttogehältern im Median und den Quadratmeterpreisen für Bestandsimmobilien in allen kreisfreien Städten. Das beste Verhältnis bietet laut Analyse zurzeit Salzgitter, wo das Gehalt mit 4.487 Euro fast dreimal so hoch ist wie der durchschnittliche Quadratmeterpreis (1.608 Euro). München hingegen bildet das Schlusslicht im Ranking. Dort kostet der Quadratmeter mit 8.502 Euro am meisten. Das monatliche Einkommen ist mit 4.892 Euro knapp halb so hoch. Dass hohe Gehälter keinen guten Platz im Ranking bescheren, zeigt auch der Blick auf Ingolstadt. Dort ist das Median-Gehalt mit 5.282 Euro am höchsten. Aufgrund der hohen Wohnungspreise (4.552 Euro je Quadratmeter) landet die oberfränkische Audi-Stadt dennoch nur auf Platz 57 von 107 im Leistbarkeits-Ranking.
Münchner OB verspricht Mietenstopp
Während in der Bundesregierung noch über den Mietenstopp diskutiert wird, lehnt sich der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) aus dem Fenster und verspricht gleichbleibend niedrige Mieten. Ist das nur Wahlkampf oder können Mieter in der bayerischen Hauptstadt hoffen?
Geht es nach dem Oberbürgermeister, dann gibt es für die rund 68.000 städtischen Wohnungen in naher Zukunft keine Mieterhöhungen. Momentan beträgt die Miete durchschnittlich 7,92 Euro je Quadratmeter, in Sozialwohnungen 6,45 Euro. Doch OB Reiter kann den Mietenstopp gar nicht alleine beschließen, er braucht dazu die Mehrheit im Stadtrat. Dort scheint die Stimmung eine andere zu sein. Denn im rot-grünen Koalitionsvertrag wurde dies nicht vereinbart. Die Grünen scheinen wenig begeistert vom Vorstoß Reiters. Zwar wollen sie ebenfalls eine soziale Ausgestaltung der Mieten, aber noch seien zu viele Fragen offen, als das schon von einem generellen Mietenstopp gesprochen werden kann. Und von der CSU wird kein Ja zu erwarten sein, schließlich stimmte die Partei schon gegen den letzten Mietenstopp.
Country Garden mit mehr als 6 Milliarden Verlust
Der bereits angeschlagene chinesische Immobilienkonzern Country Garden muss nochmals einen Milliardenverlust verkraften. Dies könnte zu einem Zahlungsausfall bei einigen Anleihen führen.
Der Konzern will sich nun Maßnahmen überlegen, um die verbliebenen Auslandsschulden bis kommenden Juni zahlen zu können. Der Verlust im ersten Halbjahr 2023 ist mit umgerechnet 6 Milliarden Euro zwar nicht so hoch wie befürchtet. Aber immer noch sieben Mal so hoch wie im zweiten Halbjahr 2022. Country Garden ist Chinas größter privater Immobilienentwickler und sitzt derzeit auf umgerechnet etwa 178 Milliarden Euro Schulden. Etwa dreiviertel davon stammt von ausländischen Geldgebern. Diese bereiten sich offenbar bereits auf eine mögliche Umschuldung des Immobilienkonzerns vor.