14.09.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Verkaufszahlen für Immobilien gehen so stark zurück wie noch nie
Bereits letztes Jahr brachen die Verkaufszahlen auf dem Immobilienmarkt ein. Einer Studie des Gewos-Instituts zufolge werden es 2023 nochmal deutlich weniger Verkäufe. Stimmen die Prognosen, wären das gleich mehrere Negativrekorde.
Das Hamburger Institut prognostiziert für das laufende Jahr insgesamt rund 591.800 Kauffälle deutschlandweit. Das wären nochmal knapp ein Viertel weniger Verkäufe als im bereits schwachen Vorjahr. Damit würde die Zahl auf den geringsten Wert seit Beginn der gesamtdeutschen Aufzeichnungen im Jahr 1995 fallen. Der Umsatz bräche damit um knapp 30 Prozent auf rund 198,1 Milliarden Euro ein. Sowohl bei den Fallzahlen als auch bei den Umsätzen würde das die stärksten jemals gemessenen Rückgänge bedeuten, wie das Institut mitteilt. Gewos-Experte Sebastian Wusch sieht die Kaufzurückhaltung vor allem als Folge des Zinsanstiegs. Der aktuell leichte Rückgang der Kaufpreise könne die gestiegenen Finanzierungskosten nicht kompensieren.
Immobilienklima: Doch keine Besserung in Sicht
Im August noch hatte die Deutsche Hypo Hoffnung auf eine langfristige Besserung des Immobilienklimas. Diese Hoffnung hat sich nun zerstreut.
Während der Immobilienklima-Index im vergangenen Monat noch ein Stimmungshoch in der Branche aufzeigte, sank der Wert im September erneut um 2,3 Prozent auf nun 69,8 Punkte. Die Befragung von 1.200 Immobilienexperten ergab unter anderem, dass die Stimmung nicht in allen Assetklassen sinkt. Bei Logistikimmobilien stieg der Index um 4,4 Prozent auf 100,7 Punkte, Handelsimmobilien (57,9 Punkte) wurden 7,9 Prozent positiver bewertet als noch im August. Den größten Stimmungsabfall verzeichneten die Finanzexperten bei den Büroimmobilien (- 11,5 Prozent, 51,4 Punkte). Das Klima bei den Wohnimmobilien ging um 2,5 Prozent zurück. Mit 107,1 Punkten ist die Stimmung dort immer noch am besten. Die Deutsche Hypo beauftragt monatlich die Beratungsgesellschaft Bulwiengesa mit der Ermittlung des Immobilienklima-Index. Der Index kann einen Wert zwischen 0 und 200 einnehmen. Werte unter 100 deuten dabei Skepsis oder Unsicherheiten an.
Vermieter sollen Balkonkraftwerke nicht mehr verbieten dürfen
Das Bundesjustizministerium hat einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der es Mietern leichter möglich machen soll, sogenannte Balkonkraftwerke zu betreiben. Steckersolargeräte sollen in den Katalog der privilegierten Maßnahmen aufgenommen werden. Damit könnten die baulichen Maßnahmen nicht mehr von Vermietern oder Wohnungseigentümergemeinschaften blockiert werden.
Zwar hätten diese noch ein Mitspracherecht, wie ein Balkonkraftwerk am Haus befestigt wird. Die Installation an sich könnten sie dann aber nicht mehr grundsätzlich verhindern. Die Bundesregierung verfolgt damit weiter das Ziel, möglichst viel Strom aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Zuletzt hatte es erst einen Entwurf gegeben, der Besitzer von Mini-Solaranlagen von der Pflicht befreien soll, den Netzbetreiber über eine neue Anlage zu informieren.
Immobilienbranche scheut die Digitalisierung
Dass Digitalisierung die Branche voranbringen kann, haben Immobilienprofis laut einer Studie der Kreditplattform Loanboox verstanden. Umsetzen wollen sie allerdings bisher die wenigsten.
„Die Marktteilnehmer spüren den Druck der Veränderung, haben aber Schwierigkeiten mit der konkreten Umsetzung“, so die Forscher der Hochschule Fresenius, die die Studie für Loanboox durchgeführt haben. Vor allem in der Bestandsverwaltung (91 Prozent) und in der Finanzierung (78 Prozent) sieht ein Großteil der Befragten großen Bedarf an Digitalisierungsmaßnahmen. Dennoch fehlt laut der Studie 47 Prozent der Befragten eine Digitalisierungsstrategie. Die größte Hürde für den Einstieg in die Digitalisierung stellt die Geldfrage dar. 68 Prozent scheuen die hohen Kosten der Digitalisierung. Positiv sei, dass die Eintrittsbarrieren in die Digitalisierung von den Befragten als geringer wahrgenommen werden als noch vor wenigen Jahren, so die Autoren der Studie. Immerhin: Rund ein Viertel der Befragten haben bereits mit einer Kreditplattform zusammengearbeitet.
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EU-Gebäuderichtlinie: Lindner warnt vor Kosten und sozialen Folgen
Mit scharfer Kritik äußert Christian Lindner (FDP) Bedenken zur geplanten EU-Gebäuderichtlinie zur Energieeffizienz. Der Bundesfinanzminister warnt vor zu hohen Kosten für viele Hausbesitzer, die durch die Richtlinie zur Sanierung verpflichtet würden.
Die geplante EU-Gebäuderichtlinie sei dadurch „enorm gefährlich“ und in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und den sozialen Frieden bedenklich. In Brüssel wird derzeit über Sanierungspflichten für alte Gebäude diskutiert, um den Energieverbrauch zu senken. Die EU-Kommission betont die Bedeutung von Immobilien für den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen. Gebäude sind für etwa 40 Prozent des Energieverbrauchs und ein Drittel der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich. Lindner plädiert statt einer Sanierungspflicht bei Wohngebäuden für Investitionen in die Umstellung der Industrie auf klimafreundliche Energieversorgung.